Sehr geehrte Festgäste,

es ist schon ein besonderes Fest, das der Katholische Frauenbund Zweigverein 

St. Jakob, Schwandorf feiern darf. Er kann auf einhundert Jahre ununterbrochene Vereinsgeschichte zurückblicken.

Nimmt man eine Statistik zur Hand , so liest man, dass im Jahre 1914 insgesamt 10 Vereine in Schwandorf gegründet wurden. Bis zu diesem Zeitpunkt konnte die Bevölkerung in insgesamt 118 Vereinen ihrer jeweiligen Gesinnung nachgehen. Demnach müsste heute alle paar Wochen ein Jubelfest eines Vereins gefeiert werden. 

 

Doch weit gefehlt. In den vergangenen einhundert Jahren sind so manche Stürme über das Vereinswesen hinweggefegt. Sei es von außen, z. B. aus politisch motivierten Gründen oder wegen Verlust des Vermögens oder von innen, indem der Verein seinen Zweck verlor oder wegen Interesselosigkeit seiner Mitglieder.

Den Sturm der Zeit haben gerade einmal eine Handvoll dieser Schwandorfer Vereine überstanden und konnten inzwischen auf ein ganzes Jahrhundert Vereinsgeschichte zurückblicken.

Mein spezieller Dank gilt hierbei der jeweiligen Vorstandschaft, die den Verein leitete und immer wieder die Themen der Zeit aufgriff. Dank aber auch an die Mitglieder, die letztlich durch ihr persönliches Engagement den Verein am Leben hielten.

Mögen die vergangenen einhundert Jahre Vorbild für die Zukunft sein!

Meinen besonderen Dank möchte ich meiner Familie aussprechen, die in den vergangenen Monaten das Entstehen dieses Werkes geduldig begleitet hat. Insbesondere meiner Frau, die durch kritische Anmerkungen und ihre Korrekturen zum Gelingen beitrug.

Dank auch an die Damen vom Frauenbund, Christa Obermeier, Sieglinde Ziegler, Johanna Steltenkamp und Hermine Daubitzer, für ihre Verbesserungen.

Bedanken möchte ich mich bei Dekan Hans Amann für seine Anregungen und die Möglichkeit das Pfarrarchiv uneingeschränkt zu nutzen. Dank auch an Herrn Josef Fischer, dem Leiter des Stadtarchives, der mir jederzeit mit Rat und Tat zur Seite stand.

Möge diese Festschrift bei den Mitgliedern des Frauenbundes und bei der Bevölkerung eine wohlwollende Aufnahme finden.

Ludwig Th. Weingärtner
 
 
 
Inhaltsverzeichnis

1. Gründung, Emanzipation und Weiterentwicklung des Vereins

Zusammenarbeit mit anderen Vereinen

Erste neue Abteilung

Schutzpatronin des Frauenbundes

Mitgliederzahl

Der Verein in der Krise

Jubiläen

Umzug ins Marienheim

Fahnenweihe

Bischofsbesuch

Gründung des Zweigvereins Fronberg

Messen für verstorbene Mitglieder

Fahnenpatenschaften

Brücke über den Abgrund

Gemeinschaftsmessen

Monatssonntag

Zusammenarbeit mit dem Mütterverein

Gründung neuer Zweigvereine

Hausfrauenvereinigung

"Höhere Weihen"

Standartenweihe in Dachelhofen

Frauengottesdienst

Mütterkreis

50 jähriges Jubiläum

Elisabethen - Tag 

Ökumene und Weltgebetstag der Frauen

60 jähriges Jubiläum

Erbschaft

Umzug in neue Räume

Fahnenreparatur

Herz Jesu Freitag

Neue Fahne

70 jähriges Jubiläum

75 jähriges Jubiläum

Hauskauf in Regensburg

Rettung in letzter Minute

Reparatur der Fahne

90 jähriges Jubiläum

Mitgliederzahlen

Mitgliederbeitrag

2. Sozialarbeit

Kinderlandverschickung

Wohltäter für die Erstkommunion

Senioren

Nordgautag

Ewige Anbetung

Ostern

Theaterfahrten

Muttertagsfeier

Kinderfasching

Heimatkunde

Nikolausfeier

Badefahrten

Advent im neuen Gewand

Musikalische Bildung

Vortragsreihe in den 1970er Jahren

Betriebsbesichtigungen

Erhaltene Einladungen

Ernährungstraining

Grillabend

Sitzweil

Kaffeekränzchen

Primiz

Vortragsreihe der 1980er Jahre

Faschingsfeiern

Radtour für alle

Advent unter einem Motto

Maiandacht und Muttertag

Vortragsreihe der 1990er Jahre

Kreuzweg

Alternative Faschingsunterhaltung

Weinfest

Stadtjubiläum 2006

Muttertagsfahrt

Kreuzweg der Pfarreien

Waldweihnacht

Vortragsreihe am Anfang des 21. Jahrhunderts

4. Wallfahrten – Ausflüge

Wallfahrten nach Altötting

Pilgerfahrt nach Rom

Ausflug nach Fronberg

Exerzitien und Einkehrtage

Pilgerzug nach Vierzehnheiligen

Generalversammlung in Regensburg

Arbeiten mit Einschränkungen und Auflagen
 
 

Rosa Kreuzer

Christine Sommer

Anna Wellnhofer

Maria Trautner

Erna Portner

Josefine Keller

Anneliese Stöckl

Christa Obermeier

Neustart

Neuwahl der Vorstandschaft

Geistliche Beiräte

Josef Scherr

Aloyis Wild

Georg Pirzer

Georg Güntner

Albert Kreuzer

Hans Amann

7. Ehrenmitglieder - Treuenadel

Ehrung 1938

Ehrung 1964

Ehrung 1970

Ehrung 1989

Ehrung 2002

Ehrung 2005

Ehrung 2008

Ehrung 2011

Ehrung 2012

Ehrung 2014

Mitglieder

Anhang

Gedicht

Satzung

Spenderliste


 
 

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Weihnachtsbescherung

Winternothilfe

Müttergenesungswerk

Kirchenausstattung

Rosenkränze

Gnadenmittel

Babykörbe

Ostzonenpakete

Weihnachtsgeschenke

Schwesternhilfskurs

Nähen für die Mission

Krankenbesuche

Messgewänder

Bastelausstellung

Palmbuschverkauf

Kuchenback – Aktion

Spendenverteilung

Kräuterbuschverkauf

3. Vorträge, Veranstaltungen und Kurse

Frauenversammlungen

Katholikentag in Schwandorf

Neue Mode

Amüsement

Mutter und Erziehung

Kochkurs

Lichtbildervorträge

Kinderfasching

Frauenversammlung

Heilige Elisabeth

Freiwilliger Arbeitsdienst

Pfarrfamilienabend

Volksgesundheit

Herbergsuche

Lichtmessfeier

Faschingskränzchen

Adventfeier

Heimatfest

Hausfrauenabende

Theaterbesuch in Ettmannsdorf

Bibelabende

Advent

Vortragsreihe in den 1960er Jahren

Mütterbildung

Gymnastikabend

Fasching

Wallfahrten zu auswärtigen Gnadenorten

Diözesanwallfahrten während des Dritten Reichs

Die Gnadenmutter in der Baracke

Eigene Wallfahrtsausflüge

Einkehrtage der Ortsvereine im Dekanat

Auswärtige Maiandachten

Eucharistischer Weltkongress

Ausflüge

Kreuzberg 1959

Dekanatswallfahrt

Oktoberrosenkranz

Ausflüge so zwischendurch

Jahresausflüge unter neuer Leitung

Einkehrtage

Diözesanwallfahrt 1980

Bezirkswallfahrt

Mehrtägige Jahresausflüge

Halbtagesausflüge

Winterwanderung

Pilgerfahrten

Stadtführung in Regensburg

Gemeindemission

Wallfahrt der bayerischen Bistümer

5. Politik

Erstmals Frauenwahlrecht

Das katholische Kartell

Fledermaus

Hindenburgkundgebung

Rettungsversuch für das Kreuzberg-kloster

Kampf ums Schulkreuz

Politische Bildung

CSU Frauenarbeitsgemeinschaft

Weitere politische Bildung

Landtagsbesuch

6. Vorstände – Geistliche Beiräte

Magdalena Gabel

Elisabeth Chanteaux

Magdalena Gabel

Berta Schäffler

Anna Kuttner

Walburga Eichermüller
 
 

 

 

 

1. Gründung, Emanzipation und Entwicklung des Vereins

Die Gründung des Katholischen Frauenbunds Zweigverein Schwandorf fällt in die Endphase der Epoche, die im Rückblick gern als "gute alte Zeit" bezeichnet wird. Aber war diese Zeit wirklich gut? Die Lebensverhältnisse der Menschen veränderten sich in den vergangenen hundert Jahren grundsätzlich.

Damals, im Jahre 1914, hatten wir in Bayern zwei Könige – den erkrankten König Otto I. und dessen 69jährigen Cousin König Ludwig III.. In Schwandorf war zwar die Wasserversorgung schon seit 1909 in Betrieb, jedoch hatten noch nicht alle Häuser einen Anschluss. Die Bauarbeiten an der Kanalisation war am Laufen, aber es wurden unverändert neue Häuser errichtet, die noch eine Sickergrube und das "Häuschen" über den Hof hatten. Ein Badezimmer war für die meisten Schwandorfer ein weit entfernter Traum und Stromanschluss gar Luxus.

Demnach war für die Frau von 1914 die Hausarbeit schwerste Arbeit. Und wie sah es mit der rechtlichen Situation der Frau aus? In vielen Bildungseinrichtungen war ihnen der Zugang verwehrt und das aktive und passive Wahlrecht stand ihnen nicht zu. Im Gegenteil: Es herrschte strikte Geschlechtertrennung. Das begann schon in der Schule. Es gab eine eigene Knaben- und Mädchenschule. In der Stadt wird für Mädchen eine höhere Schulbildung erst ab 1916 möglich mit der Gründung des Lyzeums, der Dominikanerinnenschule.

Mit der Industrialisierung wurde die Arbeitskraft der Frau immer häufiger in der Fabrik gebraucht. 1896 entstand in Schwandorf der Katholische Arbeiterverein. Auch hier war einer Frau die Mitgliedschaft nicht möglich. So gründeten die Betroffenen am 6.1.1905 den Katholischen Arbeiterinnenverein.

Von einer Gleichberechtigung von Mann und Frau war man weit entfernt. Es stritten in Bayern bereits mehrere Vereine und Gruppierungen um die gesellschaftliche Stellung der Frau. Bereits seit 1904 wurden in allen größeren Städten Bayerns Zweigvereine des Katholischen Frauenbundes gegründet. 18 Zweigvereine schlossen sich am 6.12.1911 zu einem Bayerischen Landesverband zusammen und wählten Ellen Ammann zur Landesvorsitzenden.

Frau Ammann reiste nun durch ganz Bayern um weitere Zweigvereine zu gründen. Am 1. März 1914 veranstaltete der Bayerische Landesverband einen Katholischen Frauentag in Schwandorf. Unter dem Motto "Schutz und Wehr für Frauenehr" lud der Verband um 4 Uhr Nachmittag alle Frauen und Jungfrauen in das Katholische Vereinshaus ein. Hierzu wurde ein Vortrag von Ellen Ammann angekündigt.

Der Vortrag sollte zu einer Kundgebung werden, der die Frauen aufmunterte, einig, geschlossen und stark einer Zeit gegenüber zu treten, die mit allen heiligen Traditionen und Geboten in Sitte und Glauben brechen will zum Unheil der Christenheit. Der Katholische Frauenbund möchte hierzu mahnen, warnen und aufklären. Die katholische Frauenwelt soll zu einer geschlossenen Familie zusammenwachsen, die die edlen Fraueninteressen fördert, gegen schädliche Strömungen verteidigt und hilft die neuen Aufgaben des weiblichen Geschlechts zu lösen. Hierzu sollen Kinderhorte, Jugendpflege, Auskunftsstellen, Rechtsschutzstellen, Arbeitsvermittlungen, Haushaltungskurse und soziale Fachkurse angeboten werden.

Reichster Beifall belohnte die Rednerin für ihren über einstündigen Vortrag und den zündenden Appell, einen Zweigverein entstehen zu lassen. Nach aufmunternden Worten des Stadtpfarrers Josef Scherr ließen sich 68 Frauen als Mitglieder einschreiben. "Welch prächtiger Anfang" meldete die Zeitung hierüber. "Möge das Pflänzchen, das in den Blumengarten des liebevollen und opfernden Frauenlebens gesenkt wurde, kräftig gedeihen und hoch wachsen und viel Segen streuen in unsere Vaterstadt".

Mit dieser großartigen Veranstaltung wurde der Verein zwar gegründet, doch es fehlte zunächst an jeglicher Struktur. Erst zweieinhalb Monate später rief Stadtpfarrer Scherr für Sonntag, den 10. Mai, die Mitglieder zu einer Versammlung mit Wahl der Vorstandschaft zusammen. Zur ersten Vorsitzenden wurde Magdalena Gabel, die Ehefrau des Notars Heinrich Gabel, gewählt. Als Schriftführerin stellte sich Anna Scherl zur Verfügung. Frau Scherl hat ihre Arbeit wohl nicht sofort aufgenommen, denn das Protokollbuch führt den ersten Eintrag mit dem Datum 1.7.1914. Doch hier handelt es sich wohl um ein späteres Gedächtnisprotokoll, denn die Eintragungen stimmen mit den Zeitungsberichten nicht überein. Der Gebrauch des Datums scheint eher zufällig zu sein. Die Aufzeichnungen selbst sind lückenhaft und unvollständig. Der Verein musste demnach in jeder Hinsicht erst seine Organisation finden. Trotz der "Geburtshilfe" durch das Pfarramt ließ der in der Vereinsführung erfahrene Pfarrklerus die Frauen ohne große Unterstützung. Gleichzeitig jedoch sonnte sich die Pfarrgeistlichkeit bei Veranstaltungen im Licht des Frauenbundes.

Die Ohnmacht wird am deutlichsten sichtbar beim Rücktritt der ersten Vorsitzenden Magdalena Gabel. Der Dekan beruft hierauf eine Sitzung in den Pfarrhof ein und teilt den übrigen Ausschussmitgliedern mit, dass die neue Vorsitzende Elisabeth Chanteaux ist. Eine Mitteilung über die Tageszeitung oder eine Bestätigung von Frau Chanteaux durch eine Wahl bei einer Generalversammlung ist nicht aufgezeichnet.

Auch später noch lassen sich Ungleichbehandlungen des Frauenbundes im Verhältnis zu anderen kirchlich orientierten Vereinen feststellen. So fehlt bei der Zugordnung zur hl. Fronleichnamsprozession der Frauenbund, während die gleichzeitig gegründete Marianische Jungfrauen Kongregation sehr wohl aufgeführt ist. Ebenso verhält es sich bei der Ankündigung von Veranstaltungen, welche von anderen Vereinen im Kirchenanzeiger verkündet werden. Den Frauenbund sucht man hier vergebens.

Zusammenarbeit mit anderen Vereinen

Der Verband selbst hatte jedoch eine schwierige Rolle. Denn einerseits wollte der Frauenbund sich als selbständig und vom Pfarrklerus unabhängig darstellen. Und andererseits möchte er eine Verbindung zwischen allen anderen Frauen - Vereinen sein. Daher heißt es im Protokoll, dass durch Neuaufnahmen von Mitgliedern andere Vereine keine Einbuße erleiden sollen.

So sucht von Anfang an der Verein eine Verbindung und Zusammenarbeit zu Gleichgesinnten. Zu den ersten Ansprechpartnern gehörten der Frauenverein vom Roten Kreuz und der Katholische Arbeiterinnenverein. Später gesellen sich hierzu der Mütterverein und die Marianische Jungfrauen Kongregation.

Der Frauenverein vom Roten Kreuz geht zurück auf die Königin und spätere deutsche Kaiserin Augusta. Sie gründete 1866 im Königreich Preußen den Frauenverein als weiblichen Teil des Roten Kreuzes. Im Vordergrund stand die militärische Krankenpflege und Spenden für Soldaten, die sogenannten Liebesgaben. Einige Ehefrauen von Regenten in anderen deutschen Ländern nahmen dies zum Vorbild. Nun kamen Suppenküchen, Säuglingspflege und die allgemeine Krankenpflege hinzu. 1896 gründete die Frau des Oberamtsrichters Söllner einen Frauenzweigverein für Schwandorf.

Der Katholische Arbeiterinnenverein wurde gegründet nach einer schriftlichen Bitte vom 6.1.1905 an das Bischöfliche Ordinariat und mit Genehmigung vom 10.2.1905. Der Verein bezweckt die Förderung des religiös – sittlichen Lebens, will die berufliche Ausbildung der Arbeiterinnen fördern, ihnen bei der Wahrung ihrer rechtlichen Interessen behilflich sein, zur genossenschaftlichen Selbsthilfe und zur gegenseitigen christlichen Nächstenliebe anleiten und die Geselligkeit pflegen.

"Diesen Vereinszweck möchte er erreichen durch den Empfang der Sakramente, durch Vorträge mit religiösen, wirtschaftlichen, sozialen und allgemeinbildenden Inhalten, mit der Verbreitung guter Bücher, mit der Errichtung einer Bibliothek, mit Unterricht in Handarbeit und Führung eines Haushalts, mit der Vermittlung bei Streitigkeiten des Arbeitsvertrages sowie Vertretung bei etwaigen Beeinträchtigungen zum Schutz der Arbeiterinnen, mit Auskunft und Vertretung in Fragen des Rechts und der sozialen Gesetzgebung, mit Unterstützung kranker Mitglieder sowie Hinterbliebener durch eine Sterbekasse, mit Besorgung von Spareinlagen und mit geselliger Unterhaltung."

Der Vereinszweck und die Zielsetzung stimmten fast vollständig mit denen des Frauenbundes überein. Im Gegensatz dazu war der Kath. Arbeiterverein eher ein Gebetsverein als eine Standesvertretung. Seine Gründungsversammlung fand am 6.1.1898 statt. Er stand unter dem Schutz des Hl. Josef. Vereinsziel war: Förderung der Religiosität und Sittlichkeit; Weckung des Standesbewusstseins, Hebung der gesellschaftlichen Stellung, sowie die zeitliche Wohlfahrt der Arbeiter.

Die beiden weiteren Vereine, mit denen der Bund überwiegend zusammenarbeitete, waren:

Der christliche Mütterverein, der am 30.1.1897 auf dem Altar unserer Lieben Frau in der Pfarrkirche St. Jakob gestiftet wurde. Das Hauptfest wurde auf das Fest der Hl. Mutter Anna festgelegt. Der Verein ist ein reiner Gebets- und Sterbekassenverein. Ziel ist ferner die Förderung des christlichen Lebens in der Familie durch gute Kindererziehung, eifrigen Gebrauch der kirchlichen Gnadenmittel und Ausübung frommer Liebeswerke.

Die Marianische Jungfrauen Kongregation wurde fast zeitgleich mit dem Frauenbund gegründet. Sie erhielt ihre bischöfliche Genehmigung am 10.2.1914. Zweck des Gebetsvereins war die Feier aller Haupt- und Titularfeste Mariens.

Erste neue Abteilung

Bei der Ausschusssitzung am 19.2.1916 wurde beschlossen eine Hausfrauenabteilung im Frauenbund zu gründen. Ihr Zweck war, die Mitglieder auf allen Gebieten und Interessen der Hausfrauen zu fördern. Albertine Höcht und Katharina Scherl wurden zu Vorständen dieser Abteilung gewählt.

Schutzpatronin des Frauenbundes

Am 23.5.1917 erschien in der Zeitung eine Abhandlung über "Maria, Patrona Bavariae". Hierin wurde der geschichtliche Hintergrund erleuchtet warum König Ludwig III. den damaligen Papst Benedikt XV. gebeten hatte, Maria zur Schutzpatronin Bayerns zu erheben. Die liturgische Feier wurde für Anfang Mai festgelegt. Der bayerische Landesverband wählte die Patrona Bavariae zur Patronin des Katholischen Frauenbundes.

Die Vorstandschaft des Frauenbundes berief eine Mitgliederversammlung für Sonntag, den 15.12.1918, in das Vereinshaus ein. Das Ergebnis der Veranstaltung ist uns leider nicht übermittelt, da weder das Protokollbuch noch ein nachfolgender Artikel in der Zeitung darüber berichten.

Mitgliederzahl

Am Tag der Vereinsgründung ließen sich 68 Frauen als Mitglieder einschreiben. Über die weitere Entwicklung des Mitgliederbestandes schweigen die Akten. Erst Ende 1918 wird der Stand der Vereinsangehörigen mit 117 Personen angegeben. Im Jahre 1927 waren es dann schon 180 Frauen.

Der Verein in der Krise

Mit den Worten: "verschiedene Verhältnisse bringen es mit sich, dass das Vereinsleben nicht so rege zur Auswirkung kommt, wie es sein sollte" , beginnt der Bericht über das Vereinsjahr 1922. Den Wegzug der Kassiererin Fräulein Specht aus Schwandorf, nahmen die Schriftführerin und ein weiteres Mitglied der Vorstandschaft zum Anlass, auf ihre Ämter zu verzichten. Trotz verschiedener Anträge gelang es nicht die Posten neu zu besetzen. Die Vakanz der Ämter dauerte mindestens vier Jahre. Die erste Vorsitzende versuchte so gut wie möglich die zu erledigenden Aufgaben allein zu bewältigen. Der genaue Grund für die Vereinskrise geht aus den Akten nicht hervor. Das Protokollbuch wurde nicht geführt.

Nach den vorangegangenen politischen Erdbeben und den wirtschaftlichen Turbulenzen weckten die beginnenden zwanziger Jahre bei vielen Menschen eine ungeheure Lebenslust. Die Begeisterung für jede Art der Zerstreuung und Unterhaltung war groß. So wurden auch in Schwandorf neue Kinos eröffnet und die Gastronomie erlebte mit Tanz und Theater einen Aufschwung.

Viele einst gesteckten Ziele des Frauenbundes waren erreicht. Der Verein musste sich erst neu definieren und drohte im Trubel der ausgelassenen Zeit unterzugehen. Die Frauenversammlung von 1921 berichtete nur von den Erfolgen der Vergangenheit, zeigte jedoch keine Zukunftsperspektiven. So blieben Wallfahrten und Theateraufführungen die größten Ereignisse. Pfarrer Scherr nutzte die Gelegenheit und band die verbliebenen Frauen in die pfarrlich-karitative Arbeit ein. Durch diesen Schachzug wurde aus dem der Kirche nahen Verein eine kirchliche Organisation. Dies zeigte sich auch dadurch, dass der Frauenbund nun auch im Kirchenanzeiger genannt wurde und einen festen Platz im Fronleichnamszug erhielt.

Leider ist die Liste der Gründungsmitglieder nicht erhalten geblieben. Aber bei den Vorbereitungen zu dieser Schrift konnte festgestellt werden, dass die Gründungsmitglieder wohl sehr jung gewesen sein mussten. Jetzt, zehn Jahre später, veränderten sich deren Lebensumstände. Die jungen Frauen heirateten und gründeten Familien. Die Forderungen nach Arbeitnehmervertretungen traten in den Hintergrund. Die Lücke hätte die seit 1916 bestehende Hausfrauenabteilung des Vereins schließen müssen. Es konnte aber außer ihrer Gründung keine weitere Aktivität festgestellt werden.

Ein weiterer Grund für die Vereinskrise dürften die finanziellen Verhältnisse gewesen sein. Ausgelöst durch die rasante Inflation wurde 1923 vermerkt: "Manche Mitglieder konnten den Beitrag nicht mehr entrichten ..."
 
 

Jubiläen

Der 20. Gründungstag des Frauenbundes Deutschland wurde auch in Schwandorf mit einer Messe am 16.11.1923 gefeiert. Dem Dank für Gottes Schutz folgte ein Rosenkranz zu Ehren der Patrona Bavariae. Einige Monate später hätte der Zweigverein Schwandorf sein 10jähriges Bestehen feiern können. Allerdings fanden sich hierüber keine Unterlagen. Vielmehr verkündete der Kirchenanzeiger vom 28.6.1924 das 10jährige Stiftungsfest der Marianischen Jungfrauen Kongregation. Im Frühjahr 1925 verstarb die Bundesvorsitzende Hedwig Dransfeld. Ihr wurde mit einer Messe gedacht.

Aus diesen Ereignissen ist zu entnehmen, dass die deutschlandweite Organisation des Bundes bereits über Mitteilungsblätter funktionierte. Der Ortsverein Schwandorf aber hatte immer noch keine eigene Identität erlangt.

Umzug ins Marienheim

Die Anregung, für die weibliche Jugend ein eigenes Heim zu schaffen, geht auf Pfarrer Josef Scherr zurück, der im Jahre 1923 den damaligen Religionslehrer Johann Nickl für diese Idee gewann. 1926 konnte der Grundstein gesetzt werden und am 1. März 1927 war der große Schritt gelungen. Zu diesem Zeitpunkt war das Haus noch nicht komplett eingerichtet, doch konnte es von den Schwestern der Heiligen Kindheit Jesu aus Oberzell bei Würzburg bezogen werden. Drei Wochen später, am 24.3.1927, lud der Frauenbund zu seiner ersten Veranstaltung ins neue Haus an der Ettmannsdorfer Straße ein. Fortan sollte das Marienheim Bleibe des Vereins sein.

Fahnenweihe

Schon seit längerer Zeit schmerzte die Frauen das Fehlen einer eigenen Fahne. 1927 gingen sie ans Werk ein Banner selbst zu entwerfen und die Finanzierung sicher zu stellen. Um die notwendigen Mittel aufzubringen starteten die Damen eine Losaktion. Eine entsprechende Liste der Frauenbundverlosung in München lag in den Redaktionen Meiller und Krempl zur Besichtigung auf. Die Vorstandschaft glaubte sich ihres Tuns sicher, denn zu diesem Zeitpunkt war die Fahne bereits in Auftrag gegeben. Die Verlosung erbrachte einen Reingewinn von 100 Mark.

Das Fest der Fahnenweihe wurde für den 3. Juni 1928 anberaumt. Da dieser Tag auch der Erstkommuniontag war, wollten die Damen von jeder weltlichen Feier absehen und freuten sich dafür schon einige Tage später, am Fronleichnamstag der Maria-Hilf-Fahne folgen zu können. Der Zweigverein Weiden übernahm das Patenamt.

Beim Festgottesdienst entrollte der Frauenbund erstmals das Banner. Die Handarbeitslehrerin Fräulein Riedl, eine Künstlerin in ihrem Fach, stickte unermüdlich ein halbes Jahr lang an der Fahne. Sie zeigte die Mutter Gottes vom Kreuzberg auf Goldgrund darunter die Schrift "Maria Hilf". Nach dem würdevollen Gottesdienst trafen sich geladene Gäste zu einem kleinen Imbiss im Marienheim. Hier kamen die Vorstandschaft, der Ausschuss nebst Sekretärin Fräulein von Grafenstein und Patin Hauptlehrerin Scheid aus Weiden zusammen.

Die Freude über die gelungene Fahnenweihe wurde durch ein Missgeschick getrübt. Bei der Ankündigung der Prozessionsordnung für Fronleichnam fehlte der Frauenbund vollständig. So war der Bund gezwungen durch ein eigenes Zeitungsinserat ihre Mitglieder zur Teilnahme aufzufordern. "Diese sollten sich mit Frauenbundabzeichen um die Fahne versammeln, um die Gottesmutter zu ehren."
 
 
 
 
 
 
 

Bischofsbesuch

Der Bund rief seine Mitglieder für den 16. Mai 1929 ins Marienheim. Eine kleine Feier mit Liedern vom Kinderchor und ein lebendiges Bild "Christus der Kinderfreund" wurde vorbereitet. Die in der Presse etwas geheimnisvoll formulierte Einladung entpuppte sich als Begrüßungsfeier für den neuen Diözesanbischof Michael Buchberger, der sich anlässlich einer Firmreise in Schwandorf aufhielt.

Am Nachmittag des Einweihungstages des neuen Krankenhauses St. Barbara, am 6.12.1931, konnte der Frauenbund erneut den Bischof in seiner Mitte willkommen heißen. In der Ansprache hob der hohe Gast den Begriff "Mütterwürde" und die christliche Frau als Mutter in den Vordergrund.

Nur wenige Monate später konnten die Damen erneut den Ordinarius begrüßen. Er befand sich abermals auf einer Firmreise und besuchte fast alle klösterlichen Niederlassungen in der Stadt und in Ettmannsdorf. Zudem war er ins Schloss Fronberg eingeladen, da der Sohn des Barons, Goswin von Breidbach, auch die heilige Firmung empfing.

Gründung des Zweigvereins Fronberg

Fronberg war politisch eine selbständige Gemeinde. Nach Kirchenrecht gehörte der Ort zur Pfarrei St. Jakob und besaß eine Filialkirche mit Friedhof. Die Bewohner strebten jedoch auch aus kirchlicher Sicht zur Selbständigkeit. Daher gründete man bereits 1923 einen Expositurverein, der dieses Ziel weiter verfolgte und finanzielle Mittel sammelte. Am 1.8.1938 wurde das erste Etappenziel erreicht. Doch es war noch ein langer Weg bis zur vollständigen Unabhängigkeit. Bis dahin musste noch ein eigenes pfarrliches Leben aufgebaut werden. Ein erster Schritt dahin sollte der Aufbau eines Frauenbundes sein.

Am Sonntag den 20. Januar 1929, fanden sich 30 Frauen in Fronberg zusammen und gründeten einen eigenen Zweigverein. Zur ersten Vorsitzenden wurde Baronin Maria Anna von Breidbach-Bürresheim gewählt. Damit kam es zu einer Doppelmitgliedschaft der Freifrau. Ein Umstand, der sich bald als segensreich erweisen sollte. Denn jedesmal, wenn der Zweigverein Schwandorf aus personellen oder politischen Gründen gehemmt war, sprang Fronberg ein. Als zweite Vorsitzende stand die Ehefrau des Fronberger Bürgermeisters Josef Süß, Barbara Süß geb. Hottner, zur Verfügung.

Die Versammlungen in Fronberg schlossen nicht selten mit einem Gruß an die Patrona Bavariae durch das Bundeslied "Meerstern ich dich grüße".
 
 

Messen für verstorbene Mitglieder

Wie bereits erwähnt, waren die Gründungsmitglieder des Frauenbundes verhältnismäßig jung an Lebensjahren. Inzwischen bestand der Bund jedoch schon einige Zeit und so war mit Todesfällen der Mitglieder zu rechnen. 1929 beschlossen die Damen für ihre verstorbenen Mitglieder heilige Messen zu stiften. In den vorhandenen Kirchenanzeigern lassen sich zunächst keine Messstiftungen feststellen.

1932 kam es allerdings dann verstärkt. Gleich viermal musste ein Mitglied zu letzten Ruhe geleitet werden:

Anna Hottner, Metzgermeisterswitwe, 59 Jahre, geb. 29.7.1873, gest. 11.8.1932

Anna Hubmann, Brauerei- und Gutsbesitzerswitwe, 64 Jahre, gest. 2.10.1932

Anna Scherl, Schlossermeistersgattin, 48 Jahre, geb. 26.6.1884, gest. 20.10.1932

Antonie Schreiner, Glasermeisterswitwe, 68 Jahre, geb. 3.10.1864, gest. 22.10.1932

Einige Jahre später war dieser Brauch schon wieder in Vergessenheit geraten. Denn 1938 beschloss man erneut Messen für die verstorbenen Vereinsangehörigen zu stiften. Das Hauptfest des Frauenbundes, Patrona Bavariae, wurde 1939 besonders den lebenden und verstorbenen Mitgliedern gewidmet.

Fahnenpatenschaften

Am Fest Christi Himmelfahrt 1930 ließ der Fronberger Frauenbund seine Fahne weihen. Dazu waren die Schwandorfer Frauen herzlich eingeladen. Das Programm sah einen Festzug vom Schloss zur Filialkirche vor. Während des Weiheaktes stand der Zweigverein Schwandorf Pate. Nachmittags war eine Andacht vorgesehen und anschließend wieder ein Festzug zurück zum Schloss zur weltlichen Feier.

Die Fahne zeigt das Bild der Patrona Bavariae welche vom Pater Theodor, Prior vom Kreuzberg, "eigentümlich" gemalt worden war. Bei dem Festakt im Schlosshof heftete die Gevatterin Frau Schäffler ein Patenband an das Banner. Baronin Breidbach lud die Ehrengäste zu einer Mittagstafel ins Schloss und bereitete auch das Gartenfest aufs trefflichste vor.

Schon im September 1931 begann der Christliche Mütterverein mit der Vorbereitung seiner Fahnenweihe. Am 4. April 1932 fand die erhebende Feier in der Pfarrkirche statt. Während des Weihegebetes stand der Frauenbund Schwandorf Pate. Über 500 Mitglieder vieler Vereine hatten sich eingefunden, um der Enthüllung des neuen Banners beizuwohnen.
 
 
 
 

Brücke über den Abgrund

Fast vier Jahre zogen sich die Verhandlungen über einen Staatsvertrag zwischen dem Freistaat Bayern und dem Heiligen Stuhl in Rom hin. Am 29.3.1924 kam es zur Unterzeichnung des Konkordats, das die Kirche vor dem Einfluss des Staats schützte, aber auch den Einfluss der Kirche auf die Schulerziehung sicherte. Am 23.7.1933 gelangten dann ebenso die Verhandlungen des Deutschen Reichs mit dem Vatikan im Reichskonkordat zum Abschluss. In diesem Vertrag wurden die Tätigkeiten der katholischen Organisationen und Verbände geregelt, die ausschließlich religiösen, kulturellen und karitativen Zwecken dienen.

Nach der nationalsozialistischen Machtübernahme sollte dem Frauenbund die Anerkennung entzogen werden. Es war zunächst unklar, ob der Frauenbund, der sich der katholischen Kirche zwar nahe fühlte, jedoch kein ausschließlicher katholischer Verein sein wollte, ebenfalls durch das Konkordat gesichert war. In der Augustausgabe 1933 des "Bayerischen Frauenlandes", der Vereinszeitschrift, wird deshalb erleichtert darauf hingewiesen, dass der Verband zu den geschützten Organisationen gehört. Die Arbeit konnte nun, zwar unter erschwerten Bedingungen, fortgesetzt werden.

Gemeinschaftsmessen

Da öffentliche Zusammenkünfte inzwischen verboten waren, traf sich der Bund ab Januar 1937 zu Gemeinschaftsmessen für Frauen in der Pfarrkirche und ab Juli 1937 jeden Donnerstag zu einer Sühneandacht in der Spitalkirche. Dies ist deshalb besonders hervorzuheben, da sich die Spitalkirche damals wie auch heute noch im Eigentum der Stadt Schwandorf befand und daher der Zugang von der Partei leicht hätte verwehrt werden können. Im Jahre 1943 werden diese Donnerstagszusammenkünfte als Kriegsbetstunden von 4 bis 5 Uhr bezeichnet. Der Ort des Treffens wird nicht mehr erwähnt.

Während des zweiten Weltkrieges zog wohl Tag für Tag eine Gruppe von Frauen den Rosenkranz betend den Kreuzberg hinauf. Ab Juni 1945 beteten die Damen jeden Tag einen Fatima Rosenkranz in der Pfarrkirche. Frau Anna Kuttner war bis zu ihrem Tod, 1969, die Vorbeterin. Die Vorsitzende des Frauenbundes förderte eifrig den Maria-Hilf-Verein und ihr besonderes Anliegen galt dem Aufbau eines "lebendigen Rosenkranzes" auf dem Kreuzberg.

Monatssonntag

Wann genau diese täglichen Gebete eingestellt wurden, läßt sich in den Unterlagen nicht mehr feststellen. Später wurden Zusammenkünfte monatlich als Frauensonntag, Gemeinschaftsmesse mit Kommunion, durchgeführt und noch 1953 veranstaltet. Hierfür war der jeweils erste Sonntag eines Monats bestimmt.

Zusammenarbeit mit dem Mütterverein

Bereits seit Anfang der 1930er Jahre bestand eine gute Zusammenarbeit mit dem Christlichen Mütterverein. Nach dem Krieg sollte diese Freundschaft noch enger werden. Zu fast alle Veranstaltungen lud man nun auch die Mitglieder des Müttervereins ein.

Gründung neuer Zweigvereine

Durch den Zuzug vieler Menschen vergrößerte sich die Bevölkerungszahl von Schwandorf. Ein Pfarrer allein war bald nicht mehr in der Lage die Seelsorge sicher zu stellen. In der Mitte des 20. Jahrhunderts kam es deshalb zur Gründung mehrerer Tochterpfarreien von St Jakob. Als erstes wurde am 15.6.1952 die im Lindenviertel neu erbaute Kirche zum Heiligsten Herzen Jesu zur Pfarrkirche erhoben. Noch im selben Jahr gründete sich dort auch ein eigener Zweigverein des Frauenbundes.

Die Erhebung der Filialkirche St. Andreas in Fronberg zur Pfarrkirche, am 25.7.1958 , brachte keinen Mitgliederverlust mit sich. Hatte sich hier doch schon 1929 ein Zweigverein gegründet. Der nächste große Einschnitt kam mit der Gründung der Pfarrei St. Josef in der damals selbständigen Gemeinde Dachelhofen. Die Pfarrei wurde am 1.11.1960 gegründet. Der Zweigverein des Frauenbundes hatte sich allerdings bereits am 12.9.1954 konstituiert.

Die damalige Vorsitzende des Zweigvereins Schwandorf, Frau Walburga Eichermüller, war bedacht, ein gutes Verhältnis zu den neuen Zweigvereinen zu pflegen. Sie wurden stets zu Ausflügen und Veranstaltungen eingeladen. So konnte Frau Eichermüller zum Beispiel allein 60 Bundesschwestern aus Dachelhofen zur Adventfeier 1956 begrüßen.

Hausfrauenvereinigung

Schon einmal hatte es der Verein mit einer Hausfrauenabteilung versucht. Doch leider entwickelte sich dieser Zweig bisher nicht wie gewünscht. Nun, im Oktober 1955, startete ein zweiter Anlauf. Die Leitung für die Hausfrauenvereinigung übernahm Fräulein Elisabeth Exler. Ihre Stellvertreterin wurde Frau Büttler. Als Schriftführerin stellte sich Theresia [Thea] Zwick zur Verfügung. Im weiteren Verlauf dieser Chronik wird noch über die Aktivitäten der Abteilung berichtet.

Die Gründung geht auf eine Richtlinie zum Aufbau solcher Sparten zurück, die bei der Generalversammlung des bayerischen Landesvereins in Würzburg beschlossen wurde. Seitdem man den Stand der Hausfrau als Beruf anerkannt hatte, konnten nun von fähigen Hausfrauen Haushaltslehrlinge angenommen und später als geprüfte Hausgehilfinnen anerkannt werden.

Schon ein Jahr später gab es bei der Führung eine Änderung: Als Stellvertreterin fungierte nun Sophie Auhofer und als Kassiererin Zenta Selig. Die Schriftführung ging auf den Hauptverein über. 1959 und 1961 vertrat Frau Barbara Geuer die Hausfrauenvereinigung bei den Hauptversammlungen in Regensburg. Bei der Generalversammlung des Zweigvereins Schwandorf am 13.1.1966 wurde Frau Geuer von Franziska Schleicher als Vorsitzende der Abteilung abgelöst. Weitere Abteilungsposten wurden nicht mehr besetzt. 1970 bestätigte man Frau Schleicher in ihrem Amt, bis bei der Neuwahl 1974 Erna Portner nachfolgte. Diese führte sieben Jahre lang die Sparte und gab bei den Vorstandswahlen 1981 das Amt an Katharina Seitz weiter. Seit 1993 blieb das Amt der Vorsitzenden der Hausfrauenvereinigung unbesetzt.
 
 

Die Wichtigkeit der Fortbildung der Hausfrauen stand im Mittelpunkt der Gründung des 1. Hausfrauentreffs. Diese fand 1975 in der Pfarrbücherei statt. Die 15 anwesenden Frauen hörten ein Vortrag zum Thema "die Frau in der Vielfalt der Lebenswirklichkeit" und wollten sich künftig öfter treffen. Von weiteren Treffen ist in den Unterlagen nichts dokumentiert.

Am 3.10.1978 eröffnete der Landesverband der Hausfrauenvereinigung eine Geschäftsstelle in Schwandorf, Nürnberger Straße 1. Die Leiterin der Beratungsstelle, Frau Helgit Kadlez, begrüßte den Bürgermeister Hans Hottner, Vertreter der Parteien und Verbände. Pfarrer Kreuzer nahm die kirchliche Segnung vor.

"Höhere Weihen"

Die Vorsitzende des Zweigvereins Fronberg und gleichzeitig Mitglied im Zweigverein Schwandorf, Freifrau Maria Anna von Breidbach-Bürresheim, wurde zur Vorsitzenden der Zweigvereine im Dekanat Schwandorf und zur Sprecherin der katholischen Frauen der Diözese ernannt. In dieser Eigenschaft überreichte sie im Mai 1954 ein Geldgeschenk an Erzbischof Michael Buchberger anlässlich seines 80. Geburtstages. Die Spende sollte ein erster Grundstein für ein neues Knabenseminar in Weiden sein.

Im Herbst 1955 war Generalversammlung des Landesverbandes Bayern in Würzburg. Bei dieser Veranstaltung wurde die Schwandorfer Vorsitzende Walburga Eichermüller in den Landesausschuss gewählt. Als das Wahlergebnis bei der Schwandorfer Generalversammlung am 17.10.1955 bekannt gegeben wurde, spendeten die Anwesenden Frau Eichermüller für die Beförderung in dieses höhere Amt einen verdienten Applaus.

Der Bezirksverband Schwandorf zählte damals 17 Zweigvereine. Diese trafen sich 1975 zu einer Versammlung im Hotel Kloster. Bei der anstehenden Neuwahl wurde Christine Sommer als Delegierte in das Kreisbildungswerk gewählt.

Wann Maria Trautner das Amt der Diözesandelegierten übernommen hat, ist nicht aufgezeichnet. 1986 ist sie in dem Amt bestätigt und 1990 wiedergewählt worden.

Am 28.10.2002 wurde Johanna Steltenkamp als Bezirksvorsitzende gewählt und übt bis jetzt dieses Amt aus.

Standartenweihe in Dachelhofen

Am Vorabend der Erhebung der Pfarrkuratie Dachelhofen zur Pfarrei, am 30.10.1960, trug der Zweigverein Dachelhofen seine Standarte zur Weihe in die Kuratiekirche St. Josef. Monsignore Adolf Meier aus Regensburg übernahm die Segnung der Standarte mit dem Bildnis der Patrona Bavariae.

Der Zweigverein Schwandorf war mit Fahnenabordnung zum Festakt und zur nachmittäglichen Feierstunde geladen. Die Damen organisierten einen Bus zur Fahrt nach Dachelhofen. Auch an den Zweigverein Herz Jesu erging eine Einladung. Nur der Zweigverein Fronberg war verhindert, da an diesem Tag der neue Pfarrer von Fronberg, Adolf Schultes, von Ehrendekan Alois Wild in sein Amt installiert wurde.

Frauengottesdienst

Ohne es besonders im Protokollbuch aufzuschreiben wurde im Jahre 1962 eine Frauenmesse in der Pfarrkirche eingeführt. Der Gottesdienst fand jeden Montag statt. Im Programmheft für den Herbst 1975 fand diese regelmäßige Frauenmesse Erwähnung und gleichzeitig gab es Rechenschaft, wie der Erlös aus dem Sammelkörbchen bisher verwendet worden war. Von Juli 1963 bis Juli 1975 konnte die Frauen 16 Stipendien für Theologiestudenten in Lateinamerika finanzieren. Dieser Montagsgottesdienst wurde bis 2000 so beibehalten. Mit Zustimmung des Pfarrgemeinderates verlegte man die Frauenmesse ab 2001 auf Mittwoch, um den Mitarbeitern der Pfarrei am Montag einen freien Tag zu ermöglichen.
 
 

Mütterkreis

Ein Kreis junger Mütter, aufgeschlossen für das Gute,

"Welch ein Segen" in unserer Zeit.

Der Nachwuchs im Bund ist gesichert.

Wir freuen uns in Dankbarkeit.

Mit diesen Worten beschreibt Frau Eichermüller die Gründung eines eigenen Mütterkreises im Frauenbund im Februar 1964. Frau Gertrud Reimann aus Gersthofen hatte die Schaffung dieser Abteilung durch mehrere Referate vorbereitet. Sie fand an drei Abenden jeweils mehr als 80 junge Frauen und Mütter als Zuhörerinnen. Die Hauptaufgabe sollte die Bildung der christlichen Frauenpersönlichkeit sein. Hausfrauenabende wurden abgehalten, bei denen man auch bastelte und sang. – Über die Aktivitäten wird später berichtet.

Die Leitung des Mütterkreises übernahm Frau Oberlehrerin Anna Wellnhofer, ihre Stellvertreterin war Irmgard Strobel. Bei den Generalversammlungen 1966 und 1970 wurde Frau Wellnhofer in ihrem Amt bestätigt. Von einer Stellvertreterin wurde nicht mehr berichtet. Bei der Neuwahl 1974 ist Frau Wellnhofer zur zweiten Vorsitzenden des Gesamtvereins gewählt worden. Eine eigene Beauftragte für den Mütterkreis gab es nicht mehr.
 
 

50 jähriges Jubiläum

Am 13.9.1964, dem Sonntag nach dem Fest Maria Namen, feierte der Zweigverein St. Jakob sein 50jähriges Bestehen. Wie bei allen großen Festen ging hier eine lange Vorbereitung voraus. Mehrmals tagte ein Ausschuss um alle Aufgaben zu verteilen und die Organisation bis ins kleinste vorzubereiten.

Den Festgottesdienst zelebrierte Pfarrer Georg Güntner. Die Festpredigt hielt der emeritierte Pfarrer Alois Wild. Nachmittags traf man sich zu einer großen Feier im Saal des Vereinshauses. Hier berichtete die Vorsitzende Frau Eichermüller von der bisherigen Vereinsgeschichte. Oberbürgermeister Dr. Josef Pichl gratulierte im Namen der Stadt, die Diözesanvorsitzende Sofie Germann sprach ein Grußwort und nahm die Ehrung verdienter Mitglieder vor.

Die Schülerinnen der Dominikanerinnen Schule umrahmten den Empfang mit zwei Märchenspielen und Gesang. Bei Kaffee und Kuchen und mit einem gemütlichen Beisammensein klang die Feier aus.
 
 

Elisabethen - Tag

Am Hochfest der Hl. Elisabeth, am 19.11.1965, wohnten viele Frauen der Messfeier in der Pfarrkirche bei und opferten ihre Gaben. So stand es erstmals im Protokollbuch. In den folgenden Jahren sollte es zur Tradition werden, dass sich die Frauen an diesem Tag trafen und ihre Opfer darbrachten. Die eingegangenen Spenden verwendete man überwiegend, für Pakete in die Ostzone.

Im Jahre 1971 fand erstmals an diesem Tag auch eine Neuaufnahme statt. Anschließend trafen sich die Frauen im Kolpingszimmer zu einem Lichtbildervortrag über die Hl. Elisabeth einst und jetzt. Beim Gottesdienst 1975 konnten 23 Neumitglieder in den Verein aufgenommen werden. Gestaltet wurde dieser Gottesdienst vom Singkreis des Weidener Zweigvereins Herz Jesu. Die Vorsitzende Christa Sommer lud anschließend zu einem frohen Abend ins Vereinshaus.

Bei der Feier 1976 gab die Vorsitzende bekannt, dass vom Elisabethenopfer nicht nur Ostzonenpakete finanziert werden, sondern gemeinsam mit den Spenden bei der seit 1962 jeden Montag stattfindenden Frauenmesse insgesamt 11.850 Deutsche Markt eingegangen waren. Diesen Betrag stellte man für Theologiestudenten in Lateinamerika zur Verfügung.

1978 trug sich der Verein mit dem Gedanken eine Statue der Hl. Elisabeth anzuschaffen. Bereits zum Hochfest der Heiligen konnten sie die Figur am linken Seitenaltar in der Pfarrkirche St. Jakob aufstellen. Die Kosten für den Erwerb betrugen 2.000 Deutsche Mark.

Im Einladungsschreiben zur Neuaufnahme 1979 bezeichnete die Vorsitzende Anna Wellnhofer aus eigenem Ansporn heraus die Hl. Elisabeth von Thüringen als Schutzpatronin des Bundes. Frau Wellnhofer gestaltete damals den Gottesdienst und die weltliche Feier zur Neuaufnahme von 24 weiteren Mitgliedern. 1980 musste wegen des Papstbesuches die Elisabethfeier auf die montägliche Frauenmesse verlegt werden. In größerem Rahmen beging man den Tag 1981. Den Gottesdienst mit Aufnahme von 11 Frauen bereitete der Bund vor. Bei der weltlichen Feier bewirtete man mit Brot und Wein.

Am Gedenktag der Hl. Elisabeth 1982, war eine Generalversammlung angesetzt. Die Kassenführerin legte Rechenschaft darüber ab, an wen die eingegangenen Opfergelder gespendet wurden. In die DDR-Pakete investierte der Frauenbund die meisten Gelder, gefolgt von den Theologiestudenten in Argentinien. Gelder empfingen auch Hilfsbedürftige in Polen und Uganda sowie das Haus des Lebens in Regensburg und Straubing.

Bei den nächsten Feiern beschränkte man sich auf das Gedenken der verstorbenen Mitglieder und die Bekanntgabe, wie die Spenden weitergeleitet wurden. So verschickte Frau Federer 1983 und 1984 wieder das gesamte Geld in die DDR. 1985 ging es an die Opfer des Vulkanausbruches in Kolumbien, 1986 in die Mission von Tansania, 1987 erhielt es Missionspfarrer Peter Zitzmann in Buenos Aires in Argentinien und 1988 freuten sich die Schulschwestern der Gerhardingerschule über das Geld für ihr Kinderheim in Brasilien.

Ein größeres Fest veranstalteten die Frauen 1989. Während des Gottesdienstes konnten elf Frauen in die Gemeinschaft aufgenommen werden. Bei der anschließenden Agape im Vereinshaus, die Frau Ziegler leitete, reichte man Brot und Wein. Das Opfergeld erhielten alle Jahre bis 1995 die Schulschwestern für ihr Projekt in Rumänien.

Während des Gottesdienstes 1992 wurden 10 Frauen neu in den Bund aufgenommen. Die Feier 1995 fand im erst erbauten Elisabethenheim an der Bahnhofstraße statt. Wieder kamen 12 Frauen neu in den Verein. Die folgenden Feiern verliefen nach bewährtem Muster. Zuerst Gottesdienst, dann Agape mit Brot, Gebäck, Tee und Wein. Letzteren stiftete Pfarrer Kreuzer öfters aus seinem Privatbestand. Die eingegangenen Spendengelder erhielten nun krebskranke Kinder in Lappersdorf, die Stiftung Frauen in Not, die Spielstube Schwandorf oder das Kinderheim in Kallmünz.

Bei allen weiteren Elisabethfeiern gedachte man der verstorbenen Mitglieder des ablaufenden Jahres im Gebet und mit Entzünden einer Kerze. Mit der Feier 2004 verbanden die Damen auch die 90-Jahrfeier, über die gesondert berichtet wird. Seit dem Jahr 2006 wird den anwesenden Mitgliedern ein Jahresbericht verlesen und über den Kassenbestand Rechenschaft abgelegt.

Das Opfergeld erhielten die Stiftung Frauen in Not, die Spielstube und die Kindergärten St. Jakob und St. Anna, sowie eine Stiftung "Essen für Kinder in Chile" oder die Flutopfer auf den Philippinen.

Ökumene und Weltgebetstag der Frauen

Der Weltgebetstag der Frauen ist inzwischen die größte ökumenische Basisbewegung von Frauen. Bereits ab 1887 gab es Gebetstage in den USA und Kanada. Im Januar 1926 beschloss man einen Weltgebetstag ins Leben zu rufen. Der Erste wurde am 4.3.1927 gefeiert. Seitdem ist der erste Freitag im März als Weltgebetstag eingeführt. 1970 schlossen sich die katholischen Frauenverbände an.

Bereits am 26.5.1971 fand in der Erlöserkirche ein ökumenischer Gebetsgottesdienst statt. Sein Anliegen war speziell für die Wiedervereinigung der getrennten Christenheit. Für 1973 sind zwei ökumenische Gottesdienste, für 1974 gleich drei und für 1975 wieder ein Gebetstag für die Einheit der Christen verzeichnet. Danach ist in den Unterlagen kein Hinweis mehr zu finden.. Erst 1988 wird im Protokollbuch wieder die Teilnahme an einem Ökumenischen Gottesdienst aufgezeichnet. Die Veranstaltung war in der Spitalkirche mit anschließender Bewirtung im Elisabethenheim.

Der Weltgebetstag kann auf eine längere Lebensdauer zurückblicken. Den ersten Weltgebetstag beging man am 3.3.1972 in der Dominikanerinnen Kirche St. Josef. Fortan erscheint er im Protokoll. Der Ort der Veranstaltung wechselte jährlich zunächst zwischen der Erlöserkirche und der Spitalkirche. Später schlossen sich die Zweigvereine Herz Jesu und Ettmannsdorf an, somit wurden auch die dortigen Kirchen in den Turnus mit einbezogen.

Dem Zyklus entsprechend fand 1986 der Weltgebetstag in der Pfarrkirche St. Jakob statt. Anschließend lud der Frauenbund zu einem gemütlichen Beisammensein in die Gaststätte Schmidt-Bräu. Frau Daucher zeigte einen Film über Australien, das diesmal im Zentrum des Tages stand. Einige Mitglieder bereiteten ein typisches australisches Gebäck vor. 1987 feierte man in der Erlöserkirche den 100. Jahrestag des Gebetstages. Birma war 1989 das Thema des Tages. Der Frauenbund bewirtete die Teilnehmerinnen mit Reistee und Kokosplätzchen im Benefizium.

Während der weltlichen Feier 1990 las Frau Ziegler im Pfarrheim St. Paul böhmische Geschichten vor. Von 1991 bis 1993 beteiligten sich die Bundesschwestern lediglich als Gäste der Veranstaltung. Da 1994 die Pfarrkirche St. Jakob wieder als Veranstaltungsort an der Reihe war, bewirtete der Frauenbund die Gäste. Nach palestinänsischer Tradition erhielt jeder ein Fladenbrot das in Olivenöl und Tymiangewürze getaucht wurde. Als Getränke reichte man Orangen- und Grapefruitsaft.

1996 wurde erstmals eine Weltgebetskerze in der Erlöserkirche entzündet. Sie soll künftig an eine Frau aus jener Pfarrei übergeben werden, die im darauffolgenden Jahr die Veranstaltung ausrichten wird. Im Jahr 2000 bereiteten die Damen vom Zweigverein St. Jakob den Tag vor. Während des Gottesdienstes und bei der weltlichen Feier stand Indonesien im Mittelpunkt. Rund 200 Frauen wurden mit Tee, Saft und Gewürzkuchen im Pfarrsaal bewirtet. Zum Abschluss übergab man die Gebetskerze an die Pfarrei St. Paul.

Nach Besuchen in der Erlöserkirche, auf dem Kreuzberg, in den Pfarreien Herz Jesu und St. Konrad, war 2006 wieder St. Jakob Gastgeber der Veranstaltung. Der Wortgottesdienst, den alle Pfarreien nach der Gebetsvorlage gestalteten, stand unter dem Motto "Südafrika". Mit einem Wandbild und Liedern, gespielt auf landestypischen Instrumenten, und entsprechenden Gebetstexten hatte man das Thema aufbereitet. Im Anschluß an den Gottesdienst wurde zu einem kleinen Imbiss in den Pfarrhof geladen. Die Vorsitzende Frau Obermeier konnte rund 80 Frauen begrüßen.

Der nächste turnusgemäße Weltgebetstag wurde 2013 in St. Jakob veranstaltet. In diesem Jahr stand Frankreich im Fokus. Die Pfarrkirche war mit Gegenständen, die typisch für dieses Land sind, geschmückt. So zum Beispiel mit einem Eifelturm, einer Baskenmütze, Lavendelsäcken, Muscheln usw. Auch bei den Speisen bei der anschließenden Bewirtung spiegelte sich das Thema wider. Man reichte den rund 75 Gästen unter anderem Käse, Olivenpaste, Gugelhupf und Wein.

60 jähriges Jubiläum

Am 8.12.1974 beging der Frauenbund sein 60jähriges Vereinsjubiläum. Den Festgottesdienst konzelebrierten Diözesanbeirat Josef Wismeth, Beirat Albert Kreuzer und seine beiden Vorgänger Georg Güntner und Georg Pirzer sowie Kaplan Erwin Strempel. Während des Gottesdienstes in der vollbesetzten Pfarrkirche erhielten 27 Frauen, als äußeres Zeichen ihrer Neuaufnahme in den Bund, das Mitgliedsabzeichen. Die Messe schloss mit dem Bundesgebet:
 
 
 
Herr, wir bitten Dich,

laß uns Deine Wege gehen

in Familie und Beruf,

laß uns unsere Aufgaben erkennen

in Kirche und Volk

und gib uns Kraft, sie zu erfüllen.

Als Glieder Christi wollen wir

einander dienen und helfen,

in ihm eine Gemeinschaft des Denkens,

Wollens und Handelns sein.

Wir wollen alle Kräfte des Geistes

und der Seele in den Dienst Deines Reiches

stellen und im Gebet füreinander

täglich uns einen.

Die heilige Mutter Maria sei uns

Vorbild und Schirmerin.

In ihrem Schutz stellen wir den

ganzen katholischen Frauenbund.

Durch ihn, o Herr, sei gepriesen

Dein Name allezeit

in Nord und Süd, in West und Ost.

Gib uns deinen Segen

und allen Verstorbenen unserer

Gemeinschaft das ewige Leben. Amen. 


 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Die weltliche Feier fand in der Turnhalle des Turn- und Sportvereins 1880 Schwandorf auf dem Hubmannwöhrl statt. Zahlreiche geladene Gäste, an deren Spitze Oberbürgermeister Dr. Josef Pichl, nahmen an dem Festakt teil. Während die Vorsitzende Christine Sommer in ihrer Ansprache den Blick zurück in die Geschichte warf, hielt die Diözesanvorsitzende Hilde Mittl einen Vortrag zum Thema "Chance und Aufgaben unserer Gemeinschaft".
 
 
 
 

Unter der bewährten Leitung von Marlene Scharf verlieh der Schulchor der Mädchenrealschule der Feier den musikalischen Rahmen, der sich sehen und hören lassen konnte. Die Laienspielgruppe der Schule brachte ein modernes sozialkritisches Stück auf die Bühne.

Nach langer Vorbereitungszeit und Überwindung aller Hindernisse schrieb am Ende die Schriftführerin "ein großer und vollauf gelungener Tag für uns alle" ins Protokoll.

Erbschaft

Am Ostersonntag, den 30.3.1975 verstarb das letzte noch lebende Gründungsmitglied des Frauenbundes, Anna Meiller geb. Kleber, Buchdruckereibesitzerswitwe, im Alter von 93 Jahren. In ihrem Testament vermachte sie dem Bund ein Buch über Ellen Ammann, der Gründerin des bayerischen Landesverbandes. Zudem erhielt der Verein 500 Deutsche Mark baren Geldes als Vermächtnis.

Umzug in neue Räume

"Zum ersten mal in "unserem" neuen Raum im Alten Pfarrhof", schrieb die Protokollführerin am 28.10.1975 ins Buch. Noch waren die Wände voll feuchter Flecken von den Verputzarbeiten. Aber der Boden hatte einen neuen Belag und das Zimmer war bereits mit Möbeln ausgestattet. Einige Frauen brachten ein Tischtuch und einige Blumen mit und schon wirkte der Raum nicht mehr so kahl.

Fahnenreparatur

Aus dem Vorstandssitzungsprotokoll vom 8.11.1979 geht hervor, dass die Vereinsfahne sich in einem desolaten Zustand befindet und dringend einer Reparatur bedürfte. Die Damen diskutierten zwar über die hohen Kosten, die entstehen würden, aber was sie zu tun gedachten, wurde nicht verzeichnet. Viel wird nicht geschehen sein, denn in der Sitzung am 25.1.1983 und 2.3.1983 beschäftigte man sich erneut mit der Reparatur oder gleich einer Neuanschaffung.

Herz Jesu Freitag

Die Verehrung des Herzens Jesu geht bis ins Mittelalter zurück. Papst Pius IX. führte 1856 das Hochfest des Heiligsten Herzens Jesu für die ganze Kirche ein. Außerdem bestimmte er, dass jeder erste Freitag im Monat ein Herz-Jesu-Freitag ist. Es sollte ein bevorzugter Tag für die Krankenkommunion und die Aussetzung des Allerheiligsten mit Spendung des sakramentalen Segens sein. Papst Johannes Paul II. empfahl in einem Rundschreiben erneut die Verehrung.

Im Programmheft 1/1977 erschien erstmals als wiederkehrende Veranstaltung eine "Betstunde für Kirche und Welt an jedem Herz-Jesu-Freitag". Dieser Text wurde bis zum Programmheft 2/1991 unverändert wiederholt und verschwand dann. Aus den vorhandenen Protokollen ist nicht erkennbar, ob der Frauenbund die Betstunde besonders gestaltete oder begleitete.

Neue Fahne

Da sich die Vorstandschaft nicht einigen konnte, ob eine neue Fahne angeschafft werden sollte, kam es Ende April 1983 zu einer basisdemokratischen Entscheidung. Alle Mitglieder erhielten ein Schreiben und sollten sich zum Sachverhalt äußern. 92,7 % der Mitglieder antworteten auf den Brief, davon 11,3 % mit nein und 88,7 % mit ja. Somit stand es fest, eine neue Fahne anzuschaffen. 85 Rückantwortschreiben lag eine Spende bei. Die Gesamtsumme betrug 1.900 Deutsche Mark. Da die Kostenvoranschläge zwischen 3.000 und 4.000 Deutsche Mark lagen galt die Finanzierung auch als gesichert.

Wie sollte die Fahne nun aussehen? Pfarrer Kreuzer fuhr am 18.4.1983 mit den Frauen Trautner, Aumiller, Großer und Schleicher ins Kloster Aiterhofen, um sich über die Qualität, Form, Farbe usw. zu informieren. Nun wurde nach einer lebhaften Diskussion beschlossen: Die Fahne wird in Aiterhofen angefertigt. Sie soll eine Größe von ca. 90 mal 110 cm haben. Die Grundfarbe ist blau. Auf einer Seite plante man das Emblem des Katholischen Frauenbundes und auf der anderen Seite die Heilige Elisabeth von Riemenschneider anzubringen. Zudem die Aufschrift: "Katholischer Frauenbund St. Jakob Schwandorf 1914 – 1984." Die Fahne fertigte die Klosterfirma aus Wollstoff. Eine neue Fahnenstange wurde gleich mit gekauft.
 

Bei der Vorstandssitzung am 17.11.1983 teile Frau Großer mit, dass die Spendenaktion für die neue Fahne sehr erfolgreich war. Es gingen mehr Gelder ein als die Fahne nach letzter Schätzung voraussichtlich kosten würde. Damit wurde eine große Last von den Damen genommen und sie konnten sich den Planungen für die Fahnenweihe widmen.

70 jähriges Jubiläum mit Fahnenweihe

Nach langer Vorbereitungszeit war es endlich soweit. Am 20.5.1984 feierte der Zweigverein St. Jakob sein 70jähriges Jubiläum mit der Segnung einer neuen Fahne. Den Festgottesdienst in der vollbesetzten Pfarrkirche konzelebrierten Pfarrer Albert Kreuzer mit Domvikar Wolfgang Riedl, dem Diözesanbeirat des Frauenbundes, und Kaplan Josef Grillmeier. Die heilige Elisabeth und ihr Wirken standen im Mittelpunkt der Festreden. Die Gäste wurden angeführt vom Mitglied des Landtages, Manfred Humbs, und Oberbürgermeister Hans Kraus, die in ihren Grußworten die Verbundenheit mit dem Verein zum Ausdruck brachten.
 
 

Während der Messe konnten 17 Mitglieder neu in die Gemeinschaft aufgenommen werden. Die sich anschließende weltliche Feier fand in der Turnhalle der Gerhardingerschule statt. Die zentrale Rede der Bezirksvorsitzenden Rita Bauer beinhaltete die Geschichte des Bundes und dessen Ziele. Ein Helferkreis von 12 Frauen sorgte sich um das leibliche Wohl der Gäste. Sie richteten ein kaltes Büfett mit rund 400 Happen an. Den benötigten Wein stiftete Pfarrer Kreuzer aus seiner Privatschatulle. Die musikalische Umrahmung gestalteten der Kirchenchor und der Kinderchor der Schule unter der Leitung von Schwester Eusebia.

75 jähriges Jubiläum

Am 23.4.1989 versammelten sich die Mitglieder und Gäste zur Feier des 75. Geburtstages des Zweigvereins St. Jakob. Den Festgottesdienst konzelebrierte Domvikar Wolfgang Riedl mit Kaplan Reinhard Forster. In seiner Predigt würdigte der Diözesanbeirat die "Oase der Liebe", die der Zweigverein verkörpere. Gleichzeitig überbrachte er den Gruß und Segen von Bischof Manfred Müller. Kaplan Forster verlas ein Grußwort des erkrankten Pfarrers Kreuzer.

Bei der weltlichen Feier war von der Hektik und Panik der Vorbereitungen nichts mehr zu spüren. Ursprünglich war nämlich als Veranstaltungsort der Saal des Vereinshauses geplant. Durch einen Wirtewechsel war der Raum jedoch doppelt belegt worden. So musste zwei Wochen vor dem Fest ein neuer Saal organisiert werden. Die Stadt Schwandorf stellte spontan und großzügig die Turnhalle der Gerhardingerschule zur Verfügung.

Nach den Grußworten der Gäste, angeführt von Bürgermeister Hans Graf, überreichte die Diözesanvorsitzende Erika Willfurth Ehren- und Dankurkunden. Josefine Keller wurde für ihre Verdienste der Titel "Ehrenvorstand" zuerkannt. Sie hatte 22 Jahre lang die Bücher des Zweigvereins geführt und leitete seit 1974 bis jetzt (1989) ununterbrochen den Altenclub trotz ihrer zwischenzeitlich 87 Lebensjahre.

Den gemütlichen Teil mit Kaffee und Kuchen umrahmten die Stadtstreicher und ein Mädchenquartett, das Stücke von Mozart und Mendelssohn zu Gehör brachte.
 
 

Hauskauf in Regensburg

Der Diözesanbeirat Georg Engelmeier plädierte während einer Sitzung des Bezirks für den Erwerb eines eigenen Frauenbundhauses in Regensburg, da die beengten Verhältnisse im Obermünsterplatz ein konstruktives Arbeiten nicht mehr zulassen. Die Vorstandschaften der Zweigvereine wurden gebeten darüber abzustimmen, ob ein eigenes Gebäude gekauft oder angemietet werden sollte. Dazu wären in den nächsten 3 Jahren Spenden von etwa 3.000 Deutsche Mark pro Zweigverein nötig.

Nach einer kurzen Beratung stimmte die Vorstandschaft für den Kauf eines Hauses, wollte jedoch keine verbindliche Erklärung über die Höhe einer Spende abgeben.

Rettung in letzter Minute

Die Aktivitäten des Frauenbundes sind Mitte der 1990er Jahre langsam aber ständig zurückgegangen. In der Vorstandssitzung am 6.11.1997 traten Differenzen offen zu Tage. Die Vorsitzende und ihre Stellvertreterin sowie die Schriftführerin kündigten an, für eine weitere Amtsperiode in der kommenden Neuwahl nicht zur Verfügung zu stehen. Auch zu einer verkürzten Amtsdauer ließen sich die Damen nicht bewegen. Nach einer längeren Diskussion waren sich zwar alle einig, dass die Aufgaben auf mehrere Schultern verteilt werden sollten. Aber wie und welche Schultern dies letztlich sein sollten, blieb offen.

Ohne weitere Vorgespräche geführt zu haben berief man eine Generalversammlung mit Neuwahl für den 12.11.1997 ein. Die Vorstandschaft gab einen Rechenschaftsbericht über die geleistete Arbeit und wurde von der Versammlung entlastet. Bei der anschließenden Neuwahl stellte sich keine der anwesenden Damen zur Verfügung. Der Wahlgang musste daher abgebrochen werden. Die Wahlleiterin, die Bezirksvorsitzende Rita Bauer, machte auf die Folgen der abgebrochenen Neuwahl aufmerksam. Daraufhin erklärte sich die bisherige Vorstandschaft bereit, das bereits ausgearbeitete Programm bis Ende Februar 1998 abzuwickeln. Danach werde die Arbeit eingestellt und möglicherweise der Zweigverein aufgelöst.

Zur Hauptversammlung am 4.3.1998 kamen 32 Mitglieder zusammen. Die Bezirksvorsitzende Rita Bauer erläuterte den Verfahrensablauf, nachdem bei der letzten Versammlung keine Vorstandschaft gewählt werden konnte. Sollte es bei dieser Sitzung erneut zu keiner erfolgreichen Wahl kommen, steht die Frage der Auflösung des Zweigvereins an. Sie wies gleichzeitig darauf hin, dass auch keine Gymnastikstunden mehr veranstaltet werden könnten, da kein Versicherungsschutz mehr bestünde. Danach wurde um Vorschläge zur Wahl gebeten. Es müssten sich mindestens sieben Frauen finden, um eine satzungsmäßige Vorstandschaft bilden zu können. Es gab keine Vorschläge und es zeichnete sich erneut ein Eklat ab. Nun baten einige Frauen aus der Gymnastikgruppe um Wahlunterbrechung und zogen sich gleichzeitig zur Beratung zurück. Als die Damen zurückkamen, wurde der Wahlgang fortgesetzt. Per Akklamation und spontanem, erleichternden Applaus wurde daraufhin Christa Obermeier zur neuen ersten Vorsitzenden gewählt.

Reparatur der Fahne

Auch bei noch so hochwertigen Textilien läßt es sich nicht vermeiden, dass im Laufe der Jahre ein Verschleiß eintritt. So stellte sich 2001 heraus, dass die Vereinsfahne dringend einer Reparatur bedürfe. Die Frauen holten daher Kostenvoranschläge ein, konnten sich allerdings noch nicht entscheiden. Ein ganzes Jahr dauerte es, bis schließlich die Werkstatt im Kloster Aiterhofen die Arbeiten ausführen konnte.

90 jähriges Jubiläum

Während einer Vorstandssitzung wurde beschlossen, das 90. Jubiläum zwar nicht groß aber mit einer besonders festlich gestalteten Elisabethfeier zu begehen. Die Damen bereiteten daher die entsprechenden Gebetstexte vor und spielten Szenen aus dem Leben der Hl. Elisabeth. Den Festgottesdienst zelebrierte Dekan und Beirat Hans Amann. In seiner Ansprache würdigte er den Verein mit den Worten: "Wie gut, dass es dich gibt, Katholischer Frauenbund St. Jakob."

Bei der weltlichen Feier im Pfarrhof ließ die Vorsitzende Christa Obermeier die Geschichte des Vereins kurz Revue passieren und dankte ihren Vorgängerinnen mit einer Rose und einem kleinen Geschenk.
 
 

Mitgliederzahlen

Über die Mitgliederzahlen in den ersten beiden Jahrzehnten wurde bereits berichtet. Erst nach dem 2. Weltkrieg mehren sich die Nachrichten über die Zahl der Vereinsangehörigen. Nicht alle Daten können hier wiedergegeben werden. Besondere Eckpunkte waren: 1948 - 70 Mitglieder, 14.5.1954 – bisher 120 nun 240 Mitglieder, 1955 - 280 Mitglieder, 1964 - 225 Mitglieder, 13.4.1972 – 193 Mitglieder, 20.11.1975 - 250 Mitglieder, 20.11.1979 - 260 Mitglieder, 22.3.1985 – 234 Mitglieder, 19.4.1989 – 255 Mitglieder, 2.12.1997 – rund 200 Mitglieder, 1.3.1999 – 188 Mitglieder, 1.3.2000 – 182 Mitglieder, 1.3.2001 – 171 Mitglieder, 2004 – 154 Mitglieder, 2010 – 120 Mitglieder, 2013 – 114 Mitglieder

Mitgliedsbeitrag

Die Höhe der Mitgliedsbeiträge wird nicht von den einzelnen Zweigvereinen, sondern vom Landesverband Bayern festgelegt. Zum 1.1.1967 erfolgte die erste Beitragserhöhung auf 1 Deutsche Mark monatlich. Davon waren 75 Pfennige an den Landesverband abzuliefern.

Im Sitzungsprotokoll vom 11.6.1980 wird beklagt, dass von dem Mitgliedsbeitrag von 18,50 Deutsche Mark nur 4,50 DM am Ort bleiben, der Rest muß an Landesverband Bayern und dem Diözesanverband Regensburg überwiesen werden. Unter dem 26.5.1981 ist vermerkt, dass der Beitrag auf 21 Deutsche Mark steigt. 1988 sind es schon 24 Deutsche Mark.

In einer Liste aus dem Jahr 2000 ist zu entnehmen, dass der Jahresbeitrag nun bei 32 Deutsche Mark liegt. Die Umstellung auf die neue europäische Währung brachte eine Erhöhung auf 20 Euro. Die nächste Anpassung erfolgte 2010 auf 25 Euro jährlich.
 
 

2. Sozialarbeit

Das soziale Engagement des Frauenbundes musste sich in den einhundert Jahren seines Bestehens immer wieder den jeweiligen Bedürfnissen der Zeit anpassen.

So fällt die Gründung des Zweigvereins Schwandorf in eine Epoche großer Veränderungen. Nur fünf Monate nach seinen Anfängen verkündete der deutsche Kaiser Wilhelm II. die Mobilmachung und erklärte am 1.8.1914 Rußland den Krieg. Vorausgegangen war das Attentat in Sarajevo auf das Österreichische Kronprinzenpaar, das in seiner Folge den Ersten Weltkrieg auslöste.

Schwandorfer Männer wurden nun zu den Waffen gerufen. Sie ließen in der Heimat ihre Familien zurück, die oft ohne Einkommen da standen. Die Frauen mussten jetzt selber für den Unterhalt der Familie sorgen, was nicht allen gelang. Schon wenige Tage später wurde die aufkeimende Not sichtbar. Magdalena Gabel berief am 15.8. eine Versammlung in das Vereinshaus. Ein Besprechungspunkt war: Ob sich der Frauenbund mit dem Roten Kreuz verbindet, um für die Krieger helfend eingreifen zu können.

Desweitern gelang es vielen Frauen in den Betrieben die Arbeitsplätze der Männer einzunehmen. Daher stellte sich für die neuen Arbeiterinnen die Frage nach der Kinderbeaufsichtigung während der Arbeitszeit. Hier wollte der Frauenbund ansetzen und diskutierte über ein Säuglingsheim und die Privatpflege. Dazu sollte in der Zeitung ein Aufruf für Spenden von Spielen und Büchern ergehen.

Am 7.10.1914 wandte sich Frau Gabel in einem Zeitungsinserat mit einer großen "Bitte" an die Bevölkerung. Sie bat um Unterstützung hilfsbedürftiger Frauen, deren Männer im Krieg stehen. Die Einwohnerschaft sollte Flickwäsche zum Ausbessern gegen die herkömmliche Gebühr zu ihr in die Privatwohnung bringen. Für prompte Arbeit und Rückgabe würde gesorgt.
 
 

Der Aufruf blieb offenbar nicht ohne Folgen. Denn wenige Tage später meldete sie die Eröffnung einer Näh- und Flickstelle im Vereinshaus. Zudem sollte nun aus unbenutzter Kleidung und Stoffen neue Bekleidung für hilfsbedürftige Familien und Kinder hergestellt werden. Weitere namentlich nicht genannte Frauenvereine beteiligten sich an dieser Aktion. Ebenso wurden Frauen gesucht, die die Arbeiten ausführen. Diese dürften ihre Kinder mitbringen und während der Arbeitszeit wurden die Kinder beaufsichtigt und unentgeltlich verköstigt. Der Zuspruch war so groß, dass eine weitere Annahmestelle im Hause H 45 (heute Ettmannsdorfer Straße 16) eingerichtet werden musste.

Bereits Mitte Oktober 1914 dachten einige Frauen an das bevorstehende Weihnachtsfest. Unter der Überschrift "spendet Liebesgaben für´s Feld" wandten sie sich an die Bevölkerung. Gebrauchte Wollsachen, aber auch Zigarren, Tabak, Zigaretten, Dauerwürste, Schokolade und anderes können bei den Sammelstellen abgegeben werden. Hierfür stellten sich die Apotheke (Marktplatz 22), Frau Heilingbrunner (Marktplatz 27), Frau Ochsenkühn (Schwaiger Straße 6), Frau Siewecke (Friedrich-Ebert-Straße 61) und Frau Augsburger in Fronberg zur Verfügung.

Gemeinsam mit dem Frauenverein vom Roten Kreuz sandte man Pakete an Männer, die im Felde stehen und beschenkte in einer Weihnachtsfeier arme Kinder. An diesen Aktionen beteiligte sich auch der Katholische Männerverein Kreuzberg Schwandorf. Bei der ersten Veranstaltung im Vereinshaus konnten 190 Kinder unter einem schönen Christbaum die Geschenke aus den Händen von Dekan Scherr in Empfang nehmen. Stimmungsvolle Weihnachtslieder wurden hierzu vom Kinderchor des Chorregenten Pronath zur Aufführung gebracht. Einen Tag später wiederholte man die Feier für eine weitere nicht genannte Anzahl von Kindern.

An den folgenden Weihnachtsfesten in den Kriegsjahren wird eine Kinderbescherung nicht mehr durchgeführt. Vielmehr beklagte man die Knappheit aller Dinge des täglichen Bedarfs. Den Winter 1916/17 bezeichnet die Geschichtsschreibung wegen der andauernden Hungersnot als Steckrübenwinter. Ausgelöst durch den Mangel an Fett und Lichtern wurde die Bevölkerung zur Einschränkung im Gebrauch von Weihnachtskerzen aufgerufen: "Am schönsten wäre es, wenn an jedem Weihnachtsbaum nur eine einzige Kerze aufgesteckt würde. Den Kindern, für die ja die Weihnachtsbäume hauptsächlich bestimmt sind, wird es eine wertvolle Erinnerung für das ganze Leben bleiben, wenn nur eine einzige Kerze an ihrem Baum brennen durfte." Der Mangel an Fett dauerte fort, so dass man sogar das Backen von Faschingskrapfen für den öffentlichen und privaten Gebrauch verbot.

Die beiden Vorsitzenden, Elisabeth Chanteaux vom Frauenbund, und Marie Kebbel vom Frauenverein vom Roten Kreuz, arbeiteten offenbar zusammen. Nun organisierte der Frauenverein 1916 erstmals eine Obstkernsammlung. Die Kerne sollten gewaschen und getrocknet sowie nach Sorten getrennt, im Vereinshaus abgegeben werden. Wegen fehlender Unterlagen kann nicht mit Sicherheit gesagt werden, ob sich auch der Frauenbund an dieser Aktion beteiligt hatte.

Kinderlandverschickung

Noch während des Krieges erging der erste Aufruf des Pfarramtes, wonach sich Familien melden sollen, welche bereit sind, Kinder aus größeren Städten für einige Zeit unentgeltlich bei sich aufzunehmen. Gleichzeitig konnten auch Schwandorfer Kinder angemeldet werden, die für einige Wochen in ländlichen Familien Unterkunft finden sollen. Über den weiteren Ablauf der Maßnahme 1917 wurde nichts berichtet.

Der österreichische Caritasverband schickte 1920 mehrere hundert arme Kinder aus Wien nach Bayern. Einige davon erreichten Schwandorf. Erneut suchte das Pfarramt Wohltäter, die diese Mädchen und Knaben aufnahmen. Wieweit der Frauenbund hierbei bereits eingebunden wurde, ist noch unklar. Aber es sind einige mildtätige Familien namentlich genannt. Darunter befanden sich auch Mitglieder des Frauenbundes.

Am Palmsonntag 1923 trafen 30 Kinder aus dem Ruhrgebiet in Schwandorf ein. Diesmal organisierte der Frauenbund den Aufenthalt und verteilte die Kinder unter den Mitgliedern. Trotz Inflation und Versorgungsengpässen sollte die Unterbringung mehrere Monate bis Mitte September dauern. "Die Kinder verlebten herrliche Monate ... und als die Trennungsstunde schlug, war der Abschied ... sehr wehmütig. Es gab Tränen auf beiden Seiten," berichtet das Protokollbuch.

Wohltäter für die Erstkommunion

Im Jahre 1918, noch während des Ersten Weltkrieges, konnten die Eltern ihre Kommunionkinder nicht entsprechend einkleiden. Das Pfarramt wandte sich daher erstmals an die Bevölkerung um Hilfe. Der Ruf blieb nicht ungehört und so konnten alle 400 Kinder einen unvergesslichen Tag erleben. Auch in den Folgejahren galt es die Not zu lindern. 1919 zum Beispiel gab es zu wenig Wachs um Kommunionkerzen mit ausreichend Gewicht herzustellen. Dann fehlte es an Schuhen oder allgemein an Kleidung.

Seit wann sich der Frauenbund an der Caritas beteiligte, ist nicht bekannt. Erstmals 1922 steht zu lesen, dass Frauenhände alles wohl vorbereitet hatten: die Kirche schmückten und die Elternsorge linderten. Für 1927 berichtete das Protokollbuch, dass zehn arme Kommunionkinder eingekleidet wurden. Und selbstverständlich 1928, am Tag der Fahnenweihe, ließ es sich der Frauenbund nicht nehmen, erneut zehn Mädchen vollständig auszustatten. Die Tradition konnte in den Folgejahren, trotz Einschränkungen in der Religionsausübung, fortgesetzt werden. 1933 wurden gemeinsam mit anderen Wohltätern 15 weiße Kleider und weitere Bekleidung gestiftet. Noch 1935 beschenkte man sechs arme Mädchen zu ihrem schönsten Tag mit einem Kleid.

Der Tag der Ersten Heiligen Kommunion verlief nach den Zeitungsberichten stets gleich. Am Vormittag zelebrierte der Pfarrer den Festgottesdienst in der Pfarrkirche und am Nachmittag zogen die Kinder in einer Prozession zum Kreuzberg, um der Gottesmutter für den schönen Tag zu danken. Über den Verlauf der weltlichen Feiern wurde zunächst nichts berichtet. 1927 gab es für die vom Frauenbund beschenkten Kinder eine Ausnahme: sie durften im Juni an einem Ausflug nach Marienthal teilnehmen. Einmalig blieb die Veranstaltung von 1932. Damals bereitete im Vereinshaus der Jugendverein St. Gertrud den Kindern eine kleine Feier mit Prolog und Theater vor.

Weihnachtsbescherungen

Die goldenen zwanziger Jahre waren leider nicht so ganz goldig für alle. Sie hatten ihre Schattenseiten. Besonders an Weihnachten rückte der Mangel in den Mittelpunkt. Viele Schwandorfer Vereine, aber besonders der Frauenbund, versuchten alljährlich eine stattliche Anzahl armer und hilfsbedürftiger Kinder zu beschenken.

Bei der Weihnachtsfeier 1924 lobte Bürgermeister Lampart den Kunstmühlbesitzer Josef Stettner und die Bezirksfürsorgeschwester Amalie Strohmenger, die jahrein jahraus eine Kinderspeisung durchführten. Anlässlich der Veranstaltung wurden 250 Kinder beschenkt. Bei der Feier 1925 konnten 222 bedürftige Schulkinder nützliche Weihnachtsgeschenke in Empfang nehmen. 1926 führte der Frauenbund eine eigene Christbescherung durch. Im kleinen Vereinshaussaal bauten die Damen eine lange Tafel auf. 100 frohe Kinder konnten im mit Lichter geschmückten Raum, umrahmt mit stimmungsvoller Musik, die Gaben entgegen nehmen. Im Protokollbuch wurde vermerkt, dass künftig alle zwei Jahre solch eine Bescherung abgehalten werden soll.

Die Not war wohl so groß, dass bereits 1927 die nächste Christbaumfeier des Frauenbundes folgte. Eine beachtliche Zahl von Kindern erhielten unterm brennenden Christbaum im Marienheim aus den Händen von Dekan Scherr die Weihnachtsgaben. Im nachfolgenden Jahr wurde die Feier im selben Umfang wiederholt.

1930 führte der Frauenverein vom Roten Kreuz gemeinsam mit der Stadtverwaltung die Kinderbescherung durch. An drei Orten – im Turnsaal der Knabenschule, im Spitlkindergarten und im Kindergarten im Marienheim - hatte das Christkind seine Gaben aufgebaut. 1932 lud der Frauenbund wieder zu einer Weihnachtsfeier in die Turnhalle im Lyzeum. Die Veranstaltung wurde mit Musik und einem bis ins kleinste Detail vollkommenen Krippenspiel umrahmt.

Winternothilfe

Hilfsaktionen und Spendensammlungen, die vorwiegend im Winterhalbjahr durchgeführt wurden, gab es im Deutschen Reich bereits seit 1923. Im Jahre 1924 bildete sich eine Deutsche Liga der Freien Wohlfahrtspflege, um die Hilfsaktionen zu bündeln. Die Reichspolitiker unterstützten dies, um Steuermittel bei der öffentlichen Wohlfahrtspflege einzusparen. Die Sammlung vom September 1931 bis März 1932 wurde unter dem Begriff "Winterhilfe" erstmals im gesamten Reich organisiert.

Mit dem Slogan "Wir wollen helfen!" formierte sich ein Ausschuss der Schwandorfer Volkshilfe. Zwölf Vereine und Organisationen fanden sich zusammen. Darunter neben der Stadt Schwandorf, die katholische Pfarrcaritas, die evangelisch-lutherische Kirchengemeinde, die israelitische Kultusgemeinde und der Frauenbund. Gemeinsam sammelten sie Geld, Lebensmittel, Kleidung und alles, was geeignet war, die Not zu lindern. Auch verschiedene Benefizveranstaltungen förderten die Spendenfreude. Umfangreiche Unterlagen über den Spendeneingang und deren Verteilung sind im Pfarrarchiv zu finden.

Am 16. November 1931 eröffneten im Bürgerspital, im Marienheim und im Dominikanerinnenkloster je eine Suppenküche, bei denen sich der Frauenbund besonders engagierte. . Im nächsten Winter 1932/33 lag die Organisation nur noch in den Händen der Stadt und der Pfarrämter. Erneut wurden Sammlungen und Wohltätigkeitsfeste durchgeführt.

In Fronberg organisierte man erstmals eine Winterhilfe. Der dortige Zweigverein veranstaltete zu Gunsten der Hilfsorganisation ein Eisfest auf der zugefrorenen Naab. An dem klarblauen Wintertag ging es auf dem Eisplatz bis in die Abendstunden recht lebhaft zu. Die Eissportler kamen auf ihre Kosten und für die Kinder sorgte ein Eiskarussell für Belustigung. Die Baronin und die Fronberger Burschen und Mädchen sorgten für die Durchführung und das Büfett. An diesem gab es warme Getränke, Krapfen, Kücheln und sonstige gute Sachen alles zu sehr günstigen Preisen.

In den späteren Wintern gab es weiterhin Not und die Winterhilfe. Die nationalsozialistische Partei hatte dieses Thema nun für ihre Propaganda vereinnahmt.

Müttergenesungswerk

Schon seit 1927 bemühte sich der Bayerische Landesverband, um die sogenannten Mütterferien. Der Ortsverband Schwandorf griff das Thema 1935 auf. Im Protokollbuch wurde vermerkt: Im Juni konnten wir eine sehr bedürftige Mutter – Frau Uhri – für 14 Tage in die Mütterferien nach Cham schicken. Leider wurde über die näheren Umstände nichts weiter aufgeschrieben.

Der Aufenthalt muß gut verlaufen sein, denn schon im anschließenden Jahr, 1936, schickte der Frauenbund Frau Legl für drei Wochen zur Erholung nach Cham.

In den folgenden Jahren ist kein vergleichbarer Eintrag mehr zu finden. Wohl hat die übermächtige Partei nun die Organisation der Mütterferien übernommen. Nach dem 2. Weltkrieg, seit dem 31.1.1950, sind die Einzelaktionen unter der Elly-Heuss-Knapp-Stiftung , kurz Müttergenesungswerk, zusammengefaßt. Diese Stiftung trug gemeinsam mit dem Caritasverband und dem Frauenbund zu je einem Drittel die Kosten für die zweiwöchige Erholung einer nicht namentlich genannten Frau im Oktober 1955.
 
Noch einmal, im September 1958, trug der Bund die anteiligen Kosten für einen vier Wochen dauernden Erholungsaufenthalt einer Schwandorfer Bundesschwester in Lam.   

 

Kirchenausstattung

Wie später noch berichtet wird, war in den Jahren 1933 bis 1945 die Tätigkeit des Frauenbundes stark behindert, ein öffentliches Auftreten teilweise sogar verboten. So konnten die finanziellen Mittel, die sich trotz aller Entbehrungen immer wieder ansammelten, nur innerhalb der Kirche Verwendung finden.

Daher stifteten die Frauen 1937 ihrer Herberge, dem Marienheim, ein grünes Messgewand. Zum Erntedank und zur Ewigen Anbetung übernahmen sie den Kirchenschmuck. Dieser stille Dienst wurde auch nach dem Krieg noch erbracht. Die Ausgestaltung des Erntedanktisches war ein besonderes Anliegen der Vorsitzenden Anna Kuttner, die diese Ehrenaufgabe auch später noch bis zu ihrem Tod 1969 ausübte.

Am 14. Mai 1939 feierte der Sohn des Mitgliedes, Frau Troidl, sein Erstes Heiliges Messopfer. Als Redemptorist zog er in die Mission. Dem Primizianten verehrten die Damen die Kleinigkeit einer Stola. Der hochwürdige Herr vermachte ihnen dann das große Vermächtnis, den Frauenbund in sein tägliches Heiliges Messopfer einzubeziehen.

Die Repressalien der Kirche gegenüber wurden immer größer. Pfarrer Wild beabsichtigte 1940 für die Pfarrkirche einen Panzertabernakel anzuschaffen. Der Frauenbund gab auch sein Scherflein dazu. Ein Jahr später bezahlten sie einen neuen Belag für die Kommunionkniebank und 1943 stifteten sie 200 Reichsmark für eine Hedwigs-Statue in der Klosterkirche Andechs.

Ohne es besonders zu erwähnen, hatte der Frauenbund wohl auch den Erntealtar in der Kreuzbergkirche vorbereitet. Denn 1942 vermerkten sie im Protokollbuch: "einen großen Erntekranz gefertigt und der Gabentisch war sehr reichlich. Worüber wir große Freude hatten, da die Gaben von den Wohltätern immer mehr werden."

Der Kirchenschmuck in den Schwandorfer Kirchen blieb lange Zeit im Interesse des Frauenbundes, der auch in der Pfarrkirche, anlässlich der Ewigen Anbetung, Ende November, das Gotteshaus schmückte.

Rosenkränze

"Wegen der Liebenswürdigkeit des Herrn Kommerzienrats Schreiner gingen uns sehr viele Rosenkränze zu, welche wir den Rückwanderern nach Burgkundstatt schickten", steht im Protokollbuch 1940 zu lesen.

Der Schwandorfer Geschäftsmann Anton Schreiner eröffnete 1912 in dem Anwesen Schwaigerstraße 7 eine Rosenkranz-Industrie. Die Geschäfte liefen glänzend und so konnte die Familie immer wieder ihre Spendenbereitschaft unter Beweis stellen. Bereits 1922 wurde Herrn Schreiner von Papst Pius XI. der Titel "Päpstlicher Hoflieferant" verliehen. Anläßlich seiner Romreise zur Eröffnung des Heiligen Jahres 1950, überreichte Josef Krempl dem Heiligen Vater, Papst Pius XII, einen Rosenkranz aus Schwandorf. Hierüber war der Pontifex sichtlich erfreut. Noch im selben Jahr verlieh dieser der Witwe Maria Schreiner ebenfalls den Titel der "Päpstlichen Hoflieferantin" und bestätigte damit erneut die guten Beziehungen des Unternehmens zum Vatikan.

Eine holzgeschnitzte Statue, die Rosenkranzkönigin mit dem Jesuskind darstellend, ließ Frau Schreiner 1957 an ihrem Haus an der Ecke Bahnhofstraße – Augustinstraße anbringen. In dieses Gebäude war 1934 die Produktion der Firma verlagert worden.

1962 schenke Maria Schreiner 2/3 ihres Vermögens der Missionsanstalt der Pallottiner, welche nach ihrem Ableben auch noch das restliche 1/3 erbte.

Gnadenmittel

Mitten im zweiten Weltkrieg, 1942, wurde es für die Gläubigen immer schwerer für die jeweiligen Hochfeste die nötige Ausstattung zu erhalten. Der Frauenbund versuchte hier helfend einzugreifen. Im Januar bereiteten sie am Seitenaltar in der Pfarrkirche eine Taufschau vor. Die Bevölkerung zeigte großes Interesse und war trotz der Kriegsverhältnisse kauflustig. Die Damen des Bundes stifteten der Kirche zwei Taufkleidchen und Frau Meiller gab eine Tauffahne dazu. Ähnlich war es im Juni. Diesmal bot der Frauenbund Gnadenmittel für die bevorstehende Firmung an.

Babykörbe

Dem Frauenbund wurden 1952 zwei Babykörbe mit der Erstlingsausstattung für zwei Säuglinge gespendet. Es wurde beschlossen, diese Körbe für jeweils ein halbes Jahr an bedürftige Mütter auszuleihen.

Im Rahmen ihres Näh- und Strickabends besserten zwölf Mitglieder, im Oktober 1954, diese Babywäsche aus um sie weiterhin kinderreichen Familien zur Verfügung zu stellen. Zu diesem Anlass strickten sie auch "schwedische Strümpfe", die sie verschenkten.

Ostzonenpakete

Mit Inkrafttreten der bedingungslosen Kapitulation der Wehrmacht am 8.5.1945 war das nationalsozialistische Deutschland besiegt. Das Land wurde von den alliierten Siegermächten in vier Zonen aufgeteilt. Die Bundesländer Sachsen, Thüringen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg sowie Mecklenburg und Vorpommern kamen unter sowjetische Besatzung und wurden umgangssprachlich bald Ostzone genannt. Auf diesem Gebiet gründete sich am 7.10.1949 die Deutsche Demokratische Republik, kurz DDR, die jedoch von weiten Teilen der Bevölkerung weiterhin als Ostzone bezeichnet wurde.

Die wirtschaftlichen Verhältnisse entwickelten sich in der DDR nicht so erfolgreich wie in der inzwischen ebenfalls gegründeten Bundesrepublik Deutschland. Bei der Adventfeier 1952 regte die zweite Vorsitzende Maria Haas an, Pakete in die Ostzone zu schicken. Was leichter möglich sei, wenn sich mehrere Personen jeweils zusammenschließen würden. Eine in gemütlicher Runde spontan durchgeführte Sammlung sollte die Notleidenden im Osten in Form von Weihnachtspaketen erfreuen.

Mehr als dreißig Jahre lang sollten nun immer wieder Pakete verschickt werden. Da in Briefen stets die große Not geschildert worden war, beschloss der Frauenbund im April 1953 einen Osthilfe-Tag einzuführen. Man bestimmte dafür den jeweils ersten Mittwoch eines Monats. Welche Lebensmittel in welcher Form und Gewicht, versandt werden durften, wurde in der Zeitung veröffentlicht. Bei der Generalversammlung im Mai 1954 berichtete die Vorsitzende Frau Eichermüller mit Freude, dass inzwischen 123 Pakete in die Ostzone versandt worden waren.

Im Laufe der Zeit ließ die Spendenbereitschaft wieder nach und der Osthilfe-Tag ist eingeschlafen. So konnten zu Weihnachten 1958 nur zwölf Pakete und 1959 nur neun verschickt werden. Neuen Schwung brachte der Elisabethentag. Am Hochfest der Heiligen Elisabeth am 19. November, veranstalteten die Frauen eine Messfeier mit Opfergang für die Ostzone. 1965 konnten sie somit wieder 25 Pakete vorbereiten. Fortan wiederholten die Frauen diese Veranstaltung und bestritten mit dem Erlös des Opfergangs die Kosten für Lebensmittel und die eigenen Portokosten in die DDR sowie das Porto für die "Aktion Rübezahl". Jährlich wurden so mehrere Pakete versandt, bis 1986 die Vorstandschaft beschloss, die Unterstützung langsam auslaufen zu lassen.

Weihnachtsgeschenke

Schon ab Oktober 1954 versammelte sich jeweils montags ein Kreis von etwa zwölf Frauen, die mit Näh-, Strick- und Bastelsachen das Weihnachtsfest vorbereiteten. Mit diesen Liebesgaben richteten die Damen Geschenkpakete her. Am Heiligen Abend machte Frau Eichermüller 28 Hausbesuche und überbrachte Pakete an Alleinstehende und Familien mit wenig Einkommen.

Dabei handelte es sich nicht um eine einmalige Veranstaltung. In den nachfolgenden Jahren wurden stets Bastelabende abgehalten und der Ertrag entweder im Rahmen einer Weihnachtsfeier verschenkt oder zu bedürftigen Familien getragen.

Schwesternhilfskurs

Der Hilfsdienst wurde in einer Bischofskonferenz Mädchen und Frauen nahegelegt. In Schwandorf sollte der Einsatz im Elisabethen-Spital erfolgen. Vorerst setzte man eine Nähaushilfe für das Bürgerspital an. Sieben Frauen leisteten 1961 den halbtägigen bzw. wöchentlichen Schwesternhilfsdienst.

Nähen für die Mission

Der geistliche Beirat Georg Pirzer legte 1961 den Fokus auf Lateinamerika. Er schilderte die soziale Lage und wies darauf hin, dass die Abwehr des dortigen Kommunismus von Europa große Opfer und naturgemäß viel Zeit kosten werde. Im ganzen Herbst und Winter 1962 führten die Damen daher Näharbeiten für die Mission aus.

Krankenbesuche

Der Frauenbund und mit ihm seine Mitglieder sind langsam "in die Jahre" gekommen. Nicht mehr alle Bundesschwestern konnten regelmäßig an der Veranstaltungen teilnehmen. Einige der Mitglieder zogen wegen ihres fortgeschrittenen Alters und Gebrechlichkeit ins Bürgerspital oder ins Marienheim. Die Vorstandschaft wollte, dass auch diese Frauen weiterhin eingebunden bleiben. Daher organisierten sie einen Krankenbesuchsdienst, der erstmals im November 1962 im Protokollbuch genannt wird. Schon im Dezember weitete man den Dienst auch auf Besuche im Krankenhaus aus.

Im Arbeitsbericht 1973 steht, dass das Vereinsgebiet in der Stadt nun nach Wohngebieten aufgeteilt wurde. Insgesamt 17 Frauen betreuten jeweils ein Gebiet in dem sie die Krankenbesuche absolvierten. Auch zu erfreulicheren Anlässen kamen sie nun, zu den sogenannten Glückwunschbesuchen, ins Haus. Bei einer Sitzung der Kassiererinnen wurde beschlossen, bei Geburtstagsbesuchen – 70., 75. und 80. danach jährlich - ein kleines Geschenk im Wert von 5 bis 10 Deutsche Mark zu überreichen.

Messgewänder

Die Kleidung und Wäsche, die während eines Gottesdienstes benötigt wurde, stand im Blick der Bundesschwestern. Schon öfter konnte darüber berichtet werden. Im September 1967 überreichten die Frauen ein lila Messgewand im Preis von 495 Deutsche Mark. Ein Jahr später spendeten sie der Pfarrkirche gleiches in der Farbe grün. Und anlässlich des 60. Geburtstages von Pfarrer Güntner, am 28.3.1969, folgte ein Gewand in rosa.

Bastelausstellung

In allen Jahren seit Bestehen des Frauenbundes wurde immer gebastelt. Zu allen möglichen Anlässen gab es Kurse, besonders Ostern und Weihnachten standen im Fokus der Frauen. Es ist nicht möglich, alles aufzuzählen, was in der ganzen Zeit hergestellt wurde. Diese Festschrift wäre jedoch unvollständig, wenn nicht doch besondere Arbeiten hervorgehoben würden:

1972 kannten die Damen nur ein Ziel – die Bastelausstellung vom 19. bis 26. November. Jeder freie Minute investierte man in das Vorhaben. Tatsächlich bescherte die Verkaufsausstellung in der Pfarrbücherei einen Erlös von 4.000 Deutsche Mark. Angespornt von diesem Erfolg wiederholten die Frauen im Advent 1973 das Konzept. Die zweite Ausstellung erbrachte einen Überschuss von 1.500 Deutsche Mark. Beide Beträge wurden zur Kirchenrenovierung von St. Jakob zur Verfügung gestellt.
 
 

Palmbuschverkauf

Bei der Vorstandssitzung am 30.11.1983 machte Emma Huber den Vorschlag, am Palmsonntag entsprechend vorbereitete Palmsträußchen zu verkaufen. Die Idee fand spontane Zustimmung und Frau Federer erklärte sich bereit, die Organisation zu übernehmen. Die ganze Fastenzeit banden die Frauen Palmzweige, die aus Privatgärten zur Verfügung gestellt wurden. Beim Verkauf am 7. und 8. April vor der Pfarrkirche waren schnell Abnehmer gefunden. Der Reinerlös der Aktion von 770 Deutsche Mark konnte Pfarrer Kreuzer für die Kirchenrenovierung übergeben werden. Ein Jahr später wiederholten die Damen die Bastelarbeit. Diesmal konnten sie 1.220 Deutsche Mark für die Renovierung spenden.

Angespornt vom Erfolg sollte nun jedes Jahr so ein Palmbuschverkauf organisiert werden. Den Erlös 1986 verwendete Frau Schleicher für Päckchen in afrikanische Missionsländer. 1987 übernahmen Frau Seitz und Frau Großer die Organisation. Der Reinerlös 1988 über 1.145 Deutsche Mark diente zur Sanierung der Kirchenorgel.

Fortan sollte es zur Tradition werden, die bis in die Gegenwart gepflegt wird, dass der Frauenbund zum Palmsonntag Sträuße an den Kirchentüren verkauft. Leider fanden es die Damen nicht der Mühe wert, alle ihre Aktionen auch ins Protokollbuch einzutragen.

Kuchenback - Aktion

Wann die Frauen begannen zu verschiedenen Anlässen Kuchen zu backen und zu verkaufen, lässt sich nicht so genau feststellen. Die Beteiligung am 4. Bürgerfest 1983 hatten sie noch abgelehnt. Auch organisatorische Planungen für die Teilnahme an einem Pfarrfest sind nicht verzeichnet. Allerdings ging es beim Fest "700 Jahre Kirche Schwandorf" so richtig los. In mehreren Gesprächen wurde die Organisation besprochen. Über 40 Kuchen konnte man verkaufen, Kaffee wurde gekocht und am Abend eine Weinlaube im Garten des Benefiziums betrieben. Den Reinerlös von 1.300 Deutsche Mark stellten die Damen für die Kirchenrenovierung zur Verfügung.

Der erprobte Ablauf konnte später immer wiederholt werden. Die Überschüsse aus den Pfarrfesten 90 und 91 stellte man für den Kindergarten St. Jakob bereit. 1993 bekamen Schulschwester Margit in Rumänien und die Pfarrei für die Orgelsanierung das Geld. 1994, 1997 und 1999 flossen die Mittel in den Bau des Kindergartens St. Anna.

Selbstverständlich beteiligte sich der Frauenbund auch an den Pfarrfesten 2000, 2002, 2005, 2007, 2009, 2011 und 2013. Den Überschuss aus dem Kuchenverkauf spendete der Frauenbund überwiegend für die Kirchturmsanierung oder für spezielle soziale Projekte der Pfarrei.
 
 

Spendenverteilung

Die Frauen hatten stets ein offenes Ohr für die Nöte der Zeit. Stets stellten sie die Überschüsse aus den verschiedensten Veranstaltungen zur Verfügung. Oft jedoch blieben Kleinbeträge übrig oder es gab Spenden an den Frauenbund. Sie sammelten das Geld und gaben es bereitwillig weiter. Einige Projekte verdienen es, besonders erwähnt zu werden. So gaben sie im Januar 1985 ihren Beitrag zur Renovierung der Kreuzwegstationen. Der Erlös der Elisabethenfeier 1985 floss in die Erneuerung der Kirchenfenster und 1987 beteiligte sich der Frauenbund an den Kosten für das neue Gottes-Lob.

Kräuterbuschverkauf

Über Jahrzehnte gehörte der Verkauf von Kräuterbuschen am Hochfest Maria Himmelfahrt (15. August) zur Domäne der KAB. Nun, da sich der Verein in Auflösung befand, übernahm der Frauenbund diese Aufgabe. Spontan trafen sich 2008 einige Frauen und sammelten die entsprechenden Kräuter. Die Vorsitzende Frau Obermeier stellte ihren Schuppen und den Hofraum zur Verfügung und schon konnten die ersten Gebinde fertig gestellt werden. Wie bei den Palmbuschen wurden auch die Kräuter bei den jeweiligen Gottesdiensten an der Kirchentür verkauft. Den Erlös stifteten die Frauen für die Sanierung des Kirchturms oder für andere soziale Zwecke.

In den folgenden Jahren konnte der Brauch weiter gepflegt werden. Die Kräutersegnung ist schon seit dem 9. Jahrhundert bekannt. Je nach Region werden unterschiedlich viele Gewürz- und Heilpflanzen zu einem Busch gebunden. Der Frauenbund verwendet 24 Kräuter. Die Zahl erinnert an die 12 Stämme Israels aus dem Alten und an die zwölf Apostel aus dem Neuen Testament.
 
 

Soweit die Witterung es zulässt werden Getreide, Bohnenkraut, Schafgarbe, Rainfarn, Beifuß, Kamille, Zitronenmelisse, Sauerampfer, Ringelblume, Majoran, Kümmel, Johanniskraut, Goldrute, Spitzwegerich, Pfefferminze, Salbei, Estragon, Mohn, Haselnuss, Fenchel, Wiesenbibernelle, Wermut, Dill und eine Königskerze verwendet. Die gesegneten und getrockneten Büschel hängt man zum Schutz vor Blitzschlag, Krankheiten und anderem Unheil am Dachboden auf. Krankem Vieh wurden die Kräuter ins Futter gemischt oder einige davon bei Gewitter ins offene Kaminfeuer geworfen. Im Jahr 2013 konnten 220 Büschel gebunden und verkauft werden.

3. Vorträge, Veranstaltungen und Kurse

Ähnlich wie die Sozialarbeit passten sich die Vorträge den jeweiligen Erfordernissen der Zeit an.

Im ältesten erhaltenen Protokoll wird zur Bestellung der Zeitschrift "Christliche Frau" eingeladen. Gleichzeitig plante das Gremium einen hauswirtschaftlichen Kurs gemeinsam mit dem Frauenverein vom Roten Kreuz und dem Arbeiterinnenverein. Kurze Zeit vorher, bei der Mitgliederversammlung vom 10.5.1914, referierte Fräulein Marie Zettler , die erste hauptamtliche bayerische Landessekretärin. Von ihr werden wohl diese Anregungen ausgegangen sein.

Weitere Vorträge standen bereits unter dem Eindruck des Kriegsausbruches. So sprach Pfarrer Scherr über den Weltenbrand und die Pflichten der daheimgebliebenen Frauen und die Linderung der Not der Familien deren Väter im Feld stehen. Pfarrer Vilberth aus Regensburg redete über den Krieg und seine Folgen.

Bei den größeren Veranstaltungen im Saal des Vereinshauses gabt es neben den Vorträgen auch ein unterhaltsames Rahmenprogramm. So brachten Frau Gattinau und Sophie Kastenhuber musikalische Darbietungen oder es wurde das Märchenspiel "Der Kampf mit dem Riesen" sehr erfolgreich aufgeführt.

Frauenversammlungen

Bei der ersten Frauenversammlung in Schwandorf war es zur spontanen Gründung des Frauenbundes gekommen. Nun ein Jahr später, am 28.3.1915, folgte eine weitere Frauenversammlung im Vereinshaus. Hierzu lud der Mütterverein die Mitglieder des Frauenbundes und der Jungfrauen Kongregation ein. Aus dem in der Zeitung folgenden Bericht geht hervor, dass auch die Damen vom Roten Kreuz anwesend waren. Zwei Vorträge über die "Volksernährung im Krieg" und über "die Frau in der Kriegshochschule von Golgotha (Leiden), von Nazareth (Familientugenden) und Bethlehem (Gebet)" prägten die Zusammenkunft.

Aus der Mitteilung geht auch hervor, dass bereits eine Woche vorher der Frauenbund und der Frauenverein eine ähnliche Versammlung im Saal der Brauerei Schmidt abgehalten hatten. Anstelle des Referats "Kriegshochschule" gab es hier eine musikalische Umrahmung. Zum Schluss gab es ein Kochrezept – Büchlein zum Kauf.

Am 3.11.1915 ließ der Verein um 7.15 Uhr in der Pfarrkirche einen Seelengottesdienst für alle gefallenen Krieger der Pfarrei lesen. Die Angehörigen der Gefallenen wurden "ergebenst" eingeladen.

Zur Frauenversammlung am 30.1.1916 im Vereinshaus lud der Frauenbund erstmals alleine ein. Zwei Vorträge "Wie ist für die Hinterbliebenen der Kriegsteilnehmer gesorgt" und "Die Frau in Krieg" wurden von Gesangseinlagen des Kirchenchors und einem prächtig patriotischem Märchenspiel umrahmt. Die Beiträge ließen unseren "Kriegerfrauen ihr Leid auf einige Stunden vergessen, und wir gingen alle heim mit dem angenehmen Gefühl, einen schönen lehrreichen Nachmittag verlebt zu haben", steht hierüber im Protokollbuch.

Der für den 19. März geplante 4. Frauentag mit Generalversammlung fand verspätet am 16.4.1916 statt. Zur Besprechung standen wichtige und zeitgemäße Fragen wie Frauendank, hauswirtschaftliche Belehrung und Mädchenberufe an.

Im Winter 1916/17 veranstaltete der Frauenbund mit dem Frauenverein zwei Schuhkurse. Hierbei vermittelten die Dozenten wie man aus Stroh, Flecken, Bast, Tuch und anderen Materialien verschiedene Arten von eleganten Schuhen herstellen könne und dies fast ohne jegliche Kosten. Eine Ausstellung zur Besichtigung dieser warmen und billigen Schuhe war im Schaufenster der Meiller´schen Schreibwarenhandlung aufgebaut. Dies sollte auch Anregung geben, die Schuhmacherkunst zu erlernen, wozu weitere Kurse angeboten wurden.

Am 8.5.1917 feierte Dekan und Pfarrer Josef Scherr sein 25-jähriges Priesterjubiläum. Zu dem Fest gab es von der Kirchenverwaltung und den vier zusammenarbeitenden Vereinen eine öffentliche Einladung. Am Festgottesdienst nahmen alle kirchlichen Vereine mit ihren Fahnen und den Vorstandschaften teil. Bei der weltlichen Feier im Vereinshaus hoben Bürgermeister Franz-Xaver Lampart und Kirchenpfleger Bäckermeister Josef Söllner die Verdienste des Jubilars hervor.

Für Sonntag den 20.5.1917 rief der Bayerische Landesverband des Frauenbundes einen Frauentag unter dem Motto "unsere Jugend – unsere Zukunft" aus. Das Pfarramt veranstaltete hierzu eine Versammlung für Frauen und Töchter besonders für alle Landfrauen. Eine Kriegerandacht zu Ehren der Patronin Bayerns in der Kreuzbergkirche und eine anschließende Feier im Vereinshaus mit dem Vortrag "Front und Heimat" standen auf dem Programm. Ein ungewöhnlich langer Bericht über die Veranstaltung der katholischen Frauenwelt von Schwandorf folgte in der Tagespresse.

Am Hochfest der Patrona Bavariae dem 12. Mai 1918 veranstaltete der Frauenbund den 6. Katholischen Frauentag in Bayern unter dem Motto "Treue um Treue". Erinnern sollten sie sich dabei an das Treueversprechen beim Abschied unserer Krieger. Aber auch an die Treue zu den Idealen und Zielen des Frauenbundes.

Im Mai warb der Frauenbund gemeinsam mit dem Frauenverein von Roten Kreuz für einen weiteren Schuhkurs. Die interessierten Frauen sollten sich in der Meiller´schen Schreibwarenhandlung anmelden. Der Zuspruch war so groß, dass vier Kurse im Saal des Mädchenschulhauses stattfanden.

Der Arbeiter-, Arbeiterinnen- und Gesellenverein, sowie der Frauenbund veranstalteten am 30.6.1918 einen Festabend mit Konzert und Vorträgen als sogenannten "Ludendorff – Abend". Zweck der Wohltätigkeitsveranstaltung war das Sammeln von Spenden für die Kriegsversehrten. Sie sollten wieder einem nützlichen und für sie befriedigenden Lebensberuf zugeführt werden. Den Abschluss bildete ein unterhaltsamer Schwank gespielt in wohl gelungener Weise von den Mitgliedern des Gesellenvereins. Das Sammelergebnis wurde in der Presse als ein sehr gutes bezeichnet.

Katholikentag in Schwandorf

Der Verband der katholischen Vereine in Schwandorf gründete ein Festkomitee zur Vorbereitung eines Katholikentages unter dem Motto: "Die sozialen Lebenswerte unseres Glaubens". Als Beisitzerin fungierte unter anderen Elisabeth Chanteaux. Sie war zuständig für die Frauenversammlung mit den beiden Themen: "Wir katholische Frauen" und "Religion und Kindererziehung". Mehrere tausend Menschen besuchten an den beiden Festtagen, den 7. und 8. Dezember 1919, die verschiedenen Veranstaltungen. Allein 800 Frauen lauschten mit gespannter Aufmerksamkeit den Worten der Redner. Dabei wurde das christliche Ideal einer Mutter im Kreise ihrer Familie ausführlich erläutert. ... und es kann nur eine Ausnahme der Not sein, dass die Frau von ihrer Familie weg zur Fabrikarbeit geht. Gesegnet sei die Stunde, da der Mann soviel verdienen kann, dass die Mutter wieder den Kindern und der Familie gehört.

Über die großartige Veranstaltung berichtete die Lokalpresse in drei Fortsetzungen. Der Bischof von Regensburg übermittelte den Teilnehmern seinen Gruß und Segen. Mehrere Festgottesdienste, sowie Lieder vorgetragen von zwei Gesangschören gehörten ebenso zum Programm des Katholikentages.

Anfang Dezember 1920 veranstaltete die Pfarrei eine 14tägige Volksmission. Den Höhepunkt bildete eine Prozession auf den Kreuzberg, an der sich auch der Frauenbund beteiligte. Der Zug bewegte sich in Viererreihen von der Pfarrkirche durch die Allee auf den Kreuzberg und war so lang, dass die letzten Beter noch weit in der Allee gingen, als bereits das Allerheiligste über die Schwelle der Kirche getragen wurde.

Neue Mode

Wie oben beschrieben, bewegte sich der Frauenbund auf eine Vereinskrise zu. Den Damen war dies offenbar bewusst und so versuchten sie dem entgegen zu steuern. Die Versammlungen sollten nun nicht mehr nur aufklären, sondern wie schon früher einmal, auch unterhalten. Am Sonntag, den 24. April 1924, sprach bei der Frauenversammlung die Kreissekretärin Tylla von Grafenstein. Ihrer Meinung nach sollte es eine besondere Sorge des Frauenbundes sein, sich der Pflege einer sittlichen Kleidermode zu widmen. Mit diesem Thema traf sie wohl nicht den Stil der Zeit.

Denn verursacht durch den Stoffmangel der Kriegszeit wurden zunächst die Röcke der Damen immer enger und die Säume von Jahr zu Jahr immer kürzer. 1925 erreichte der Rocksaum das Knie. Viele Frauen wollten sich nicht mehr in das alte Rollenverhältnis zurückdrängen lassen und so fand die neue Mode rasch Anhängerinnen. Unterstützung fand diese Strömung durch das einflussreiche Massenmedium, das Kino.

Aber der Frauenbund konnte mit großer Unterstützung rechnen. Der Hl. Vater, Papst Pius XI., richtete ein Schreiben an den deutschen Frauenbund in dem er sich "überaus schmerzlich und beklagenswert" über die Kleidung äußerte, "die zunächst den Zweck hat, den Körper zu bedecken ... und so viele Frauen ihre Frauenwürde vergessen". "Die katholische Schweizerin", das Vereinsblatt des Frauenbundes, fügt dem noch hinzu, dass "die Frauenkleidung frei zu halten sei von Auswüchsen, die der Sinnlichkeit Vorschub leisten."

Ein Jahr später richteten die Bischöfe ein Schreiben an die Gläubigen und nahmen zu modernen Sittlichkeitsfragen Stellung. Darin schrieben sie: "gegen den Wechsel der Mode an sich ist nichts einzuwenden, jedoch die Unsitte der tendenziösen Entblösung oder Herausstellung des Körpers die auf Reizung geschlechtlicher Sinnlichkeit berechnet sind, sind mit Abscheu abzulehnen. Die gebildete, katholische Frau muss sich ihrer Verantwortung als Hüterin reiner Sitte bewußt sein.

Bald schon bildete sich eine Liga katholischer Frauen und Jungfrauen und erließ folgenden Aufruf: Laßt uns um der Ehre Gottes Willen einen Bund schließen gegen das unsittliche Kleid, zur Rettung der Würde, Ehre und Freiheit der deutschen Frau.

Die Bedeckung der Beine spielte jedoch nur bei der Frauenkleidung eine Rolle. Denn zur selben Zeit empfing Papst Pius XI. eine Chiemgauer Männerabordnung in ihrer Gebirgskluft. Die kurze Lederhose, die Wichs, wurde dabei erstmals bei einer Audienz zugelassen und somit "salonfähig". Später schrieb ein Biograph der Päpste über deren verfehlte Modepolitik.

Amüsement

Der unterhaltsame Teil der Frauenversammlung 1924 war das Schauspiel "Mariens letzter Tag". Hier traf man den Geschmack der Zuhörer. Doch einen noch größeren Erfolg konnte das Festspiel "Genovefa" verzeichnen, das der Verein ein Jahr später auf die Bühne brachte. Das Legendenspiel mit Gesang und Reigen musste dreimal vor ausverkauftem Hause wiederholt werden und errang sich einen Beifall, wie ihn Schwandorf noch selten erlebt hatte. Die Töchter der Frauenbundmitglieder errangen unter Leitung der Oberin der Mädchenmittelschule und einiger Mitschülerinnen diese Anerkennung.
 
 

Den Frauentag vom 1. Juni 1924 umrahmten Lieder und Klaviervorträge. Größere Mädchen brachten das ergreifende Schauspiel "Judith" auf die Bühne. Unterstützt wurden sie hierbei von den ehrwürdigen Schwestern. Ein Bericht über die Aufführung fehlt.

Mutter und Erziehung

Der Frauenbund lud für den 30.11.1924 die Mitglieder der "weiblichen Vereine" zu einer großen Frauenversammlung ins Vereinshaus. Thema der Veranstaltung war: Sendung der Frau für Volk und Erziehung. Im dicht besetzten Saal sprach ein Salisianerpater über die Erziehung des Kindes durch die Mutter. Der Vortrag fiel auf fruchtbaren Boden. Denn nach einer Statistik über die 50 größten Städte Bayerns, zu denen Schwandorf zählte, hatte die Stadt 1923 mit 32,3 Geburten auf 1.000 Einwohner die höchste Geburtenrate Bayerns. Selbst für 1933 meldete die Reichsstatistik die höchste Geburtenrate in der Oberpfalz. Im Vergleich zum gesamten Reich nahm die Oberpfalz den dritten Platz von 68 Bezirken hinsichtlich der Landgemeinden ein. Bei den Mittelstädten lag Schwandorf auf den zwölften Platz.

Kochkurs

Zwar hatte man 1916 eine Hauswirtschaftsabteilung im Verein gebildet, doch den Kurs von 1925 organisierte die Vorsitzende Frau Gabel. Es konnte Fräulein Lindner aus München als Lehrerin gewonnen werden. 15 Mädchen besuchten den Lehrgang, für welchen die Schwestern der Dominikanerinnen Schule, ihre Küche bereitwillig zur Verfügung stellten.

1927 traten die Maggi-Werke an den Frauenbund heran und präsentierten im Anschluss an einen Film über den Betrieb den Damen gratis Kostproben von Maggi Erzeugnissen.

Der Wunsch nach dem Erlernen des rechten Kochens setzte sich um 1927 durch. Die Schwestern vom Marienheim übernahmen die Ausbildung. Sie richteten eine Schulküche ein und boten Tageskurse und bis zu 4 Wochen dauernde Lehrgänge an.

Trotz des Angebots im Marienheim organisierte der Frauenbund 1930 einen zweitägigen Haushaltslehrgang im Lyzeum. Dafür konnten namhafte Redner aus Schwandorf und München gewonnen werden. Mit Filmen, Vorführung von Haushalts- und Küchengeräten erlernten die Interessierten praktische Kenntnisse über das Entsaften und Kochen.

Lichtbildervorträge

Die neue Technik der Lichtbilder - Fotografie nutzte bereits 1926 der Chorregent Rittner aus Weiden. In der Folgezeit besuchte er den Zweigverein Schwandorf mehrfach mit seinen Lichtbilder-Abenden. 1927 hielt er einen Vortrag über seine Orientreise , 1928 zeigte er den Damen Bilder von Paris und Lourdes und 1929 berichtete er im vollbesetzten Haus über Spanien.

Zur Vorbereitung der Heiligsprechung am 20.5.1934 hielt Pfarrer Wild einen Lichtbildervortrag über "Bruder Konrad". Dieser war als Kapuzinerbruder am 21.4.1894 in Altötting verstorben.

Noch 1944 war es dem Bund möglich einen Bildervortrag über die Passion anzusehen.

Kinderfasching

Faschingsveranstaltungen standen nicht selten in Zusammenhang mit den politischen Ereignissen. Zum Beispiel fanden während des ersten Weltkrieges keine Feiern statt. 1916 bis 1918 war öffentliches Treiben gar verboten. 1919 durfte wegen der französischen Besetzungen am Rhein kein Karneval sein. Erst 1920 konnten wieder einige Veranstaltungen organisiert werden. Der Bayerische Ministerrat fand allerdings 1921 schon wieder einen Grund – ungeheuerliche Forderungen vom Feindbund an das Deutsche Reich – um Faschingslustbarkeiten zu verbieten.
 
 

Ausgelassen und fröhlich konnte ab 1922 gefeiert werden. Um den Kleinsten den schon lange gehegten Wunsch zu erfüllen, entschloss sich der Frauenbund am Fastnachtsdienstag für Kinder ein Maskenfest zu geben. Die Turnhalle wurde vom Sportverein TSV 1880 unentgeltlich zur Verfügung gestellt und auf das zwanglose Treffen in der Tageszeitung rechtzeitig hingewiesen. Der Kaffeehausbesitzer Fallier witterte ein Geschäft und veranstaltete kurzfristig am selben Tag, zur selben Zeit, ebenfalls einen Kinderfasching.

Im nachfolgenden Zeitungsbericht wurde das Frauenbund - Kindermaskenfest viel gelobt. Die Kleinen sah man reizend maskiert und eitle Freude herrschte unter den zahlreichen Besuchern. Schon ein Jahr später wiederholten sowohl der Frauenbund als auch der Cafetier Fallier das Maskenfest. Und der Frauenbund verkündete, die Veranstaltung zu einem jährlich wiederkehrenden Vergnügen zu machen samt einem kleinen Konzert und einem Kasperltheater.

Die Damen konnten 1931 den Kinderfasching nicht mehr abhalten. Der Turnvereins Vorstand Konrad Vogl , der dem nationalsozialistischen Gedankengut nahe stand, hatte die Turnhalle für Parteiveranstaltungen reserviert. Im Jahre 1932 sprang der Zweigverein Fronberg ein und organisierte eine Faschingsunterhaltung, die wieder ein voller Erfolg wurde. Weitere Belustigungen in den Folgejahren konnten vom Frauenbund nicht mehr festgestellt werden. Der Kinderfasching im Cafe Fallier wurde allerdings jährlich abgehalten. Nach dem zweiten Weltkrieg übernahm die Tanzschule Spachtholz den Kinderfasching. Diese präsentierte auch das erste Kinderprinzenpaar. Den Erlös der Veranstaltungen spendete die Tanzschule jeweils für karitative Zwecke.

Frauenversammlungen

Frauenversammlungen waren inzwischen in Mode gekommen. Ob eine Partei oder ein Verein, immer wieder waren Frauen Ziel für Aufklärung, insbesondere im Vorfeld von Wahlen. Am 1.12.1929 rief die katholische Elternvereinigung zu einer Zusammenkunft ins Vereinshaus. Über 300 Frauen folgten dem Ruf .

Eine Massenkundgebung organisierte der Frauenbund der Oberpfalz 1932 im Vereinshaus. Anna Gräfin Spreti-Kapfing vom Bayerischen Landesverband war angereist. Rund 600 Frauen drängten sich in den Saal, so dass es kein einziges freies Plätzchen mehr gab. Sie kamen in vollbesetzten Lastwägen aus Teublitz und Maxhütte sowie aus der Stadt und dem weiten Umland. Die organisatorische Vorbereitung lang in den Händen der Bundesleitung nebst den Vorstandsmitgliedern des Zweigvereins Schwandorf, sowie der unermüdlich tätigen Baronin von Breidbach.

Die Eröffnungsworte sprach die Vorsitzende Frau Schäffler, die Hauptrednerin referierte über das Ehe- und Familienleben der katholischen Frau. Nebenbei erinnerte sie an den Gang zur Wahlurne am 13. März 1932. Die gesamte Veranstaltung wurde mit Gesang und Musikstücken umrahmt von den Schülerinnen der Dominikanerinnen.

Heilige Elisabeth

Anlässlich des 700jährigen Jubiläums der Hl. Elisabeth organisierte der Frauenbund einen Liebfrauentag. Trotz eines leuchtenden Maitages kamen am 17.5.1931 nachmittags um drei Uhr hunderte begeistere Gäste in den Saal des Vereinshauses. Wie ein Blumengarten wirkte das Programm des Festes mit seinen zwölf Nummern. Jeder Beitrag präsentierte sich in einer anderen Farbe und prächtig klingenden Liedern.

Der wohl ungewöhnliche Kinofilm "St. Elisabeth in unseren Tagen" wurde im Februar 1932 in den Postlichtspielen gezeigt. Der Frauenbund lud alle seine Mitglieder, Frauen und Mädchen ein, dieses herrliche Filmwerk anzusehen. Tiefgreifend zog das Leben dieser großen Heiligen in wunderbaren Bildern am Betrachter vorüber. Elisabeth sollte ein Vorbild sein in der damaligen Notzeit. Selbst die Tageszeitung berichtete in mehreren Folgen über diesen Film.

Freiwilliger Arbeitsdienst

Als Reaktion auf die 1929 begonnene hohe Arbeitslosigkeit im Rahmen der Weltwirtschaftskrise wurde in Deutschland 1931 der "freiwillige Arbeitsdienst FAD" gegründet. Er war eine selbst gewählte, später gesetzlich erzwungene Möglichkeit, öffentliche Arbeitsaufgaben gegen einen geringen oder auch gar keinen Lohn zu übernehmen.

Der Frauenbund beabsichtigte, wie in vielen anderen Städten, so einen Arbeitsdienst einzurichten. Die jungen Mädchen, bis zum Alter von 25 Jahren, sollten tagsüber beschäftigt werden und dafür ein warmes Mittagessen sowie ein entsprechendes Taschengeld erhalten. Zudem gründete sich wenige Tage später im Nebenzimmer der Brauerei Hubmann ein "Verein für freiwilligen Arbeitsdienst Schwandorf". Ziel des Vereins war es den Arbeitsdienst zu fördern und gegen jeglichen politischen Missbrauch zu schützen.

Beide Initiativen führten zu keinem Erfolg. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten – schon zwei Monate später – wurde der FAD in Reichsarbeitsdienst umbenannt und hatte überwiegend einen militärisch definierten Nutzen.

Pfarrfamilienabend

Für Sonntag den 20. November 1932 lud Pfarrer Alois Wild zur ersten großen Pfarrfamilienfeier ins Vereinshaus, um das Zusammengehörigkeitsgefühl zu steigern. Außerdem feierte man in diesem Rahmen die Heiligsprechung des Dominikanerpaters und Regensburger Diözesanbischofs Albertus Magnus.

Massenhaft strömten die Pfarrangehörigen in den Saal, der viel zu klein war. Der Abend verlief überaus erfolgreich. Die Bühnenaufführungen der Schülerinnen des Lyzeums brachten einen Hochgenuß für Herz und Seele und allzu schnell schwanden die Stunden dieser eindrucksvollen Feier. Die Festrede wurde im Wortlaut in der Tagespresse abgedruckt.
 
 
 
 

Volksgesundheit

Ab Mitte der 1920er Jahre stand die Volksgesundheit und Krankenpflege immer mehr im Mittelpunkt. Ausgelöst war dieser Trend nicht zuletzt durch die Diskussion um ein neues Krankenhaus in Schwandorf. Im Mai 1926 begannt eine zweite Apotheke, die Kreuzberg-Apotheke, mit ihrem Betrieb. Im Februar 1927 konnte ein modernes Sanitätsauto in Betrieb genommen werden und am 1. Mai eröffnete die ambulante Krankenpflege der Schwestern im Marienheim.

Im September 1932 fand eine Hygieneausstellung in der Turnhalle und in der Knabenschule statt. Besonders die Frau und Mutter, auf deren Schultern die Familien- und Volksgesundheit lastete, war angesprochen. Neben anatomischen Kenntnissen wurden die Ernährung und Krankheitsvorbeugung thematisiert.

Der Frauenbund wollte schon seit geraumer Zeit auch auf diesem Gebiet tätig werden, doch blieb das Vorhaben im Meinungsaustausch hängen. Die Ortsgruppe Schwandorf veranstaltete dann am 12. Februar 1933 einen Krankenpflegekurs in Fronberg und nachmittags einen Vortrag im Marienheim über die Gesundheitspflege der Frau.

Herbergsuche

Im Advent 1938 begannen die Damen mit einem neuen Brauch: eine Herbergsuche. Die Bundesschwestern nahmen für einen Tag und eine Nacht eine Muttergottesstatue in ihre Wohnung auf. Danach wurde sie an ein weiteres Mitglied weitergegeben. Der tägliche Wechsel dauerte bis zum Heiligen Abend. Diesen frommen Brauch wollten die Frauen von nun an jedes Jahr durchführen. Noch 1942 wurde dies im Protokollbuch erwähnt.

Lichtmessfeier

Das Fest Maria Lichtmess wird am 2. Februar jeden Jahres begangen. Der Tag stellt im Ablauf des bäuerlichen Jahres ein wichtiges Datum dar. Waren hier einst Steuern und Abgaben zur Zahlung fällig und begannen bzw. endeten nicht selten die Beschäftigungsverhältnisse von Dienstboten. Bis zum Jahr 1912 war der Tag in Bayern ein gesetzlicher Feiertag.

Im Jahr 1952 feierte der Frauenbund an diesem Tag einen besonderen Gottesdienst mit anschließendem Vortrag. 1958 wird erstmals zum Festgottesdienst auch ein Kerzenopfergang der Frauen verzeichnet. Während der Amtszeit von Pfarrer Isidor Haustein wandelte sich die Lichtmessfeier zu einer Singmesse mit Kerzenopfergang und altchristlicher Eulogie – Segnung des Brotes, das dann den Gläubigen gereicht wurde. Der vergessene Brauch kam durch den Eucharistischen Weltkongress zu neuen Ehren. Das notwendige Brot steuerte die Konditorei Schießl bei. Der nachfolgende Pfarrer Georg Güntner führte diese Tradition nicht weiter fort.

Um 1970 verlegte man die bisher morgendliche Feier auf den Abend. Nun wurde meist noch der Blasiussegen gespendet und anschließend gab es einen Vortrag. Einige Male musste die Lichtmessfeier auch entfallen, da der 2.2. in die "närrischen Tage" fiel und die Frauen dem Fasching den Vorzug gaben. Nach 1974 finden sich keine Aufzeichnungen mehr, dass Maria Lichtmess als besonderer Tag des Frauenbundes begangen wurde.

Faschingskränzchen

Mit der neuen Vorsitzenden, Walburga Eichermüller, gab es erstmals 1953 ein Faschingskränzchen. Für die Vorbereitung verwendete sie viel Zeit denn nicht nur die Einladung verfasste sie in Gedichtform, sondern sie formulierte zahlreiche witzige Darbietungen und ein langes Gedicht, in dem die Mitglieder des Bundes hintergründig dargestellt wurden. Das Gedicht wird im Anhang im Wortlaut wiedergegeben. Am nächsten Tag schrieb die Presse: "Wäre nicht die ungünstige Witterung und die Grippe gewesen, hätte vielleicht der Saal des Vereinshauses nicht ausgereicht alle Gäste aufzunehmen."

Im nächsten Jahr wurden in einem launischen Duett die Verdienste der aktiven Mitglieder besungen. Insgesamt stand der Abend unter dem Motto: "Jede muss lachen". Der krapfen- und punschselige Abend wurde dem dann auch voll gerecht. Selbst der von Regensburg angereiste Diözesanbeirat Meier ließ sich anstecken und bestieg die Bühne. Dort gab er einige lustige Lieder zum Besten und fand dankbare und beifallsfreudige Zuhörer.

Die Fröhlichkeit und der Humor der Veranstaltung hatten sich bald herum gesprochen, so dass 1955 Frauen auch aus der Pfarrei Herz Jesu und aus Fronberg sich dazu gesellten. Der Saal war gefüllt mit Teilnehmerinnen in Garderoben aus alter Zeit. Die gesamte Vorstandschaft trug mit Gedichten, Liedern und Sketchen zum Gelingen des Abends bei. Dazwischen erklangen Schunkel- und Volkslieder unter der Leitung von Chordirektor Brehm.

Ab 1955 lud man mit dem Slogan "Frohe Stund im Frauenbund" nicht nur die Mitglieder, sondern auch speziell das männliche und weibliche Werkvolk, später KAB bezeichnet, sowie die katholischen Hausgehilfinnen zum Faschingsabend. Die bewährten Stimmungskanonen aus dem Frauenbund führten den aus den Vorjahren erprobten Ablauf fort. Dazu luden sie sich jährlich weitere Akteure ein. So bereicherten Berthel Eisenbach, Marianne Saalbeck auf dem Schifferklavier und die Geschwister Hösl mit flotten Weisen und lustigen Einlagen das Programm. 1954 gab es die erste Frauenbundfaschingszeitung und 1959 brachte eine Schmalzbäuerin ein Körbl voller Orden mit und dekorierte verdiente Mitglieder. Am Anfang des Jahrzehnts wurden während der Faschingsfeiern Punsch und Krapfen gereicht, ja die Besucher mussten sogar ihre eigenen Tassen mitbringen, am Ende des Jahrzehnts stand eisgekühlter Sekt bereit.

Die frohe Stund entpuppte sich 1961 als kabarettistischer Abend, den 150 Mitglieder in Kostümen mit tollen Hüten besuchten. Nach ausgiebigem Schunkeln formierte sich ein Faschingsumzug im Saal. Ab 1962 änderte sich das Konzept der Veranstaltung. Die Menge der dargebrachten Sketche verringerte sich. Für die musikalische Umrahmung sorgte eine Jugendgruppe und die Verpflegung mit allerlei Salaten übernahm Frau Betty Geuer. Die Presse titelte, dass man auf recht einfache Art einen netten Faschingsabend gemeinsam verbringen kann.

Mit dieser Nachricht hatte es sich die Presse wohl mit den Veranstaltern verscherzt. Denn in den nächsten Jahren erschienen keine Berichte mehr in der Zeitung. Leider beschränkte sich das Protokollbuch auch nur auf die Wiedergabe des Veranstaltungsdatums. Über die frohe Stund 1968 wird wieder mehr berichtet. Die Gymnastikschule Spachtholz bereicherte das Programm, Anekdoten aus dem Frauenbundleben wurden erzählt und Zaubertricks aufgeführt. Rosa Kreuzer und Hedwig Donhauser standen hier im Mittelpunkt. Als kulinarische Spezialitäten werden Faschingskrapfen und Punsch genannt.

Adventfeier

Zwar gab es in der Vergangenheit schon immer Adventfeiern des Frauenbundes aber unter der Regie von Frau Eichermüller nahmen diese Veranstaltungen eine neue Dimension an. Noch 1952 hörten die Frauen einen Vortrag von Pfarrer Wild über "die christliche Frau im Advent." Hierbei erläuterte er die Adventbräuche und regte an, sie weiter zu pflegen.

Schon die Einladung zur Feier 1953 – Tassen sollen mitgebracht werden – ließ die neue Handschrift spüren. Nun gab es Plätzchen und Punsch zum Vortrag über Lourdes. 1954 musste ein Unkostenbeitrag von 50 Pfennige entrichtet werden, denn man hatte die Dramaturgin Berthel Eisenbach geladen. Die Eltern der Künstlerin wohnten einst in Schwandorf und darum war sie auserwählt worden "die Heilige Nacht" von Ludwig Thoma vorzutragen. Mit sprachlicher Routine und tiefem Empfinden präsentierte der Gast einen stimmungsvollen weihnachtlichen Vortrag.

Zur Adventfeier 1955 strömten die Besucher aus Dachelhofen, Fronberg und der ganzen Stadt herbei. Ihre Erwartungen wurden nicht enttäuscht. Nach dem gemütlichen und harmonisch verlaufenden Abend konnten alle mit einem Päckchen, überreicht vom Nikolaus, nach Haus gehen. Für die Feier 1956 reichte der Saal im Marienheim nicht mehr aus. Man musste in den deutlich größeren Raum im neu gestalteten Vereinshaus ausweichen. Zunächst hörten 1957 die Damen einen Vortrag "Licht ist Lebensquell". Dabei schilderte der Beauftragte für Elektrofabriken in einem Werbevortrag die unterschiedlichsten Lichtquellen im Haus und bei den Arbeitsstätten. Anschließend war der besinnliche Teil. Nun löschte man das elektrische Licht und aß, trank und sang bei Kerzenlicht.

Das bewährte Muster der Adventfeiern wurde auch in den Folgejahre beibehalten. Nun lud man Fräulein Barbara Forster zu einer "Weihnachtsrede einer Krippenfigur" oder erfreute sich an einem Lichtbildervortrag.

Heimatfest

Die Stadt Schwandorf hatte sich entschlossen vom 7. bis 13. August 1955 ein Heimatfest abzuhalten. Dieses lange vorbereitete Großereignis sollte an die Stadterhebung vor 650 Jahren, an die Konsekration der Kreuzbergkirche vor 275 Jahren, sowie an die erste Zerstörung der Stadt Schwandorf am 13.8.1504 und an die zweite Zerstörung am 17.4.1945 erinnern.

Höhepunkt der Veranstaltung war der historische Festzug am 14. August. Dieser zeigte in lebendigen Bildern ein Stück Geschichte der Stadt. Auch die Kolpingsfamilie beteiligte sich und stellte das 17. Bild im Zug dar – Erbauung des Kirchleins auf dem Kreuzberg.

Einen Tag später fand als weiteres Highlight der historische Kirchenzug statt. Diesen organisierten die beiden Pfarreien – St. Jakob und Herz Jesu – mit dem Karmelitenkonvent Kreuzberg. Mitwirkende waren alle kirchlichen Vereine und die Schulen. Selbstverständlich beteiligte sich auch der Frauenbund daran. Bei der Vorbereitung halfen die Damen, wo immer ihre Hand benötigt wurde. Den Festzug begleiteten sie mit ihrer Fahne und einer großen Festabordnung.

Da sie selbst mitwirkten, konnten die Frauen den Kirchenzug nicht sehen. Daher fanden im Anschluss des Festes noch Diaabende statt. "Es war ein Genuss die historischen Aufnahmen teils auch in Farbe zu sehen", schrieb die Protokollführerin. Der Eindruck hielt noch lange an, so dass 1960 der Vortrag wiederholt werden musste.
 
 

Hausfrauenabende

Gleich nach der Gründung der Vereinssparte "Hausfrauenvereinigung", 1955, starteten die ersten Hausfrauenabende. Sie begannen mit einem Diätvortrag von Frau Thea Zwick. Schon ein halbes Jahr später legten die ersten hauswirtschaftlichen Lehrlinge in der Schulküche der Lindenschule ihre Prüfungen ab. Von den guten Leistungen in Kochen, Haus- und Nadelarbeit sowie der Wäschebehandlung konnte sich die Vorstandschaft überzeugen.

Mindestens zweimal monatlich konnten die Frauen nun hauswirtschaftliche Tipps in Vorträgen erhalten. Darüber hinaus hatte die Spartenvorsitzende den Ehrgeiz, mindestens zweimal im Jahr einen größeren Kurs anzubieten. Es begann im Februar 1958 mit einer von der Nähmaschinenfabrik Pfaff organisierten mehrtägigen Vorführung. 31 Frauen und Mädchen nahmen daran teil. Im Dezember gab es einen Backkurs im Marienheim. Die Pfanniwerke hielten 1959 einen Kochvortrag und 1961 standen Rohkost und der Gebrauch eines Handmixers mit Verkostung der hergestellten Produkte auf dem Programm. Letzterer war so begehrt, dass eine Wiederholung anberaumt werden musste.

Frau Ferdinanda Oettmeier brachte den Frauen 1962 den Gebrauch eines Sicomatic Kochtopfes näher und die Melitta Werke bei Nürnberg zeigten im Herbst den Gebrauch von Kaffee- und Teefiltern. Da hierbei reichlich Kaffee und Kuchen gereicht wurden, war der Lehrgang äußerst gut besucht.

Beim Kurs über praktische Tipps zum Frühjahrsputz mangelte es im Vergleich an Zuhörern. Dagegen mobilisierte eine Werbe- und Kochvorführung eines Nährmittelwerkes die Damen. Selbst aus dem Zweigverein Herz Jesu und dem Verein der katholischen Hausgehilfinnen eilten die Besucherinnen herbei. Das Werkteam erläuterte Rezepte, die der Reformküchentendenz entsprachen, und bereitete schmackhafte Kostproben. Die Wäschepflege und die Behandlung moderner Chemiefasern fand wiederum nur normalen Anklang. Die Veranstaltung der Iglo-Werke mit einem Vortrag über Tiefgefrorenes wurde für den Herbst terminiert.
 
 

Ab 1966 mit der neuen Spartenvorsitzenden Franziska Schleicher änderte sich die Struktur der Hausfrauenabende. Der Schwerpunkt lag nun nicht mehr bei Vorträgen, sondern bei der praktischen Vorführung. Leider verzichtete man nun auch auf die ausführliche Darstellung im Protokollbuch. Für 1967 ist ein mehrtägiger Diätkurs von Fräulein Helgit Popp, später verehelichte Kadlez, in der Lindenschulküche verzeichnet. Diese Schulung fand guten Anklang, so dass man nun jährlich mindestens einen Kochkurs in der Schulküche der Gerhardingerschule veranstaltete. Die teils mehrtägigen Lehrgänge standen unter wechselnden Themen wie: die Schnellküche, automatisches Kochen mit dem Elektroherd, gut gekocht aus Resten, Backen für Weihnachten, Seefisch oder leckeres Allerlei Mit den veränderten Lebensgewohnheiten passten sich auch die Kochthemen an. Nun kamen exotische Früchte auf den Tisch, danach kalorienarme Hausmannskost, Pizza, Hähnchen in verschiedenen Variationen, indische Gerichte und Fondue. Bodenständig ging es weiter mit Plätzchenbackkurs und Fischgerichten.

Die Kochkurse der 1980er Jahre hatten folgende Themen: Böhmische Schmankerln, Suppen, bayerische Hausmannskost, kaltes Buffet, Lammfleisch, pikante Schnellgerichte und Großmutters Kartoffelgerichte.

In den 1990er Jahren musste man sich vom Wunsch, jährlich einen Kochkurs zu veranstalten, endgültig verabschieden. Die Küche der Gerhardingerschule stand nicht mehr zur Verfügung und ein entsprechender anderer Raum war nur schwer zu organisieren. 1991 konnte in der Landwirtschaftsschule in Nabburg ein Kurs über Käsespezialitäten stattfinden. Im Frühjahr 1992 improvisierten die Damen einen Kurs im Pfarrhof. Für das Thema "rohe Salate" brauchte sie keinen Herd. Im Sommer konnte für die "Dessert Variationen" nochmals die Küche in Nabburg genutzt werden.

Nach fünf Jahren Pause gelang es wieder einen Termin in Nabburg für die "leichte Sommerküche" zu finden. Die nächste Veranstaltung fand 2000 in der Schulküche in Wackersdorf statt. Die "italienische Küche" stand auf dem Programm. Erneut mussten fünf Jahre ins Land gehen bis in der Kreuzbergschule "für wenig Geld gut gekocht" wurde. 2007 konnte im Heim der Freiwilligen Feuerwehr Krondorf ein Kurs mit dem Thema "das passt zu Fleisch und Würstl" durchgeführt werden.

Auch andere Themen der Haushaltsführung fanden Eingang ins Jahresprogramm. So konnten die Bundesschwestern Referate und praktische Vorführungen besuchen. Zum Beispiel für die Wäschepflege mit der Waschmaschine, die Gefriertruhe und ihre Möglichkeiten, elektrische Kleingeräte und das Grillen mit Kostproben oder die neue Art von Plastik – Tupperware.

Frau Schleicher organisierte für die Hausfrauen spezielle Ausflüge. So konnten die Mitglieder 1966 mit der Werbeagentur Malsi einen Omnibusausflug nach Wernberg machen. Reichlich Kaffee und Kuchen stand kostenlos zur Verfügung. 1967 besuchten sie den Milchhof Hutter in Schwandorf mit ausreichend Verkostung. 1969 führte der Weg nach Weiden zur dortigen Hausfrauenvereinigung und deren Ausstellung sowie nach Straubing. Ein Kaffeeausflug führte 1970 nach Bodenwöhr und 1972 besuchte man die Gewürzmühle in Neutraubling. Die Führung durch die Porzellanfabrik Kahla in Schwandorf musste wegen der großen Beteiligung in drei Gruppen durchgeführt werden. Danach standen die Henkel-Werke im München mit einem lehrreichen Vortrag auf dem Programm. Schon in aller Früh konnten 50 Frauen die Großbäckerei Polanc in Krondorf besichtigen. Der Inhaber Ludwig Polanc führte persönlich durch den Betrieb, und es gab reichlich Kostproben für die Teilnehmerinnen.

Ab Mitte der 1970er Jahre stand die Einkaufsberatung im Mittelpunkt. Mehrfach hörten die Damen darüber Vorträge. Natürlich durften die praktischen Übungen hierzu nicht fehlen. So standen eine Einkaufsfahrt nach München auf dem Programm, ebenso zur Donauausstellung oder zum Einkaufszentrum nach Regensburg, zur Handwerksmesse nach München, zum Adler Einkaufszentrum Regensburg oder zum Versandhaus Quelle in Fürth.

Theaterbesuch in Ettmannsdorf

Nach dem zweiten Weltkrieg blühte in Schwandorf eine Theaterkultur auf. Das Landestheater in Weiden und das Stadttheater in Regensburg gaben regelmäßig Gastspiele in der Stadt. Anfang der 1950er Jahre ließ das Engagement der beiden Kunstbühnen nach bis es um 1955 gänzlich einschlief.

Auch der Frauenbund brachte in der Zeit kein Stück mehr auf die Bühne. Um so erfreulicher war es, als das Kloster in Ettmannsdorf den Frauenbund zum Besuch des Theaterstücks "die entscheidende Stunde" einlud. Die Damen sammelten sich zu einem gemeinsamen Fußmarsch beim Schlachthof in der Ettmannsdorfer Straße. Sie erlebten einen schönen Abend.

Bibelabende

Am 14.11.1955 startete der Religionslehrer Georg Pirzer eine Reihe vom Bibelabenden mit anschließenden Lichtbildervortrag. Ziel seiner Vorträge war es das religiöse Leben und Erleben zu festigen und daneben auch für die Schönheiten der Heimat zu begeistern. Die Abende fanden im zwei wöchentlichen Abständen mit einer Sommerpause statt. Nach einem Jahr waren bereits 18 Veranstaltungen gezählt. Neben den Mitgliedern des Frauenbundes lud man alle Pfarrangehörigen, besonders auch die Männer, hierzu ein.

Mehrfach dankte der Pfarrer zu verschiedenen Anlässen den Frauen für ihren regen Besuch der Bibelstunden. Trotz guter Beteiligung wurden immer wieder größere Pausen eingelegt. Im Winter 1962/63 sank die Teilnahme erheblich ab. Wegen übergroßer Kälte mussten die Veranstaltungen ab Januar 1963 abgesagt werden. Später lassen sich keine Aufzeichnungen mehr über Bibelstunden finden.

Advent

Die Adventfeiern gemeinsam mit dem geistlichen Beirat Pirzer nahmen nun eine besonders besinnliche Form an. 1961 referierte der Beirat über das Wunder der Menschwerdung Gottes in Christus. 1962 hielt er eine gedankentiefe Ansprache darüber, dass im Advent die Zeit ist nach der Frage des echten Christseins. Diesmal begleitete Frau Landkammer die Besinnungsstunde auf dem Harmonium Im Jahre 1963 musste die Adventfeier vollständig entfallen und ein Jahr später zwangen Terminüberschneidungen zu einer Feier am 29.12. Diesmal warnte Pfarrer Güntner vor einer zunehmenden Verweltlichung des Weihnachtsfestes und erklärte die Bedeutung von Krippe und Christbaum. 1965 referierte er über Adventsbräuche und die richtige Art, den Heiligen Abend zu feiern.

Für die nächsten Adventfeiern wird im Protokollbuch nur das Datum überliefert mit dem Zusatz "mit Punsch, Plätzchen, Krapfen und Lebkuchen". Eine Pressemitteilung gab es nicht. 1969 teilte man Kaffee und Gebäck aus und dazu sahen die Mitglieder Lichtbilder mit Tonbanduntermalung zum Thema "Kraft aus der Stille". Ein Jahr später hörten die Damen das Salzburger Adventsingen vom Tonband. Kaffee und Weihnachtsgebäck gab es in einem betont schlicht dekorierten Raum. Frau Wellnhofer trug danach Kurzgeschichten und Verse vor.

Pfarrer Güntner vermittelte 1971 besinnliche Adventgedanken, bevor sich die Damen mit einem erfreulichen Zeitspiel beschäftigten. Die Vorsitzende Christine Sommer erläuterte 1972 wieder die Adventsbräuche. Eine Kindergruppe erfreute mit passenden Liedervorträgen. Zum Schluss sah man Farbdias. Als Adventfeier 1973 lauschten die Frauen, bei Punsch und Gebäck, einem Rundfunkgespräch über das richtige Schenken.

Vortragsreihe in den 1960er Jahren

Der Mauerbau in Berlin beeinflusste zu Beginn des Jahrzehntes die Themen der Vorträge. Die unmenschliche Mauer und die kommunistische Glaubensverfolgung wurden von verschiedenen Seiten her beleuchtet. 1963 startete eine Vortragsreihe über die Weltreligionen. Ausgehend von den Heiden und der ägyptischen sowie römischen Staatsreligion arbeitete man sich vor bis zu der Religionsauslegung großer Mönchsorden.

In der Mitte des Jahrzehnts beschäftigten sich die Dozenten mit den National- und Weltheiligen und deren Wallfahrtsorten. Ab 1966 bis zum Ende des Jahrzehnt führten die Vortragenden die Damen auf eine Weltreise. Die beiden Priester Güntner und Pirzer berichteten vornehmlich von deren Urlaubsreisen. Diese gingen in die Schweiz, Brasilien, zur Weltausstellung nach Brüssel, Savoyen, ins Heilige Land, Südtirol, in die Pfalz und ins Saarland sowie nach Jugoslawien.

Mütterbildung

Nachdem sich der Mütterkreis im Februar 1965 gegründet hatte gingen die beiden Vorsitzenden zunächst auf Schulung. Sie kehrten zurück mit vielen Ideen und waren in der Lage eine begeisterte, treue Gruppe um sich zu scharen. So organisierten sie noch 1965 einen dreitägigen Mütterbildungskurs besonders für junge Frauen. Der Zuspruch war so groß, dass das Angebot 1966 wiederholt werden musste.

1967 startete eine Vortragsreihe speziell für den Mütterkreis. Die Dozenten brachten die Themen "Lebensfreude in der Familie", "die Frau in der Sauna", "große Kinder große Sorgen", "das Kind vorm Bildschirm" oder "wichtiger als eine Aussteuer ist eine gute Ausbildung", zu Gehör.

Selbstverständlich gab es auch eine praktische Ausbildung. Der Aufklärungsvortrag über die Säuglingsernährung von der Firma Alete, München, war gut besucht. Die herzliche Einladung vom Frauenbund Wackersdorf zum Kosmetikabend war ein voller Erfolg. Darum wünschten sich die Mitglieder eine Wiederholung. Der Andrang war so groß, dass Therese Zwick an drei Abenden hintereinander den selben Kurs durchführte.

Im Herbst 1971 organisierte der Mütterkreis einen Familienausflug mit Kindern nach Steinberg. Groß war die Freude beim Ponyreiten und der Spazierfahrt durch den Wald. 1972 führte der Sommerausflug nach Waldhaus-Einsiedel nebst seinem Wildgehege und die Herbstwanderung zum Spielenachmittag und Kartoffelfeuer zum Bauernhof der Familie Brunner in Richt. Die großen und keinen Gäste ließen sich Kaffee, Tee und hausgemachte Küchel schmecken. Die Kinder erfreuten sich an einer Traktorrundfahrt.

Die Nachmittagswanderung führte 1973 die Kinder über den Trimmpfad nach Wackersdorf. Zurück gings mit dem Bus. Eine nette kleine Gruppe Mütter mit ihren Kindern traf sich 1974 am Marktplatz. Bei schönem Sommerwetter war das Ziel ihrer Wanderung Neukirchen. Dort kehrten sie im Gasthaus Schärl ein und verlebten einen tollen Spielenachmittag. Der Herbstausflug für die Kinder und Enkel der Mitglieder ging mit dem Omnibus zur Wutzschleife. Dort sah das Programm eine Wanderung vor.

Im Sommer 1975 führte ein Halbtagesausflug zur Besichtigung des Rathauses in Velburg und zur König-Otto-Höhle. Nach einer eineinhalbstündigen Wanderung besuchten die rund 46 Mütter mit ihren Kindern noch das Freizeitzentrum in Parsberg. Zum Schulschluss des selben Jahres unternahmen die Familien einen Ausflug zur Westernstadt bei Teublitz. Mit dem Bahnbus gings zunächst in die Höllohe, wo die Kinder auf dem Waldspielplatz toben konnten. Danach führte ein schmaler Weg abseits der Straße in den Steinbruch bei Saltendorf, wo der "Boss" und seine Getreuen in echter Westernkleidung die Kinder empfingen. Der Saloon, das Sheriff-Office mit Gefängnis und der Schießstand begeisterten die Besucher. Zwei Westernhelden führten Kunststücke vor. Am Lagerfeuer, bei Würstchen und Leberkäs, klang der Tag aus. Zum Ende der Ferien veranstalteten die Mütter eine Herbstwanderung nach Schwarzenfeld. Zurück ging es mit der Eisenbahn.

Das Motto "Ja mir san mit´n Radl gfahrn!" sollte die Kinder zu einem Radausflug nach Charlottenhof animieren. Die Tour führt über Holzhaus zum Flugplatz wo die Sportler mit viel Kuchen und Kaba vom Flugplatz-Restaurant bewirtet wurden. Der überaus erfolgreiche Ausflug zur Westernstadt fand 1976 seine erste Wiederholung. Nur 5 Frauen und 4 Kinder trafen sich zur Herbstwanderung im selben Jahr. Mit dem Bus fuhren sie nach Burglengenfeld und besuchten dort die Burg und den Kreuzberg.

Nach der eher schlechten Beteiligung der Wanderung im Vorjahr fuhren die Mütter 1977 erneut nach Teublitz. Tatsächlich fand sich eine größere Gruppe zusammen. So beschlossen sie noch im selben Herbst eine Familienwanderung nach Göggelbach zu organisieren. Dort erwartete sie bereits die Familie Bäuml mit allerlei Leckereien hergestellt am eigenen Hof. Die jungen Kälbchen faszinierten natürlich die Kinder. Alle waren restlos begeistert. Ein Jahr später veranstaltete der Zweigverein gemeinsam mit dem Bundesgrenzschutz eine Grenzlandfahrt. 36 Personen, davon 8 Kinder in Begleitung ihrer Eltern oder Großeltern, wanderten durch den herbstlichen Wald zur Waldnaabquelle. Der Eintopf, den die BGS-Beamten für die hungrigen Wanderer vorbereitet hatten, konnte bei einem herrlichen Blick über die Höhen und Täler jenseits der Grenze eingenommen werden. Trotz dieser guten Resonanz lässt sich kein weiterer Familienausflug mehr feststellen.

Gymnastikabend

Am 26.4.1966 wählte das Olympische Komitee München zum Austragungsort der Sommerspiele 1972. Spätestens ab diesem Zeitpunkt war Bayern offen für eine Fitnessbewegung, die gerade aus den USA kommend, immer stärker wurde. Der Deutsche Sportbund startete 1970 die Trimm-dich-Bewegung, die gerade durch diese Olympischen Spiele sehr an Popularität gewann.

Genau in dieser Zeit, im Oktober 1969, startete Christine Sommer ihre 14täglichen Gymnastikabende im Turnsaal der Gerhardingerschule. Der Erfolg war überwältigend. Wurde 1970 noch eine größere Sommerpause durchgeführt, beschränkten sich bereits 1971 die Pausen auf die Schulferien. Auch wurde der Termin für die Abende nun auf jeden Montag um 20 Uhr festgelegt. Bei jeder Programmplanung gehörte die Turnstunde zum festen Bestandteil. Im Jahresplaner 1977 benutzte man die Olympischen Ringe und das Logo des Deutschen Sportbundes, um für die Trimmspiele in der neuen Turnhalle der Gerhardingerschule zu werben.
 
 

Beim Pfarrfasching 1978 sorgte Maria Trautner als Gymnastiklehrerin des Frauenbundes mit ihrer Tanzgruppe für Unterhaltung. Im Tätigkeitsbericht für die Jahre 1978 bis 1981 an den Landesverband wird die wöchentliche Gymnastikstunde aufgezählt. 1984 veranstaltete die Gymnastikgruppe erstmals eine heiter-besinnliche Weihnachtsfeier. Mit Ablauf der Wahlperiode als Vorsitzende des Frauenbundes, 1985, legte Frau Trautner auch die Leitung der Gymnastikgruppe nieder. Als Nachfolgerin konnte Elfriede Daucher gefunden werden.

Sie brachte neuen Schwung in die Truppe. Es ging schon gleich mit einer Radltour nach Schwarzenfeld los. Im Herbst startete man eine intensive Werbung um jüngere Frauen und Mädchen für den Sport zu gewinnen. Dabei pries die Zeitungsanzeige das abwechslungsreiche Sport- und Spieleprogramm. Im Sommer führte die Gruppe auch Wassertreten im Freibad und Trimm-Trab-Ausflüge durch. Die legendären Tanzeinlagen beim Pfarrfamiliennachmittag und Pfarrfasching werden an anderer Stelle beschrieben.

Aus einem nicht datierten Bericht geht hervor, dass die Abteilung im Sommer gern abends Wassergymnastik mit Musik im Nichtschwimmerbecken des Freibades veranstaltete. Selbst das Vergnügen kam nicht zu kurz: interne Grillfeste, Nikolausfeiern und Faschingskränzchen und einen Ausflug ins Westbad nach Regensburg organisierten die sportlichen Damen.

Leider lässt die Qualität der Aufzeichnungen im Protokollbuch in den 1990er Jahren stark nach. In der schriftlichen Überlieferung führte die Gymnastikgruppe ein Schattendasein. Wohl um 1993 wechselte die Leitung der Abteilung auf Elisabeth Bäuml.

Wie bereits an anderer Stelle berichtet, wurde die Gymnastikgruppe 1998 zum Retter des Vereins. Im Laufe der Zeit fehlte der Abteilung allerdings der Nachwuchs. So musste bei der Hauptversammlung 2005 diskutiert werden, ob man die Gymnastik wie bisher fortgesetzt. Die Auflösung wurde zwar abgelehnt, die Abteilung blieb jedoch in der Krise. Wegen Erkrankung der Übungsleiterin konnte der Verein die Turnstunden im Programmheft 2010 nicht mehr anbieten. Mit Christl Tratnik gab es 2011 eine neue Leitung und nun fanden die abendlichen Sportstunden im Pfarrhof statt. Allerdings gelang es nicht, die jüngeren Frauen dafür zu interessieren. So ist die Gymnastikstunde 2013 langsam eingeschlafen.

Fasching

Ab 1969 begann die Vorstandschaft den Faschingsabend in neue Bahnen zu lenken. Frau Kreuzer blickte zwar heiter und parodistisch auf das vergangene Vereinsjahr zurück, aber Sketche von Vorstandsmitgliedern standen nicht mehr auf dem Programm. Dafür lud man "prominente" Gäste ein. Das Werkvolk-Duo Hartl, verstärkt durch Monika am Akkordeon, sorgte für den musikalischen Schwung und strapazierte die Lachmuskeln. Die Pfadfinder sangen heitere Lieder, Sketche steuerten die Heliand-Mädchen bei. "Selten so gut amüsiert" war das einstimmige Urteil.

Das Großereignis Olympische Spiele in München warf seine Schatten voraus. Der Fasching 1970 stand unter dem Motto "Wir rüsten zur Olympiade." 1971 war’s "die Stimmung wie beim Volksfest", das die Besucher in seinen Bann zog und 1973 lautete das Motto "Trimm dich". Diesmal waren es weit über 200 Teilnehmer aus dem Frauenbund und dem Werkvolk, die ihren Spaß an der Faschingsgaudi hatten. Mit dem Slogan "Wir fahren auf See" animierte die Vorstandschaft ihre Mitglieder und jene der KAB, wie sich das Werkvolk zwischenzeitlich umbenannte, entsprechende Verkleidung auszuwählen.

1975 musste der Frauenbundfasching ausfallen, da sich der Saal des Vereinshauses in Umbau befand und zur Eröffnung am 2.3. ein Pfarrfamilienabend vorgesehen war. An dieser Pfarreiveranstaltung beteiligte sich selbstverständlich auch der Frauenbund mit Volkstanz und Sketchen. Im nächsten Jahr wollte Pfarrer Kreuzer die Aktivitäten der Vereine bündeln und zu einem Pfarrfasching zusammen fassen. Der Frauenbund, die Kolpingsfamilie, KAB, Pfadfinder, Ministranten und die Mädchenjugend veranstalteten einen bunt gemischten Abend unter dem Motto "Pfarrfamilie leicht verrückt". "Die Begeisterung war geteilt" schrieb die Protokollführerin und meinte: "die meisten Vereine sind doch lieber unter sich".

Im Jahre 1977 kam es gleich zu drei Faschingsveranstaltungen. Neben dem Kinderfasching (Näheres siehe unten) und dem Seniorenfasching unter dem Motto "närrischer Jahrmarkt" beteiligte sich der Bund auch an der Neuauflage des Pfarrfaschings unter der Regie von Kolpingsvorsitzenden Heinz Süß. Der Frauenbund sorgte für den Tischschmuck. Die Gymnastikabteilung führte zwei Tänze auf und begeisterte mit einer Modenschau. Das abwechslungsreiche Programm wurde zu einem vollen Erfolg.

Mit "Mama macht das schon" lud die Pfarrfamilie erneut zum Fasching 1978. Emma Grabinger stieg für den Frauenbund in die Bütt und schilderte humorvoll die vielen kleinen und großen Sorgen und Probleme, die eine Familie der Mutter aufhalst. Den Kehrreim "Mama macht das schon" sprach das "Volk" verständnisvoll nach. 1979 hieß es "Manege frei für die Viecherei". Die Gymnastikgruppe studierte dafür drei Auftritte ein: Tausendfüßler, Seiltänzerinnen und eine Pferdedressur. Dafür ernteten sie jedesmal einen stürmischen Beifall.

Die Parole: "Mensch sei schlau, tanz mal, Helau!" gab die KAB-Gruppe mit Veranstaltungsleiter Richard Hartl sen. zu Beginn der Veranstaltung 1980 aus. Sieglinde Ziegler stieg für den Frauenbund als Fernsehköchin in die Bütt. Sie warb kräftig für die Frauenemanzipation und kochte für Männer und Frauen ein entsprechend gewürztes Süppchen. Ein Jahr später las Frau Ziegler scharfzüngig den Brief eines Strohwitwers vor.

Den Pfarrfasching 1982 eröffnete Pfarrer Kreuzer und die Vorsitzende Maria Trautner mit einer Polonaise. Der Frauenbund engagierte die Tanzschule Elitzke, die einige Tänze vorführte. Für 1983 wird lediglich die Teilnahme an der Gemeinschaftsveranstaltung berichtet. Dafür war die Berichterstattung 1984 um so ausführlicher. Der Frauenbund übernahm wieder den Tischschmuck und mit dem Sketch "die Bowle" hatte er die Lacher auf seiner Seite. Zu Beginn der Veranstaltung wälzte sich ein Gaudium in den Saal und wuchs sich zu einer närrischen Polonaise aus. Ein Jahr später 1985 wiederholte man die Polonaise und die Gymnastikgruppe studierte einen Tanz ein.
 
 

Als besondere Attraktion erwies sich 1986 eine "Pariser Tanzgruppe". Acht Damen vom Frauenbund, geleitet von Elfriede Daucher, stürmten in französischen Tanzkleidern der Revolutionszeit aufs Parkett und bezauberten mit einem Cancan: Die Zuschauer forderten hartnäckig Zugaben. . Dreimal trat die Tanzgruppe, 1987, jedesmal in anderen Kostümen, auf. So wurde in weißen Allonge-Perücken und altertümlichen Blusen ein feudales "Nymphenburger Ballett" mit Reigen, die an die Barockzeit erinnerten, in Szene gesetzt. Später führte die Gruppe einen rhythmischen Tanz und schließlich einen gymnastischen "Klappersound" vor. Stürmischer Beifall erzwang Wiederholungen. Das Tanzbein schwang der Frauenbund auch beim Pfarrfasching 1988. Wie alle Jahre wurden auch diesmal die Kostüme für den "Samba" von den Frauen Strobl, Schottenhaml, Seitz und Daucher selbst genäht.
 
 

Hochstimmung herrschte auch bei den Tanzeinlagen 1989. Zur Titelmusik der Olympischen Spiele in Seoul "Hand in Hand" wurde ebenso getanzt wie ein Big-bum-boo-Tanz und ein schmissiger Can-Can. Nachdem die Frauen, wie alle Jahre, den großen Saal im Vereinshaus für den Fasching dekoriert hatten, konnte die Show "Herzblatt", nach der gleichnamigen Fernsehsendung starten. Die Gymnastikgruppe führte eine längere Tanzeinlage mit verschiedenen Figuren auf. Dabei trugen die Akteure phantasievolle Kostüme. Bei der Maskenprämierung wurde ihnen der zweite Preis zuerkannt. Ab 1991 ist keine Teilnahme an einem Pfarrfasching mehr verzeichnet.

Senioren

Im Januar 1970 entdeckte der Zweigverein den Bedarf an Seniorenarbeit. Alles begann mit einem Unterhaltungsnachmittag bei Kaffee und Kuchen für die älteren Mitglieder. Bei der selben Veranstaltung im November zeigte zusätzlich Herr Schleicher Lichtbilder von seiner Romreise. Etwa 60 ältere Frauen waren der Einladung gefolgt. In den folgenden Jahren entwickelten die Vorstandsdamen ein spezielles Programm für die ältere Generation. Die Geselligkeitsnachmittage veranstaltete man ab 1975 gemeinsam mit dem Altenclub der Pfarrei. Die gezeigten Dias und Filme führten die Gäste nach Paris, Rom, Madrid, London, Lourdes und vieles mehr. Selbst ein Vortrag "wie erziehe ich meine Enkel" wurde organisiert.
 
 

Einmalig, 1972, gab es eine spezielle Osterfeier für Senioren. Die Besucher waren so zahlreich, dass der Galeriesaal des Vereinshauses fast aus allen Nähten platzte.

Von 1976 bis 1992 lud die Vorstandschaft zu einer eigenen Adventfeier für die älteren Mitglieder ein. Das führte dazu, dass in einigen Jahren gleich drei Feiern (für Kinder, für alle Mitglieder und für Senioren) hintereinander veranstaltet wurden. Dabei bot man jedem Alter ein spezielles Programm. Für die Senioren planten die Damen stets meditative Texte, teils in Mundart gesprochen und besinnliche Lieder bevorzugt sogenannte Stub´nmusi. Schwester Eusebia vom Konvent der Armen Schulschwestern und die Vorbeterinnen des Frauenbundes gestalteten das Programm. Bis zu 120 Besucherinnen lauschten oft den Darbietungen. 1989 brachte der Kinderchor der Gerhardingerschule weihnachtliche Lieder zu Gehör. Meist jedoch wiederholten die Frauen das leicht gekürzte Programm aus der Hauptadventfeier.

Von 1975 bis 1991 veranstaltete die Vorstandschaft einen speziellen Seniorenfasching am Nachmittag. Die Vorbereitung gestaltete sich etwas einfacher, konnte man doch so manche Büttenrede oder Tanz der Gymnastikgruppe noch vom Pfarrfasching wiederholen. Dennoch war stets die gesamte Vorstandschaft mit Sketchen vertreten. Häufig sorgten die Damen Donhauser und Aumiller mit ihren Schunkelliedern für gute Unterhaltung.

In den Jahren 1985 und 1986 gestaltete Frau Ziegler einen Lesenachmittag für Senioren. Das Bestsellerbuch "Herbstmilch" stand im Mittelpunkt. Leider hielt sich die Nachfrage in Grenzen, so dass kein weiterer Nachmittag mehr verzeichnet ist.

1989 organisierte Frau Hummel einen speziellen Seniorenausflug nach Neukirchen Hl. Blut. 47 Personen bestiegen den Bus und konnten gleich an zwei Kirchenführungen in Neukirchen und Lam teilnehmen. Die Brotzeit im Hotel Steigerwald rundete das Programm ab. Der nächste Ausflug führte 40 Senioren nach Bad Abbach. Nach einem ausgiebigen Spaziergang war Gelegenheit, ein Kurkonzert zu geniesen..

Nordgautag

Nordgautage sind seit 1927 zentrale Festveranstaltungen mit dem Ziel der Erhaltung und Pflege eines kulturellen Zusammengehörigkeitsgefühls in der Oberpfalz und dem ehemaligen Nordgau. Diese als Kulturfestival durchgeführten mehrtägigen Feste werden im zweijährigen Turnus an wechselnden Orten veranstaltet. 1958 und 1970 war Schwandorf der Austragungsort.

Während das Protokollbuch für 1958 keine Aufzeichnungen wiedergibt, hat sich der Frauenbund 1970 stark engagiert. Gerne beteiligten sich die Damen an vielen Veranstaltungen.

Ewige Anbetung

Die ewige Anbetung ist eine alte Tradition der katholischen Kirche. Grundlage dafür ist der Glaube an die wahrhafte Gegenwart Jesu in den Gestalten der Eucharistie. In Deutschland wurde das ewige Gebet um 1750 eingeführt. Die Anbetung ist ununterbrochen, wird aber zeitlich auf Kirchen und Kapellen in der Diözese verteilt. In St. Jakob traf die Anbetung auf den 17. Mai (Zur Erinnerung an den Tag der Wiedererrichtung der katholischen Pfarrei 1617) und 27. November jeden Jahres. Inzwischen änderte man den Ritus. Nun begeht die Pfarrei den Tag der ewigen Anbetung am Freitag vor dem 25. Juli (Hochfest des Hl. Jakobus) und am Freitag vor dem Christkönigfest (letzter Sonntag im Kirchenjahr).

Im Jahr 1970 war eine besondere Betstunde für die Bundesschwestern vom Frauenbund vorgesehen. 1976 gestalteten die Frauen diese Gebetsstunde selbst. Die Damen Aumiller und Donhauser stellten sich dafür zur Verfügung.

Ostern

Im Laufe der Vereinsgeschichte arbeitete sich der Frauenbund durchs Kirchenjahr. Ostern war bisher noch nicht speziell gefeiert worden. Das änderte sich 1971: Schon zu Beginn des Osterfestkreises hörten die Damen einen geschichtlichen Vortrag von Pfarrer Güntner über die Fastenzeit. Am schmerzhaften Freitag , früh 8 Uhr lud man die Frauen zu einem speziellen Gottesdienst mit Osterkommunion. Dies wurde in den beiden Folgejahren wiederholt.

Zu einem abendlichen Frauenkreuzweg wurde der Bund 1974 gebeten. Eine Osterkommunion wird nicht mehr erwähnt. Auch der Kreuzweg blieb eine einmalige Veranstaltung. Dafür kamen die Frauen 1977 zu einem Osterfrühstück zusammen. Das verzehrte Essen entsprach zwar dem Brauch der Speisenweihe – Brot, Eier, Schinken – doch der dokumentierte Termin fällt auf zwei Wochen nach Ostern. Zur Einstimmung auf das Frühstück las Frau Sommer das Evangelium der Frauen am Grab Christi. Anschließend sang man gemeinsam ein Osterlied. Das Frühstück in dieser Form sollte ebenfalls einmalig bleiben.

In der Fastenzeit 1978 trafen sich 60 Frauen zum gemeinsamen Gottesdienst mit Vortrag. Anschließend gingen die Damen geschlossen ins Cafe Brunner zum Frühstück. Dort hörten die Beteiligten nochmals einen Vortrag.

Theaterfahrten

Im Jahre 1955 etablierte sich ein Besucherring für das Stadttheater in Regensburg. Die Eintrittskarten wurden an Interessierte von der Sebaldus-Buchhandlung in der Bahnhofstraße abgegeben. Der Zuspruch war so gut, dass mancher Kartenwunsch unerfüllt blieb.

Daher organisierte der Frauenbund am 17.2.1972 eine Fahrt zur Operettenaufführung "Maske in Blau". Die 50 reservierten Karten waren schnell ausverkauft und ein ganzer Omnibus gefüllt. Der Erfolg spornte zu weiteren Kulturfahrten an. In der nachfolgenden Zeit organisierte man im Schnitt vier Theaterfahrten jährlich, die stets gut besucht waren. Erstmals im Protokoll 1981 vermerkte man, dass zwar 42 Frauen sich an der Fahrt beteiligten, aber nur 10 Mitglieder seien. Die restlichen Eintrittskarten gingen an Gäste.

Weiterhin organisierte Sieglinde Ziegler rund vier bis fünf Theaterbesuche pro Jahr für rund 45 theaterbegeisterte Frauen. Eine eindrucksvolle Liste über die Teilnahme an Kulturfahrten nach Regensburg liegt dem Protokoll 2005 bei. Nach wie vor stehen auf dem Programm: Oper, Operette, Musical, Komödie, Schauspiel und Ballett. Die Theaterfahrten werden nach wie vor mit großem Erfolg durchgeführt.

Muttertagsfeier

Der heutige Muttertag wurde 1870 in den USA als Mütter-Friedenstag-Initiative ins Leben gerufen mit dem Ziel, dass die Söhne nicht mehr in Kriegen geopfert werden sollen. Seit 1907 kennt man einen Feiertag zu Ehren der Mütter. In Deutschland führte 1923 der Verband Deutscher Blumengeschäftsinhaber den Muttertag ein.

Die Altenclubs St. Jakob und St. Paul veranstalten gemeinsam, erstmals 1974, mit dem Frauenbund eine Muttertagsfeier im Pfarrheim St. Paul. Der Chor der Gerhardingerschule umrahmte die Veranstaltung. Jüngere Frauen des Bundes organisierten 1979 eine Feier für die älteren Mitglieder. Die 70 anwesenden Mütter und Omas verfolgten begeistert das Programm. Dies reichte von einer Betrachtung zur Gottesmutter bis zu einem Tonbild über die Mutter Theresa, die sich in Indien der Armen und Sterbenden annahm. Das Ganze wurde musikalisch von Flöten- und Gitarrenspiel umrahmt.

Kinderfasching

Nach fast einem halben Jahrhundert Pause starteten die Damen 1975 wieder mit einem Kinderfasching. Kinder bis 10 Jahre konnten in Begleitung ihrer Mutter oder Oma zu einem lustigen Treiben in die Gaststätte Baier in die Wöhrvorstadt kommen. Der Nachmittag war mit rund 50 Kindern sehr gut besucht, so dass es im Wirtshaus zur Raumnot kam. Trotzdem haben die Wettspiele allen gefallen. Ein Jahr später lud man in den großen Saal des Vereinshauses. Frau Sommer führte zusammen mit einigen Frauen durch ein kunterbuntes auf die Kinder zugeschnittenes Programm mit einer Menge Spielen, Gesang und Tanz. Es war ein fröhlicher Nachmittag, der weder für die 50 Kinder noch für deren Begleitung zu einer Strapaze wurde.

1977 kamen 65 Kinder, so dass die Veranstalter gezwungen waren die Kinder in zwei Gruppen – kleinere und größere Kinder – einzuteilen. Es hat wieder allen großen Spaß bereitet. Rund 70 Kinder strömten mit ihrer Begleitung 1978 ins Vereinshaus. Die Damen Aumiller und Donhauser sorgten diesmal für Musik. Die "kleinen Schlümpfe" und die "10 kleinen Negerlein" führten 1979 Tänze auf, um die jungen Maskierten zu vergnügen. Über "Unterhaltung am laufenden Band" und stürmischen Applaus berichtete dann die Presse.

Leider endete die Veranstaltung 1979 mit einem Defizit. Die Damen waren daher gezwungen 1980 einen Eintritt von einer Deutschen Mark pro Person zu verlangen. Daraufhin blieben die Gäste weg. Der Verlust wurde noch größer, so dass die Vorstandschaft beschloss, in Anbetracht der hohen Kosten, auf einen weiteren Kinderfasching zu verzichten.

Heimatkunde

Die Heimatpfleger Joseph Rappel und Josef Salzl brachten in mehreren Vorträgen den Bundesschwestern die Geschichte der Stadt Schwandorf sowie Sitte und Brauch im Jahresverlauf näher. Mit Mundartgedichten schilderten sie die ernsten und heiteren Gemütswallungen sowie typische Charakterzüge des Oberpfälzers.

Der Höhepunkt der heimatkundlichen Bildung sollte ein Ausflug ins Bauernmuseum Perschen sein. Dieser musste allerdings wegen zu geringer Beteiligung ausfallen.

Nikolausfeier

Für die Kinder und Enkel der Mitglieder veranstaltete man 1975 einen Nikolausabend. 27 Kinder erwarteten den heiligen Mann. Bis der Besucher kam verkürzte sich der Nachwuchs die Wartezeit mit Dias und es wurden kurze Geschichten vorgelesen. Die kleinen Gäste waren eifrig dabei. Der Nikolaus brachte Lob und Tadel. Ein Extralob und ein Extrapaket gab es für Frau Mayerhofer, die die Zimmer des Frauenbundes immer heizt und sauber hielt.
 
 

Ein Jahr später bereitete die Pfarrhaushälterin Cäcilia Soss für die wartenden Kinder frische Bratäpfel vor. Mit Bastelarbeiten verkürzten die Mütter die Zeit bis jedes Kind sein Säckchen vom Nikolaus erhielt. 1977 zog die Veranstaltung vom Pfarrhof ins Vereinshaus um. Dort hatte der Nachwuchs mehr Platz zum Basteln.

Frau Trautner gab sich erneut viel Mühe und bereitete wieder die Nikolausfeier festlich und abwechslungsreich vor. Leider kamen 1978 nur noch 12 Kinder und es stellte sich die Frage, ob es in Zukunft noch weitere Abende geben soll. Bei der Vorstandssitzung zur Halbjahresplanung 2/79 wurde ein Nikolausabend nicht mehr vorgesehen.

Badefahrten

Im Halbjahresprogramm 2/1975 steht unter der Rubrik "Gymnastik" erstmals ein Zusatz. "Zur Abwechslung fahren wir auch manchmal zum Schwimmen ins Hallenbad nach Schwarzenfeld oder Dachelhofen. Abfahrt 19.30 Uhr am Marktplatz mit Privatautos." Wie oft solche Fahrten statt fanden, lässt sich nicht mehr feststellen. Allerdings sind für 1975 zwei Busfahrten zum Hallenbad in Schwarzenfeld dokumentiert.

Danach scheint eine große Badepause eingetreten zu sein. Erst am 2.3.1982 heißt es "Fahrt ins Thermalbad Bad Gögging". Auf Anhieb konnte ein Bus mit 44 Frauen gefüllt werden. Im Lauf der Zeit wurden immer mehr Fahrten organisiert. Die Badefahrt entwickelte sich zu einer monatlichen Veranstaltung. Erst Anfang 1989 vermerkte man, dass der Besucherandrang nachlässt. Im Halbjahresprogramm 2/89 steht: "Bei genügend Beteiligung werden die Bad Gögging Fahrten wieder aufgenommen."

Advent im neuen Gewand

Wegen der 60-Jahr-Feier entfiel 1974 ein eigener Adventabend. 1975 startete der Versuch einen Adventnachmittag für die ganze Pfarrei einzuführen. Die Damen dekorierten den Saal und führten das Rollenspiel "Wir warten auf dein Kommen, Herr" auf. Jugendgruppen der Pfarrei brachten Theaterstücke auf die Bühne und die Kolpingsfamilie entsandte einen Nikolaus.

Ein Jahr später fanden 250 Personen den Weg zum allgemeinen Adventnachmittag. Johanna Aumiller und Hedwig Donhauser brachten weihnachtliche Musik zu Gehör. Im Mittelpunkt stand jedoch Ludwig Kramer von der Kolpingsfamilie. Er las die "Heilige Nacht" von Ludwig Thoma. Der besinnliche Nachmittag schloss mit einem gemeinsamen Lied.

Für 1977 ist keine Pfarrfamilienfeier mehr aufgezeichnet. Der Frauenbund traf sich wieder allein zu einer Meditation im Vereinshaus. Rund 60 Frauen lauschten den Vorbeterinnen, die den Abend gestalteten. Zwischendurch sangen alle Adventslieder und die Gäste wurden mit Getränke und Stollen bewirtet. 1978 gab es wieder drei Veranstaltungen (Senioren, Kinder und für alle) im bewährten Muster. Traditionsgemäß erhielten die Älteren ein Fläschchen Sekt und selbstgebackene Plätzchen, die erstmals einige Mitglieder stifteten. Ein Jahr später kamen 120 Frauen zu dieser Veranstaltung bei der Heiteres in Schriftdeutsch und Mundart zum Besten gegeben wurde.

1980 kamen nur 40 Frauen zur Adventfeier , so dass man sich 1981 entschloss keine allgemeine Feier mehr zu veranstalten. Dies regte offenbar die Gemüter, denn 1982 fand wieder ein Adventabend mit rund 50 Frauen statt. In den beiden nachfolgenden Jahren lag die Gestaltung in den Händen von Frau Trautner. Neben jeweils einem Diavortrag gab es Musik vom Tonband.

Frau Ziegler übernahm dann die Gestaltung der Adventfeiern und gab ihnen ein neues Gesicht. Sie las kurze, zum Teil kritische, Gedichte von Harald Grill vor und einige Damen aus der Vorstandschaft gaben mit abwechselnden Rollen eine weihnachtliche Geschichte wieder. Eine ungewohnte hohe Anzahl von Besuchern nahm an der Veranstaltung teil. 1986 verlief die Feier nach ähnlichem Muster. Anstelle der Gedichte gab es aber einen Diavortrag.

Für die Adventfeier 1987 waren Frau Seitz und Frau Federer verantwortlich. Sie wählten ebenfalls eine Weihnachtsgeschichte aus, die Frau Bauer vortrug. Die musikalische Umrahmung lag in den bewährten Händen der Frauen Aumiller und Donhauser. Das Krippenspiel, das die Vorstandschaft bei der Feier 1988 mit wechselnden Figuren rezitierte, fand großen Anklang.

Die "Ettmannsdorfer Moidln" sangen bei der Veranstaltung 1989 besinnliche Lieder für die "staade Zeit". Beim gemütlichen Teil ließen sich die Anwesenden wie in allen Vorjahren auch den vom Frauenbund traditionell gestifteten Glühwein und Stollen schmecken. Geschichten zum Nachdenken und Innehalten standen 1990 im Mittelpunkt der Veranstaltung. Die Organisatoren wechselten nun in den Saal des Pfarrhofes und 1991 und 1992 führten dort einige Kinder der Gerhardingerschule ein kleines Theaterstück unter Leitung von Schwester Hildegundis auf. Zum Dank überreichte ihr Frau Portner einen Scheck über 1.000 Deutsche Mark für die Arbeit von Schwester Margit in Rumänien. Die Feier 1993 verlief nach dem selben Muster, nur die Höhe des Scheckbetrages, der den Besitzer wechselte, wurde nicht vermerkt.

Frau Stöckl las 1994 eine Weihnachtsgeschichte und die Gäste sangen besinnliche Lieder. Die Gebetstexte aus der Diözesanvorlage bildeten den Mittelpunkt der Feier 1995. Anschließend erhielt Schwester Hildegundis wieder einen Scheck über 500 Deutsche Mark. Mit viel Beifall wurde die lustige Mundart-Weihnachtsgeschichte bedacht, die Frau Beer 1996 vortrug. Der Text stammte aus der Feder von Toni Lauerer.

Musikalische Bildung

Während der Monatsversammlung 1976 veranstaltete Edwin Ott von der KAB ein Musikquiz. Alle Arten von der Volksmusik zum Schlager, Operetten- und Opernmelodien waren vertreten. Die Siegerinnen von den 25 anwesenden Frauen erhielten kleine Preise. Aber die Damen kannten nicht nur die Musikstücke, sie konnten sie auch singen. Mit Kaplan Maier, der mit seiner Gitarre die Begleitmusik spielte, sangen sie Volks- und Wanderlieder. Die Akteure waren so begeistert, dass sie beim nächsten Bürgerfest auftreten wollten. Anstelle dessen wiederholte man lieber einen Singabend, der leider schwach besucht war. Die nächste musikalische Veranstaltung war erst 1981. Diese war erneut schwach besucht.

Vortragsreihe in den 1970er Jahren

So wie die 1960er Jahre endeten, ging es weiter mit den Vorträgen über Urlaubsreisen. Kaplan Hirzinger führte nach Jugoslawien und Rom. Pfarrer Güntner nach Schleswig-Holstein, ins Elsaß, Böhmen, Griechenland und Südtirol. Auch stand das Thema Kinder und Schule im Fokus. Ausgelöst wurde diese Serie wohl mit der Diskussion um die Veränderung der Schulsprengel in Schwandorf.

Ab Mitte des Jahrzehnts konnte man Vorträge in Säuglings- und Krankenpflege besuchen. Teilweise verbunden mit praktischen Übungen. Einige Dozenten sprachen über das Medium "Fernsehen" und die Folgen für die Ehe, Erziehung und Gesellschaft. Selbstverständlich zog sich das Thema Tischschmuck, Essen und Ernährung wie ein roter Faden durchs Jahrzehnt. Natürlich konnten Vorträge zu religiösen Fragen besucht werden. Diese waren allerdings so vielfältig, dass sie sich nicht thematisch ordnen ließen.

Betriebsbesichtigungen

Im Herbst 1981 erhielt der Verein eine Einladung zur Besichtigung des Milchhofes in Schwandorf. Dies stieß bei 60 Mitgliedern auf großes Interesse. Herr Pohmer führte zuerst durch die Fabrik und dann konnten die Frauen im Aufenthaltsraum die Produkte verkosten und erhielten Informationen zur Arbeitsweise und Herstellung.

Bis zur nächsten Betriebsbesichtigung vergingen dann einige Jahre. 1986 als Halbtagesfahrt deklariert, starteten 62 Frauen Richtung Deggendorf zur 125 Jahre alten Wachsfabrik Wiedemann. Hier konnte die Herstellung von Kerzen genau verfolgt werden. Besonders interessant war die Abteilung, in der die Kerzen und Wachsbilder bemalt wurden. Am Ende der Führung war Gelegenheit zum Einkauf. Noch im selben Jahr fuhren 52 Damen nach Landshut. Sie hatten die Möglichkeit die Kunstmühle zu besichtigen. Zusätzlich stand eine Stadtführung mit einem Abstecher in den historischen Prunksaal auf dem Programm.

Auch für 1988 plante die Vorstandschaft zwei Besichtigungen. Im Juni fuhr ein Bus voll mit Bundesschwestern zum Handwerkermuseum nach Hillstett. Und im September besuchten sie den Bundesgrenzschutz auf dem Weinberg. Hier erhielten sie Einblick in die Arbeit der Beamten. Nach einer Stärkung mit einem Eintopfessen fuhren alle gemeinsam zur Bundesgrenze nach Waldmünchen und informierten sich über den Einsatz vor Ort.

Die Metzgerei Wolf eröffnete im September 1989 ihre neue "Oberpfälzer Wurstküche" am Ahornhof. Aus diesem Anlass lud sie den Frauenbund zu einer Betriebsbesichtigung mit anschließendem Weißwurstfrühstück ein. Wenig später stand der Besuch der Naabtalmilchwerke in Schwarzenfeld auf dem Programm. Dort erfuhren die interessierten Damen, wie die Milch von 5.000 Landwirten schnell und hygienisch verarbeitet wird. Nach der Inspektion der einzelnen "Arbeitsstraßen" konnten die Produkte ausgiebig verkostet werden.

21 interessierte Frauen kamen 1992 zur Feuerwache in der Ettmannsdorfer Straße, wo sie vom Stadtbrandinspektor Robert Heinfling begrüßt wurden. Nach einem Überblick über die Geschichte der Wehr erklärte Tassilo Dimpfl die verschiedenen Arten von Handfeuerlöschern. Einige Wagemutige konnten die Handhabung auch praktisch üben. Wenige Wochen später lud die OBAG zu einer Vorführung für die neuesten Küchenmaschinen in ihre Schulungsküche in Dürnsricht ein. Die zubereiteten Speisen konnten anschließend "probegegessen" werden.

Zur Führung durch die Glashütte Eisch machten sich 30 Frauen 1993 auf den Weg nach Frauenau. Der kunstvolle Umgang mit dem zerbrechlichen Material faszinierte die Gäste. Selbstverständlich konnte man auch Mitbringsel erstehen. Über die angekündigte Besichtigung der Druckerei Meiller wurde in Protokoll nichts vermerkt. Dafür beeindruckte der Besuch bei der Polizeiinspektion um so mehr. Die Herren Bruckner und Graf berichteten ausführlich über die Zuständigkeit und Aufgaben der Dienststelle. Ein Probesitzen in der Arrestzelle rundete den Aufenthalt ab.

Da die Durchführung von Kochkursen immer schwieriger wurde, lud man 1996 die Firma Vemmina Haushaltswaren in den Pfarrhof. Rund 40 Frauen interessierten sich für die neue Art zu Backen mit ungewöhnlichen Backformen und neuer Handhabung. Viele bereits vorgefertigte Kuchen pikant und süß konnte man probieren.

Kurzfristig konnte 1997 ein Besuch in der Orthopädischen Klinik Lindenlohe organisiert werden. Die Herren Eisele und Wilnauer führten die Damen in zwei Gruppen durchs Haus. Dabei konnten Räume besichtigt werden, die einem Patienten üblicherweise nicht zur Verfügung stehen. Anschließend reichten die Herren eine kleine Brotzeit.

Das Jahr 1999 stand im Zeichen der Heimatkunde. Rund 40 Frauen erkundeten den Industriepark in Wackersdorf. Geführt wurden sie von Herrn Eichinger, dem Heimatpfleger der Gemeinde. Er erklärte den Braunkohletagebau im Museum Steinberg, die Rekultivierungsmaßnahmen, die Geschehnisse um die Atomare Wiederaufbereitungsanlage und die Ansiedlung der unterschiedlichsten Betriebe. Wenige Wochen später starteten die Frauen zu einer Stadtführung in Schwandorf. Irmgard Irrgang führte durch die abendliche Stadt und erzählte von vielen geschichtlichen Ereignissen, die so manchen Mitgliedern bisher unbekannt waren.

Im Jahr 2000 war eine Betriebsbesichtigung im Hotel Birkenhof in Hofenstetten geplant. 2001 öffneten die Gärtnereien Eimer und Irrgang ihre Pforten und leiteten die Gäste an allerlei Blumengebinde selbst zu fertigen. Im selben Jahr durften die Teilnehmer auch noch hinter die Kulissen des Bayerischen Roten Kreuzes, an der Kopernikusstraße, blicken. 2006 stand der Besuch des Bauernmuseums in Perschen auf dem Programm.

Der Besuch am Kartoffelhof Brunner in Richt war 2003 vorgesehen und die Ledermühle in Nabburg für 2004. Großes Interesse zeigten die Mitglieder 2005 an der Besichtigung des Warenhauses Globus. In einem Veranstaltungsraum im Obergeschoss erklärte Herr Fischer Aufbau und Struktur der Handelskette. Dann konnte in entsprechend bereitgestellter hygienischer Kleidung ein Blick in Backstube und Metzgerei geworfen werden.

Das Haus des Guten Hirten in Ettmannsdorf stand 2006 für 34 Frauen aus dem Verein offen. Die beiden Referentinnen Frau Schäffer und Frau Rosner führten durch das Anwesen und zeigten die Arbeitsbereiche der Mädchen und Jungen. Rund 100 Mitarbeiter bereiten etwa 72 Jugendliche entsprechend ihrer individuellen Leistungsfähigkeit auf das Berufsleben und den Alltag vor.

Die Leckereien aus der Konditorei Brunner lockten 32 Damen zur Besichtigung 2009. Bei diesem Andrang hatte Herr Brunner Mühe alle Besucherinnen so in seiner Spezialwerkstatt zu plazieren, dass jede etwas sehen konnte. Viele süße Verführungen lagen zur Verkostung bereit. Es war besser, an diesem Tag nicht mehr auf die Personenwaage zu steigen.

Der Zweckverband Müllverwertung lud 2010 die Damen ein. Im Sitzungssaal des neuen Verwaltungsgebäudes erhielten die Bundesschwestern einen Überblick über den Betriebsablauf. Ein Rundgang über das weitläufige Gelände schloss sich an. Zum Schluss durften die Teilnehmerinnen noch vom Dach des Gebäudes aus einen Blick auf die Stadt Schwandorf werfen.

Die Glasbläserei Kulow in Pirkensee zeigte 2011 ihre einzigartigen, handgefertigten Kunstobjekte. Neben Gebrauchsgegenständen werden hier auch Schmuckstücke hergestellt, was die Frauen besonders interessierte. In der Metzgerei Irlbacher in Penting durften die Damen 2012 die Wurstküche besichtigen. Besonderen Spaß hatten alle beim "Verkleiden" mit der vorgeschriebenen Hygienekleidung.

Erhaltene Einladungen

Der Frauenbund erhielt etliche Einladungen an denen sich der Bund aus personellen oder terminlichen Gründen nicht stark beteiligen konnte. Soweit es im Protokollbuch verzeichnet ist, dass eine kleine Gruppe oder die Fahnenabordnung teilnahm, werden die Veranstaltungen wenigstens aufgelistet. So waren dies die Landeswallfahrt nach Altötting (6 Personen), der Katholikentag in München (6 Personen), die Bezirkswallfahrt zum Miesberg (10 Personen), die Fahnenweihe des Zweigvereins Schwarzenfeld, die Feier 100 Jahre Karmeliten auf dem Kreuzberg und 10 Jahre evangelischer Frauenkreis.

Sowie das 120 jährige Jubiläum der Kolpingsfamilie Schwandorf, das 75 jährige Jubiläum des Diözesanverbandes Regensburg, das 90 jährige Jubiläum der Katholischen Arbeitnehmer Bewegung, das 10 jährige Jubiläum des Zweigvereins Pittersberg oder das 40 jährige Jubiläum des Zweigvereins Herz Jesu.

Weitere Termine wurden zu folgenden Einladungen wahrgenommen: 75 jähriges Jubiläum vom Zweigverein Fronberg, zum 70. Geburtstag des bisherigen Beirats Albert Kreuzer, zum 50. Geburtstag der Bezirksvorsitzenden Johanna Steltenkamp, zum 25. Jubiläum des Zweigvereins Ettmannsdorf, zum 50 jährigen Priesterjubiläum von Pfarrer Hermann Eichinger, zum 60. Geburtstag von Beirat Hans Amann und zum 40 jährigen Jubiläum des Zweigvereins Neukirchen.

Ernährungstraining

14 Frauen meldeten sich im Frühjahr 1984 zu einem "Ernährungstraining" an. Der Kurs dauerte zwölf Wochen und beinhaltete theoretische und praktische Elemente. Ziel war die Umstellung des Ernährungsverhaltens um dadurch das Gewicht zu reduzieren. "Es gibt keine Lebensmittel, mit denen man sich schlank essen kann. Auf die Menge, den Energiegehalt und die abwechslungsreiche Mischkost kommt es an", so die Ernährungsberaterin Gräfin von Keyserlingk.

Am Ende hatten die Damen insgesamt 56 Kilogramm abgenommen. Durchschnittlich 4 Kilogramm pro Teilnehmerin. Die Höchstleistung war eine Gewichtsreduktion von 8 Kilogramm.

Grillabend

Auf ein Angebot ganz anderer Art ließ sich die Vorsitzende Erna Portner ein. Im Sommer 1985 lud sie den Frauenbund zu einer Grillparty in ihren Privatgarten in Krondorf ein. Einige Frauen brachten Fleisch und Salate mit. Für Getränke war ebenso reichlich gesorgt. Pfarrer Kreuzer und 35 Frauen, zum Teil mit ihren Kindern, nahmen das Angebot an. Alle äußerten sich begeistert und es herrschte eine fröhliche Stimmung.

Den nächsten Grillabend organisierte die Gymnastikgruppe. Bei schönen, warmen Sommerwetter luden sie 1989 alle Mitglieder ins "Elfi´s Weinstüberl" in die Brauhausgasse 5 ein. Leider beteiligte sich der Gesamtverein nur wenig. Das tat der Stimmung jedoch keinen Abbruch.
 
 

Sitzweil

Unter dem Begriff "Sitzweil" beabsichtigte die Vorstandschaft das oberpfälzer Brauchtum zu pflegen. Im Frühjahr 1986 startete man, unter der Regie von Frau Daucher, die Reihe mit einem "Ausbuttern" im Benefizium. 23 Frauen zeigten sich an dem Thema interessiert. Zur ersten Versammlung ohne Begleitprogramm kamen nur vier Personen. Daher beschloss man, wenn die Beteiligung weiterhin so schlecht bliebe, die weiteren Termine abzusagen. Zur nächsten Veranstaltung kamen schon 10 Damen. An der Ausflugsfahrt zum "Ausbuttern" im Muglhof bei Weiden nahmen am nächsten Tag 62 Frauen teil. Leider besuchten das nächste Treffen nur 6 Bundesschwestern. Bei der folgenden Sitzweil begann man mit Bastelarbeiten. Leider blieb die Beteiligung schwach, so dass ab dem 2. Halbjahr 87 das Angebot aus dem Programm fiel.

Kaffeekränzchen

Im Sommer 1986 verwirklichten die Bundesschwestern eine neue Idee. Sie sprachen eine Einladung zum Kaffeekränzchen in den Garten des Benefiziums aus. Viele Frauen erklärten sich bereit, Kuchen zu backen und bei der Bewirtung zu helfen. Zum gelungenen Auftakt kamen 40 Gäste. Im Folgejahr konnte man gleich 50 Personen willkommen heißen. Da die Kuchen wieder gespendet wurden und einige Gäste etwas Geld in ein bereitgestelltes Körbchen legten, war es möglich, alle Besucher kostenlos zu bewirten. Noch einmal, 1988, führte man das Kaffeekränzchen erfolgreich durch. Dennoch ist keine weitere Veranstaltung mehr verzeichnet, da der Garten des Benefiziums mit einer Garage und Holzlege überbaut wurde.

Primiz

Bereits Wochen vorher begannen die Vorbereitungen für den Empfang und die Primiz des Neupriesters Wolfgang Schmid aus Krondorf. Schon beim Empfang war der Frauenbund mit einer Fahnenabordnung vertreten. Am eigentlichen Jubeltag, den 10.7.1988, legten die Frauen in den frühen Morgenstunden einen Blumenteppich vor das Hauptportal der Pfarrkirche.

Vier Jahre später, bei der Primiz von Peter Brolich aus der Neubäckergasse, konnten die Bundesschwestern auf ihre Erfahrungen zurück greifen und wiederholten das Blumenarrangement. Nur bei der Primiz von Pater Josef Maria Brauner aus Krondorf, am 29.4.2001, war das nicht möglich, denn der Neupriester wünschte sich bewußt eine eher schlichte Feier. Zur Selbstverständlichkeit gehörte es, dass der Frauenbund jeden dieser Festgottesdienste mit einer Fahnenabordnung begleitete.
 
 

Vortragsreihe der 1980er Jahre

Die beliebteste Art des Vortrages in diesem Jahrzehnt war der Diavortrag. Die visuellen Reisen führten um die ganz Welt mit den entferntesten Zielen Kalifornien und Philippinen. Einen Schwerpunkt bildete die arabische Welt mit dem Zentrum Jerusalem, die überwiegend Zoltan Seiler bereiste. Sehr viele Vorträge beschäftigten sich mit der Gesundheit in Zusammenhang mit dem Kochen: so zum Beispiel die Heilkraft und Wirkung der Kräuter, Gemüse und chemische Mittel im Garten, die Mikrowelle, Gewichtsreduzierung, Frauenkrankheiten, Kneippverein, medizinische Bäder und die Krankenpflege.

Die Haushaltsführung selbst in wirtschaftlicher und tatsächlicher Arbeit gepaart mit dem Verbraucherschutz stand ebenso im Mittelpunkt. Energieverbrauch und Energiesparen im Haushalt, ob Tante Emma Läden noch zeitgemäß sind und effektive Haushaltsführung wurden lebhaft diskutiert.

Die religiösen Themen traten eher in den Hintergrund. Die Referenten beschäftigten sich mit Ehe und Familie in Zusammenhang mit Gott. Frieden, Zufriedenheit und Menschlichkeit in allen Lebensphasen beleuchteten einige Vorträge.

Insgesamt ist für dieses Jahrzehnt festzustellen, dass Vorträge eher mäßig besucht waren und dementsprechend das Angebot sich stetig reduzierte.
 
 
 
 

Faschingsfeiern

In den Jahren1991 bis 1993 sind karnevalistische Aktivitäten des Frauenbundes nicht verzeichnet. 1994 traf sich nachmittags im Pfarrhof ein kleines Grüppchen Frauen und wollte an die frühere Tradition anknüpfen. Polonaise, Sketche, zwei Aufführungen der Gymnastikgruppe und vieles mehr hatte die Vorstandschaft vorbereitet. Für die Anwesenden war es eine gelungene Veranstaltung. Da die Beteiligung so gering war, entfiel der Fasching 1995. Für 1996 ist zwar eine Feier im Programmheft angekündigt worden, allerdings fehlen Aufzeichnungen im Protokoll.

Erst 1997 startete die Gymnastikgruppe unter Leitung von Frau Elisabeth Bäuml wieder durch. Die zum größten Teil maskiert erschienenen Frauen begrüßte man mit lustigen Versen. Die Tanz- und Gesangseinlagen stellten Höhepunkte des Abends dar. Im kulinarischen Bereich reichte man erstmals Wiener Würstchen statt Faschingskrapfen. Wegen der Krise in der Vorstandschaft beschloss man eigentlich den Fasching 1998 ausfallen zu lassen. Aber die Gymnastikgruppe stellte trotzdem einen vergnüglichen Abend auf die Beine. Für Stimmung sorgte erstmals wieder eine Live-Musik, die Alleinunterhalterin Sandra Amann. Am Ende sprachen alle Teilnehmerinnen Frau Bäuml großes Lob aus, so dass diese im folgenden Jahr die Veranstaltung nach dem selben Muster wiederholte.

Mit schwungvollen Klängen eines Nachwuchsmusikers wurde auch 2000 getanzt, gesungen und geschunkelt. Die maskierten lustigen Weiber der Pfarrei St Jakob feierten auch in den beiden folgenden Jahren bis weit nach Mitternacht. Allerdings hatte die Beteiligung stark nachgelassen. So suchte man ab 2003 nach einer anderen Form der Faschingsunterhaltung.
 
 

Radtour für alle

Eine Fahrradtour für alle seine Mitglieder bot der Frauenbund 1996 an. Als eher leicht zu erreichendes Ziel wählte man Saltendorf an der Naab. Etwas anspruchsvoller war die Tour 1997. Mit dem Ziel Theuern und seinem Industriemuseum mussten die Damen auf der Stecke dorthin die Anhöhe zwischen dem Naabtal und dem Vilstal überwinden. Gestärkt mit einer deftigen Brotzeit traten sie die Heimfahrt an. Für das Jahr 1999 wurde im Programmheft eine weitere Tour angekündigt. Durchführung und Ziel des Ausfluges wurden nicht vermerkt.

Auch für die Jahre 2001 und 2002 plante man Fahrradausflüge. 2008 steuerten die sportlichen Damen Deiselkühn an und 2009 war die Höllohe das Ziel.

Advent unter einem Motto

Ab 1997 änderte sich der Ablauf der Adventfeier. Die Diözesanvorlage zur Gestaltung der nachmittäglichen Feierstunde regte nun die Damen zu eigenen Ideen an. Unter dem Titel "einen Weg bereiten" bauten die Frauen mit Moos, Tannenreisig und Kieselsteinen einen Pfad zu einer leeren Krippe. Dazu lasen vier Damen meditative Texte. Der Stern von Bethlehem stand 1998 im Mittelpunkt des Geschehens. 60 Frauen hörten Texte und meditative Musik passend zum Thema. Ein Jahr später lautete die Vorlage: "Wir sollen unsere Wurzeln finden." Bereits in der Tischdekoration fanden viele Wurzeln und Tannengrün Verwendung. Im Vortrag drehte sich alles um das Thema "Halt geben" und die Versorgung des Organismus mit Nährstoffen über die Wurzeln.

"Macht hoch die Tür, die Herzen macht weit!" lautete das Motto im Jahr 2000. Entsprechend wurden die 50 Gäste ermuntert zur Versöhnung bereit zu sein und Frieden zu halten. "Nun tragt eure Güte hellen Schein" überschrieb man die Feier 2001 bei der Frau Dietz eine Weihnachtsgeschichte vorlas. Anschließend übergaben die Damen einen Scheck über 1.000 Deutsche Mark an Pfarrer Amann für die angeschaffte Kirchenbankpolsterung. Die Adventfeier 2002 stand unter dem Leitsatz "vom Segen des Wartens". Nicht mehr lange warten mussten Kinder der Spielstube Schwandorf. Sie erhielten vom Frauenbund eine Spende zur Anschaffung von Spielen

Unter dem Gedanken "und die Wüste wird blühen" stand die Feier 2003. In den meditativen Texten wiesen die Vortragenden daraufhin, dass die Wüste in den verschiedensten Formen zum Leben des Menschen gehört. Im Jahr 2004 hieß es: "oh Heiland reiß die Himmel auf". Die Damen nutzten die Gelegenheit um dem Projekt Kinderuniklinik Ostbayern (KUNO) einen Scheck über 500 Euro zu übergeben. Wie alle Jahre bestritt die Vereinskasse die Kosten für Kaffee, Tee und Stollen.

"Es werde Licht" war das Motto für 2005, "Komm doch, komm bald" für 2006 und "von Hoffnungen und Erwartungen" 2007. Das Thema 2008 "Neues Leben wird erblühen, Hl. Barbara" inspirierte die Frauen den Saal mit Kirschzweigen zu schmücken. Im Verlauf der Feier las man Texte aus der Legende der Hl. Barbara. Ein Scheck in Höhe von 1.000 Euro konnte für die Kirchturmsanierung überreicht werden. Kirchenpfleger Vinzenz Stöckl berichtete anschließend über den Stand und weiteren Verlauf der Arbeiten.

Zur Adventfeier 2009 lud sich der Verein vier Veeh-Harfen-Spielerinnen zur Umrahmung ein. Der Spendenscheck in Höhe von 1.000 Euro ging diesmal an den Verein VKKK (Verein krebskranker und körperbehinderter Kinder). In Anspielung auf das Motto 2010 "Platz schaffen" stellte Frau Steltenkamp mehrere Schachteln im Raum auf. Mit ihnen versinnbildlichte sie, dass wir alle viel zu viele Dinge haben und wir oft nicht wissen wohin damit. Die Harfenspielerinnen durften auch diesmal die Feier umrahmen und die Scheckübergabe an die beiden Kindergärten der Pfarrei musikalisch begleiten.

Das Leitbild "Lichtspuren entdecken" veranlasste 2011 die Organisatorinnen elf Kerzen neben dem Adventskranz aufzureihen. Dazu legten sie eine Spur aus Zweigen. Während der Feier wurde zu meditativen Texten und Liedern immer wieder eine Kerze entzündet. Da viele Frauen auch im Verein Spuren hinterließen, ehrte Frau Steltenkamp als Bezirksvorsitzende mehrere treue Mitglieder. Das Motto "Wo Menschen sich verschenken" nahm die Vorstandschaft 2012 zum Anlass, langjährige Mitglieder zu ehren. Bei der Adventfeier 2013 las Frau Ziegler Meditationstexte zum Thema "einfach da sein". Die Harfenspielerinnen sorgten fast schon traditionsgemäß für den musikalischen Rahmen.

Maiandacht und Muttertag

Nachdem jahrelang der Frauenbund eine Maiandacht in einer auswärtigen Marienkirche organisiert hatte, beschritt er 1998 einen neuen Weg. Nach der Vereinskrise am Anfang des Jahres wollte man nun ein Zeichen setzen und neue Mitglieder aufnehmen. Während der Andacht erhielten elf Frauen ihre Vereinsnadeln. Anschließend trafen sich etwa 60 Mitglieder im Pfarrhof zu einer gemütlichen Muttertagsfeier, bei der in heiteren Texten der Alltag der Mütter beschrieben wurde.

Von 1999 bis 2004 verliefen die Muttertagsfeiern stets gleich. Es begann mit einer Maiandacht, die nach der Diözesanvorlage gestaltet wurde. Anschliessend trafen sich zwischen 50 und 60 Frauen zu einem gemütlichen Beisammensein im Pfarrsaal. Neben heiteren Texten gab es eine Brotzeit, Bier und Wein.

Die Maifeier veränderte sich ab 2005. Die Gemeindereferentin Pauer bereitete die Andacht vor. Im weltlichen Teil ehrte die Vorstandschaft langjährige Mitglieder.

Vortragsreihe der 1990er Jahre

Im Vergleich zum Vorjahrzehnt ist die Anzahl der Vorträge weiter im Sinken. Juristische Themen standen erstmals im Fokus des Bundes. Dabei wurden das Erbrecht, die nicht ehelichen Lebensgemeinschaften, das Schöffenamt oder der EU-Binnenmarkt erläutert.

An zweiter Stelle der Angebotsskala standen wieder Vorträge über die Gesundheit. Seminare über die Schadstoffe im Essen, verschiedene Allergien, Hildegard von Bingen sowie Erläuterungen zu einzelnen Körperteilen wie gesunde Füße oder die Wirbelsäule konnten besucht werden.

Referate über "Mut zum Leben", den Tod und das Älterwerden standen auf dem Programm. Stark rückläufig waren Diavorträge über Reiseziele. Und der Rückgang bezieht sich nicht nur auf die Anzahl der angebotenen Termine, sondern auch auf die jeweiligen Besucherzahlen.

Kreuzweg

Im Jahre 2002 übernahm der Frauenbund die Gestaltung eines Kreuzweges, speziell für Frauen. In den ersten Jahren wurde das Vorhaben zwar im Programmheft angekündigt, aber ein Bericht im Protokoll findet sich nicht.

Erst 2008 wird über die Gestaltung eine Aussage getroffen. Die Frauen Obermeier und Westiner schritten mit Diakon Göring gemeinsam zu den Kreuzwegstationen und lasen abwechselnd besinnliche Texte.

Alternative Faschingsunterhaltung

Nachdem die Beteiligung an den herkömmlichen Faschingskränzchen stark nachgelassen hatte, stand für 2003 "Ausbuttern" auf dem Programm. 40 Frauen ließen sich die von Herrn Götz frisch zubereitete Butter mit Brot, Obaztn, Rettichsalat und Quark schmecken. Mit Wein, Faschings- und Schunkelliedern klang der Abend aus. Dass der Bund gerne auch dem Gott Bacchus huldigt, konnte schon mehrfach berichtet werden. In 2004 organisierten sie daher einen karnevalistischen Weinabend, bei dem die Frauen Steltenkamp und Ziegler lustige Geschichten vortrugen.

2005 wiederholten die Damen das "Ausbuttern", das erneut sehr guten Anklang fand. Das Faschingsduo Steltenkamp und Ziegler gab Sketche zum Besten. Als Karnevalsunterhaltung 2006 folgte wieder ein Weinfest. Diesmal war das Motto "Europa" ausgegeben. Für verschiedene Regionen bereitete man landestypische Speisen und Getränke vor. Im Zentrum des Abends stand ein Europaquiz, das das gesamte Publikum mit einbezog.

Nach zwei Jahren faschingsloser Zeit, wartete die Vorstandschaft mit einer neuen Idee auf: Ein Faschingsfrühstück mit Weißwurst und Brezen fand guten Anklang. Zwei Jahre später verlegte man die Veranstaltung wieder auf den Nachmittag. Nun ließen sich die Gäste statt der Weißwürste Faschingskrapfen und Kaffee schmecken. Lustige Sketche, eine Polonaise und G`stanzl Singen kamen erneut ins Programm. Dass es sich wohl um gelungene "Nachmittage" handelte, zeigte das jeweilige Ende der Veranstaltung. Es stieg von ursprünglich 17 Uhr so nach und nach auf 22 Uhr.

Weinfest

Wie bekannt, hat der Rebensaft einen hohen Stellenwert bei den Frauenbundfrauen. Ihr nachmittäglicher Kaffee- und Kuchenverkauf bei den Pfarrfesten ging oft des abends in eine Weinlaube über. Im Jahr 2005 organisierten sie ein eigenes Weinfest. Es war offenbar so erfolgreich, dass niemand mehr in der Lage war, einige Zeilen ins Protokoll zu schreiben.

Auch die "trockenen" Jahreshauptversammlungen, die seit 2006 mit einem Jahresbericht gehalten werden, enden mit einem gemütlichen Weinfest.
 
 
 
 

Stadtjubiläum 2006

Die Stadt Schwandorf feierte 2006 als Jubiläumsjahr. Anlass hierfür war die 1000. Wiederkehr der ersten urkundlichen Nennung. Schon im Vorfeld, rief die Stadt alle Vereine und Verbände auf, sich an den Feierlichkeiten zu beteiligen.

So nutzte der Frauenbund die Gelegenheit und mietete für 3 Tage eine Hütte beim Weihnachtsmarkt 2005. Zu Gunsten der Kirchturmsanierung verkauften sie selbst gebackene Kuchen und Plätzchen. Dazu kamen Armbanduhren mit dem Kirchturmlogo, handgestrickte Schals und vieles mehr.

Mit einem Vortrag über die Geschichte der Stadt stimmten sich die Damen auf die Großereignisse des Sommers ein. Am 14.5.2006 fand der Festakt statt. Bischof Gerhard-Ludwig Müller und Bischof Frantisek Radkovsky, sowie Oberbürgermeister Helmut Hey und viele geistliche und weltliche Würdenträger, pilgerten in einer Prozession auf den Kreuzberg. Dort feierten über tausend Gläubige ein Marienlob und erneuerten die Weihe der Stadt an die Gnadenmutter vom 14.8.1985. Der Frauenbund beteiligte sich mit einer Fahnenabordnung und etlichen Teilnehmerinnen.

Das Pfingstvolksfest sollte ein weiterer Höhepunkt des Festjahres werden. Zur Eröffnung der Kirmes zog ein Festzug durch die Straßen der Stadt. Über 90 Vereine, darunter der Frauenbund mit Fahne, nahmen teil.

Ein religiöses Highlight war die zentrale Fronleichnamsfeier aller Innenstadtpfarreien. Die Pfarrei St. Jakob richtete das Fest aus und alle ihre "Tochterpfarreien" – Herz Jesu, St. Paul, Kreuzberg, Fronberg, Ettmannsdorf und Dachelhofen – beteiligten sich daran. Die Geistlichen konzelebrierten unter Vorsitz von Dekan Amann am Fuße des Kirchturms einen Festgottesdienst. Der ganze Marktplatz war mit Gläubigen gefüllt. Anschließend pilgerten sie mit ihrem Allerheiligsten zurück in die jeweilige Pfarrkirche.

Beim Bürgerfest, Ende Juli, hatte der Frauenbund seinen nächsten Einsatz. Der Kirchplatz wurde zu einer Weinlaube umgestaltet. In der Jakobusklause verkauften die Damen selbstgebackene Kuchen und Brote mit den unterschiedlichsten Aufstrichen.

Mit einem Adventbasar in den Garagen der Pfarrei neigte sich für den Frauenbund das Jubiläumsjahr zu Ende. Im wesentlichen boten die Damen die selben Waren an wie schon im Vorjahr am Weihnachtsmarkt. Die Überschüsse aus allen Aktionen im Festjahr wurden für die Sanierung des Kirchturms gespendet.

Muttertagsfahrt

Neu ins Programm kam 2007 eine "Muttertagsfahrt ins Blaue". Bei strahlendem Sonnenschein erlebten die Mütter eine Schifffahrt von Kelheim nach Weltenburg. Nach Andacht und Besichtigung der Klosterkirche ließen sich alle eine gute Brotzeit im Klostergarten schmecken. Unbekanntes Ziel der Fahrt 2008 war die Naturheilmittel und Teefabrik Biller in Schnaittenbach. Es herrschte eine so große Nachfrage, dass einige Mütter mit dem Privatauto fahren mussten, da im Bus kein Platz mehr war. Auf dem Heimweg machte man auf dem Maria-Hilf-Berg in Amberg Station.

Für 2009 bestellte die Reiseleiterin, Frau Obermeier, einen "überlangen" Bus der mit 64 Personen wieder voll ausgebucht war. Auf den schmalen Straßen nach Hausen bei Ursensollen wurde es da schon ein bisschen eng. Der Wald-Wipfel-Weg in St. Englmar steckte hinter der Ankündigung 2010. Zum Programm gehörte auch eine Maiandacht in der dortigen Pfarrkirche mit anschließender Brotzeit. Bierseelig entpuppte sich die Fahrt 2011. Der Hundertwasserturm und die Brauereibesichtigung in Abensberg hatten es so in sich. Glücklicherweise war die Maiandacht in der Klosterkirche St. Maria schon vorher. Die Fahrt ins Blaue endete 2012 in der Wallfahrtsbasilika Gößweinstein. Für das leibliche Wohl sorgte die Gaststätte am Pfaffenstein. Der dortige bekannte Kletterfelsen ist für die Frauen allerdings nur von unten interessant gewesen.

Kreuzweg der Pfarreien

Im Rahmen der Schwandorfer Glaubenstage luden die Pfarreien zu einem ökumenischen Kreuzweg durch die Straßen der Stadt ein. Der Frauenbund bat in seinem Jahresprogramm seine Mitglieder um Teilnahme. Am 14.3.2010 startete die Prozession an der Erlöserkirche und bewegte sich durch die Bahnhofstraße, Breite Straße, dem Marktplatz und Spitalgarten zur Pfarrkirche St. Jakob. An fünf Stationen gedachte man dem Leiden Jesu.

Der Kreuzweg fand so gute Aufnahme bei den Gläubigen, dass er nun jährlich in der Fastenzeit wiederholt wird.

Waldweihnacht

Zum ersten Mal wurde 2008 vom Frauenbund eine Waldweihnacht angesetzt. Der Start an der Pfarrkirche St. Jakob war mit 6 Teilnehmerinnen etwas ernüchternd. Auf dem Weg zur Kapelle in Krondorf kamen immer mehr dazu, so dass sich dort etwa 45 Personen versammelten. Bei ungünstiger Witterung sangen alle weihnachtliche Lieder und hörten meditative Texte.

Ein Jahr später war es vergleichbar. Zunächst starteten nur wenige an der Pfarrkirche und bis der Zug die Baumschule Bösl in Richt erreichte, hatte sich eine Gruppe von 35 Teilnehmerinnen gebildet. Es war eine schöne Wanderung bei Kälte und Schnee. Die Veranstaltung stand unter dem Motto "und das Licht leuchtet in der Finsternis".

Die Kapelle in Irlaching stand im Mittelpunkt der Weihnachtsfeier 2010/11, die Gemeindereferent Bertold Pirzer feierlich gestaltete. Da es in der Kapelle eisig kalt war, freuten sich alle auf die wohlige Wärme in der Gartenlaube der Bundesschwester Agnes Beer. Die Baumschule Bösl war wieder Treffpunkt für die Waldweihnacht 2012. Dazu passte das Thema "aus dem Baumstumpf Isajas wächst ein Reis hervor".

Vortragsreihe am Anfang des 21. Jahrhunderts

Die Anzahl der Vorträge ist erneut massiv rückläufig. Sie reduzierten sich im Schnitt auf zwei pro Jahr. Tipps über die Gesundheit und hier bevorzugt zu alternativer Medizin standen im Mittelpunkt, gefolgt von den Themen Kochen und Haushalt. Mehrere Vorträge hörten die Damen über den Islam und das Sterben. Reiseberichte wurden keine mehr angeboten.
 
 

4. Wallfahrten – Ausflüge

Am Donnerstag, den 23. Mai 1918, pilgerten Frauen und Jungfrauen aus der ganzen Oberpfalz nach Schwandorf. Um 8 Uhr bewegte sich ein Wallfahrtszug von der Pfarrkirche aus durch die Stadt zur Kreuzbergkirche. Beim Gnadenbild war dann ein levitiertes Hochamt mit Festpredigt. Am Nachmittag trafen sich die Damen zu einem Festakt im Vereinshaus. Die erste Vorsitzende der Oberpfalz, Freifrau von Gumppenberg, verlas die Huldigungstelegramme von Bischof Antonius und Königin Maria Therese von Bayern. Dekan Scherr hielt die Festrede mit dem Motto: "Ist der Stern der weiblichen Jugend, die Religion, im Sinken?" Der Kirchenchor umrahmte die Feier mit einigen Liedern. Die überaus gut besuchte Feier beeindruckte offenbar die Teilnehmerinnen. Eine Woche später veröffentliche sogar die Tagespresse die beiden Huldigungstelegramme im Wortlaut.
 
 

Es muss wohl wirklich eine außergewöhnliche Veranstaltung mitten im Krieg gewesen sein. Denn bereits am 10.6.1918 veranstaltete die Marianische Jungfrauen Kongregation Schwandorf mit weiteren angeschlossenen Vereinen eine Kriegerwallfahrt zum Maria Hilf Berg nach Amberg. Ein 400 Personen starker Zug bewegte sich dort unter Fahnenbegleitung mit Gebet und Gesang den Berg hinauf.

Der Oberpfälzer Frauenbund veranstaltete am 7. und 8. November 1920 eine Jubiläumswallfahrt zum Maria Hilf Berg nach Amberg. Die Ortsgruppe Schwandorf lud hierzu ihre Mitglieder zu einer gemeinsamen Bahnfahrt ein. Diejenigen Frauen, welche verhindert waren, sollten sich an der kirchlichen Feier in der Heimat beteiligen, "damit der 8.11. viel Segen über unser liebes Bayernland bringe."

Wallfahrten nach Altötting

Der Frauenbund der Oberpfalz und Niederbayern veranstaltete nach Pfingsten vom 17. bis 19. Mai 1921 eine Wallfahrt nach Altötting. Der Sonderzug ging von Weiden ab und bei jeder Haltestelle konnten weitere Wallfahrerinnen zusteigen. Die selbe Veranstaltung wurde am 16. und 17. Mai 1923 mit rund 1.200 Teilnehmerinnen und am 20. Mai 1925 wiederholt.

Da nicht alle Pilgerinnen einen Platz fanden, organisierte Pfarrer Adolf Amann von Wackersdorf am 16. Juni 1923 einen eigenen Pilgersonderzug, ebenfalls nach Altötting. Die Sonderzugfahrkarte ab Schwandorf kostete 8.800 Mark. Auch diese Fahrt forderte eine Wiederholung. Jene fand im Sommer 1924 statt und kostete nun 6,50 Mark.

Der Bericht über die Fahrt 1923 enthält ein amüsantes Detail: Nachts um ½ 12 Uhr trafen gleich zwei Züge aus Altötting in Schwandorf ein. Diejenigen Pilger, die Richtung Cham weiter fahren wollten, mussten auf den Anschlusszug bis morgens warten. Der Wartesaal der 3. Klasse war bereits überfüllt. Und da der Wartesaal der 2. Klasse als Lebensmitteldepot diente, konnte der diensttuende Beamte nicht öffnen. So musste sich ein größerer Teil der Passagiere mehr als drei Stunden in größter Kälte [Ende Juni] am Bahnhof aufhalten.

Zwischen den Fahrten nach Altötting organisierte der Oberpfälzer Frauenbund 1922 eine Wallfahrt nach Schwandorf auf den Kreuzberg. Der Extrazug aus Regensburg traf am 28. Mai hier ein. Und da auch diese Fahrt ein voller Erfolg war, stand die Wiederholung am 29. April 1923 und am 13. Mai 1923 auf dem Programm. Die Hin- und Rückfahrkarte von Regensburg kostete 1.200 Mark. Angesichts der fortschreitenden Inflation und des Einfalls der Franzosen ins Ruhrgebiet, suchten die Gläubigen Hilfe bei der Gottesmutter. "Von allen Himmelsrichtungen waren die Pilger herbeigeströmt. Schon seit Jahren hatte der Kreuzberg nicht mehr so viele Menschen gesehen, wie an diesen Sonntagen", berichtete die Presse.

1924 führte die zentrale Wallfahrt des Frauenbundes der Oberpfalz anlässlich des Bergfestes auf den Maria Hilfberg in Amberg. 17 Zweigvereine folgten dem Ruf auf den Berg. Die jeweiligen geistlichen Beiräte konzelebrierten das Amt und teilten ununterbrochen die Hl. Kommunion aus.

Bei herrlichem Wetter veranstaltete der Frauenbund 1925 einen Frauentag in Schwarzenfeld. Die Wallfahrt auf den Miesberg wurde mit dem Frühzug durchgeführt. Dem kirchlichen Fest folgten Vorträge im Schwarzenfelder Vereinshaus. Mit einer Maiandacht in der Pfarrkirche schloss der Festtag.

Diese zahlreichen Wallfahrten lassen, wie bereits angedeutet, nicht auf eine plötzlich gestiegene Volksfrömmigkeit schließen. Die wahre Ursache lag wohl bei der Besetzung des Ruhrgebietes durch die Franzosen. Vom Januar 1923 bis Ende August 1925 bestand erneut Kriegsgefahr, genannt "die Ruhrkrise". Nach dem Abzug der französischen Truppen konnte für 1926 keine einzige außerordentliche Wallfahrt auf den Kreuzberg festgestellt werden.

Der Oberpfälzer Frauenbund bot 1927 wieder eine Altötting Pilgerfahrt mit der Bahn ab Weiden an. Aus Schwandorf hatten sich 60 Teilnehmerinnen gemeldet. Bei dieser Fahrt beschloss die Ortsgruppe Schwandorf eine eigene Fahne anzuschaffen.

"Hoffentlich machen viele Frauen die schöne Reise nach Altötting mit und bringen Glück und Segen ihren Lieben mit heim." Mit diesen Worten warb man um die Teilnahme 1929. Und 1933 ehrte man jene Frauen, die bereits seit 1921 das achte Mal im Pilgerzug mitfuhren. Die Rückfahrkarte kostete diesmal ab Schwandorf 6,20 Mark.

Pilgerfahrt nach Rom

Für das Jahr 1925 hatte Papst Pius XI. ein Heiliges Jahr ausgerufen. Als Vorbereitung auf dieses Großereignis, konnten die Frauenbundmitglieder bereits am 1.6.1924 einen Vortrag über eine Romreise hören. Im November bot man professionelle Pilgerreisen in die Ewige Stadt an. Nähere Auskünfte hierüber konnte Dekan Scherr erteilen, der zu diesem Zeitpunkt bereits zweimal in Rom gewesen war. Selbst die Diözese und der Bayerische Landesverband des Frauenbundes offerierten Rompilgerfahrten. Die Bahnreise einschließlich Übernachtung und Verpflegung sowie aller gemeinschaftlichen Ausgaben betrug 240 Mark (dritte Klasse) bzw. 355 Mark für die zweite Klasse. Eine Anmeldung war im Pfarramt und beim Kaufmann Josef Krempl möglich.

Tatsächlich ging eine Gruppe Schwandorfer Bürger auf die Reise. Gemeinsam mit 550 Teilnehmern aus der Diözese, erreichten sie im Mai 1925 die Heiligen Stätten. Ein Reisebericht von Herrn Krempl, der die Gruppe aus Schwandorf begleitete, wurde in der Tagespresse abgedruckt. Darin lobte er die Organisation und Verpflegung aufs Vortrefflichste. Dem Hl. Vater wurde gehuldigt und etliche Sehenswürdigkeiten besichtigt.

In Schwandorf wieder angekommen, hielt Josef Krempl einige Vorträge über die Erlebnisse. Daraufhin wiederholte er im November mit einer kleinen Pilgergruppe die Fahrt. Diesmal standen sogar die Insel Capri, Florenz und Venedig mit auf dem Programm. Auch diese Reise verlief sehr erfolgreich, so dass der Kaufmann Krempl noch 1926 unter der Bezeichnung "Italienfreunde" weitere Fahrten anbot. Krempl besuchte in diesem Zusammenhang mindestens neun mal den Vatikan.

Für das Jahr 1933 rief Papst Pius XI. ein außerordentliches Heiliges Jahr aus. Erneut wurden Romreisen von regionalen und überregionalen Anbietern offeriert. Auch Josef Krempl, Schriftleiter des Nabtalboten, war darunter. Er verwies auf seine früheren Fahrten, die alle zur Zufriedenheit sämtlicher Teilnehmer stattfanden und bot ein ähnliches Programm erneut an. Bereits an Ostern konnte er sich mit einer Gruppe von 20 Personen auf den Weg machen. Von dort richtete er einen öffentlichen Gruß an die Daheimgebliebenen. Er schloss seinen Reisebericht mit den Worten: "... auch im Heiligen Jahr 1933 war das katholische Schwandorf und seine Umgebung in einer eigenen Gruppe an der Zentrale der katholischen Kirche in Rom vertreten.".

Ausflug nach Fronberg

Einen viel beachteten Ausflug veranstaltete der Verein am 3. Juli 1927 nach Fronberg. Nach einer kurzen Andacht in der Schlosskapelle mit einem Vortrag vom geistlichen Beirat konnte der Schlosspark besichtigt werden. Danach hatten fleißige Hände im oberen Saal der Brauerei einen Tisch mit Bergen von Kuchen aufgestapelt. Ein guter Kaffee brachte alle in frohe Stimmung. Die gute Schlossherrin von Fronberg, Baronin von Breidbach, hatte bestens für Leib und Seele gesorgt.

Exerzitien und Einkehrtage

Von 1927 bis 1930 bot der Frauenbund jährlich fünftägige Exerzitien im Redemptoristenkloster in Cham an. Der Preis für Wohnung und Verpflegung betrug im Einzelzimmer 13 Mark. 72 Frauen aus Stadt und Land beteiligten sich 1927. Über den Zuspruch in den weiteren Jahren wird nichts berichtet.

Während der nationalsozialistischen Diktatur war es den Damen nicht mehr so leicht möglich, längere Zeit zu verreisen. Sie organisierten nun Einkehrtage im Marienheim. Am 17.11.1935 fanden sich hier 30 Frauen und Jungfrauen zusammen. Im Januar 1938 waren es 75 und im November 55 Teilnehmerinnen. Selbst im Jahr 1939 konnten noch 48 Personen gezählt werden.

Nun wurden die Maschen der Überwachung immer enger. In Schwandorf konnte kein Einkehrtag mehr statt finden. 1940 wich man nach Regensburg in das Theresienheim aus. Nur 18 Mitglieder machten sich auf den Weg dorthin. Erst 1954 fand wieder im Marienheim ein Einkehrtag statt. Rund 70 Personen lauschten den Vorträgen und besuchten die Messe in der Spitalkirche.

Pilgerzug nach Vierzehnheiligen

Der Oberpfälzer Frauenbund veranstaltete 1928 einen zweitägigen Ausflug zur Wallfahrtskirche Vierzehnheiligen und ins Kloster Banz. Die Fahrt zu dem bekannten Gnadenort erfolgte mit einem Sonderzug. Die Wegstreckte von Lichtenfels bis zum Kloster betrug eine Stunde zu Fuß oder wahlweise wurde eine Fahrgelegenheit angeboten. Mindestens 24 Frauen erlebten diesen herrlichen Maiausflug mit Übernachtung im Exerzitienhaus und sie holten sich Mut und Kraft fürs Leben.

Generalversammlung in Regensburg

Im Oktober 1932 fand in Regensburg die Generalversammlung des bayerischen Landesverbandes statt. Der Ortsverband Schwandorf wollte hier mit einer großen Zahl seiner Mitglieder vertreten sein. Vormittags gab es einen Pontifikalgottesdienst im Dom und nachmittags eine hauswirtschaftliche Ausstellung. Alle namhaften Führungskräfte des Bundes- und Landesverbandes hatten sich versammelt und legten Rechenschaft über ihre Arbeit ab.

Zwei Jahre später, 1934, fand ebenfalls in Regensburg eine Herbstversammlung statt. Die Schwandorfer Presse berichtete über dieses Ereignis nicht mehr. Glücklich äußerte sich die Versammlungsleitung, dass der Ortsverein Schwandorf wieder mit seiner Vorsitzenden vertreten war und begrüßte sie mit großem Applaus.

Arbeiten mit Einschränkungen und Auflagen

Schon einige Zeit bevor die nationalsozialistische Partei die Regierung übernahm, kam es zu Behinderungen des Frauenbundes. Erinnert sei hier an die Ausführungen zum Kinderfasching. Nun vereint mit der staatlichen Gewalt sollte es noch schlimmer werden.

Durch Unterstützung der Schulschwestern konnte im Januar 1934 einige Mal das Theaterstück "Herbergsuche" aufgeführt werden. "Der Besuch war immer sehr gut. Man merkte schon, dass den Leuten gerade so etwas abgeht", vermerkte man im Protokollbuch. Die Presse berichtete darüber nicht mehr. Dafür wurde jede Vorstellung von einem Schutzmann überwacht.

Im Februar wollte der Frauenbund einen Kurs abhalten. Die Genehmigung wurde versagt, um Ruhe und Ordnung zu bewahren. Im August 1935 beabsichtigten die Damen eine Wanderung zum Miesberg nach Schwarzenfeld zu machen, um das neue Kloster zu besichtigen. Hierbei wurde verboten, geschlossen zu gehen. Sie durften nur paarweise und getrennt voneinander wandern.

Besonders übel wurde es ab 1936. "Nun ist Versammlungsverbot", schrieb die Protokollführerin. Infolgedessen begann hier wie anderswo auch die Illegalität wirksam zu werden. Nun trafen sich die Frauen im Rußwurm´schen Oratorium über der Sakristei von St. Jakob. Heimlich und unerschrocken organisierte diese Zusammenkünfte die Vorsitzende Anna Kuttner.

Mit Schreiben vom 24.1.1937 forderte das Bezirksamt Nabburg die Vorsitzende des Frauenbundes auf, eine vollständige Mitgliederliste herauszugeben. Frau Kuttner unterrichte hierüber sofort den Pfarrer und dieser den Bischof. Aus Regensburg kam ein förmliches Verbot, die Liste herauszugeben. Möglicherweise wurden daraufhin alle Mitgliederverzeichnisse vernichtet, denn es sind bis heute keine älteren Verzeichnisse mehr auffindbar.

Im Herbst 1937 verbot man dem Verein das Wort "Ortsgruppe" zu verwenden. Und die Adventfeier 1938 konnte nur im kleinen Kreis in der Wohnung von Frau Meiller erfolgen. 1940 musste man für das jährliche Patroziniumsfest in die private Schlosskapelle Fronberg der Baronin Breidbach ausweichen, wo noch einige weitere Andachten des Frauenbundes statt fanden.

Noch 1943 gelang es einen Vortrag "Maria breit den Mantel aus" zu organisieren. Eine Bundesschwester war eigens dafür aus Berlin angereist. Durchgeführt werden konnte dies nur in der Sakristei auf dem Kreuzberg. Anschließend äußerten die Frauen: "bald wieder so etwas zu veranstalten".

Wallfahrten zu auswärtigen Gnadenorten

Es ist kaum zu glauben. Aber trotz aller Hindernisse, gelang es der Vorstandschaft immer wieder eine Wallfahrt zu organisieren. Am 12. Juli 1936 fuhren sie mit dem neuen Omnibus der Firma Melzner nach Stettkirchen und Hohenburg. Schon am 20. August des selben Jahren chauffierte sie das Busunternehmen zum Heilbrünnl bei Roding und nach Cham.

Ein Jahr später, am 29.8.1937, war das Ziel Werdenfels. 150 Landfrauen hatten sich dort zu einem Einkehrtag zusammengefunden. Nachmittags traf man sich zum Bundesgebet in der Wallfahrtskirche Mariaort, um anschließend das fürstliche Schloss in Regensburg zu besichtigen.

Die Augustwallfahrt 1938 führte zum Herz Jesu Berg in Velburg und am 4.4.1939 ging es mit dem Postauto nach Pielenhofen zum vergessenen Gnadenbild "der weinende Heiland".

Und immer wieder galt es die Gnadenmutter in Altötting zu besuchen. 1935 machten sich 60 Schwandorfer Frauen auf den Weg in den Wallfahrtsort. 1939 konnten sich zwar nur zehn Frauen beteiligen, da für die Wallfahrt keine Eisenbahnwaggons zur Verfügung gestellt wurden. Dafür durfte Pater Heinrich vom Kreuzberg auf dem Gnadenaltar zelebrieren. 1940 konnten sich wegen der Kriegsverhältnisse nicht viele (6 Teilnehmer) beteiligen; 1942 waren ebenfalls sechs und 1943 sieben Frauen bei der Gnadenmutter.

Diözesanwallfahrten während des Dritten Reichs

Der Oberpfälzer Frauenbund veranstaltete, so weit es ging, immer wieder überregionale Wallfahrten. Dabei wurden die jeweiligen Ortsgruppen bei der Vorbereitung und Durchführung eingebunden. Am 6. Mai 1932 und am 16.5.1938 steuerte man den Maria-Hilf-Berg in Amberg an. Bei letzterer beteiligten sich 90 Personen aus Schwandorf. 1940 fuhren nur 4 Personen nach Pielenhofen.

Während der gesamten Kriegszeit wählte man den Kreuzberg in Schwandorf als Ziel der Diözesanwallfahrten. Am 19.11.1939 zog man betend den Berg hinauf. 1941 kamen wieder Frauen aus der ganzen Diözese. Am 11.10.1942 , am 12.9.1943 und im August 1944 hielt man gleich sechs mal eine Frauen-Kriegswallfahrt zum Kreuzberg. Die nächste Diözesanwallfahrt ist für das Jahr 1947 nach Schwandorf verzeichnet.

Die Gnadenmutter in der Baracke

Am 17.4.1945 trafen zwei Luftminen die Wallfahrtskirche auf dem Kreuzberg. Rund 40 Bombentrichter pflügten zudem fast den ganzen Berg um. Das Marienheiligtum wurde zu einem Ort des Grauens. Nur der Hochaltar ragte aus dem Schuttberg. Das Gnadenbild hing nahezu unversehrt an dem Ort, wo es 1784 angebracht worden war.

Nachdem der Schutt beiseite geräumt worden war, errichtete man eine hölzerne Notkirche, in die am 2.9.1945 das Gnadenbild übertragen wurde, getragen von vier Diakonen und begleitet von einem Missionsbischof, der gesamten Pfarrgeistlichkeit der Stadt und sehr vielen Gläubigen. Es wurde eine Prozession, wie sie die Stadt seit 300 Jahren nicht mehr gesehen hatte.

In dieser Barackenkirche veranstaltete der Diözesanfrauenbund am 8.4.1951 seine jährliche Wallfahrt. Sonderzüge aus der gesamten Oberpfalz brachten die Gläubigen hierher. Mehrere Gottesdienste wurden sowohl in der Baracke als auch im Freien abgehalten. Nachmittags gab es eine Andacht in der Pfarrkirche und zwei Vorträge im Vereinshaus.
 
 

Die nächste Diözesanwallfahrt, an der sich der Frauenbund beteiligte, fand 1952 zum Maria Hilf Berg in Amberg statt. An der Wallfahrt nach Rohr, 1953, beteiligten sich viele Schwandorferinnen. 22 Frauen fuhren 1955 mit zum Kloster Andechs. Dann gabs wohl eine Pause. Erst 1957 verzeichnet das Protokollbuch wieder eine Wallfahrtsteilnahme. Diesmal nach Maria Zell mit 14 Personen.
 
 

Eigene Wallfahrtsausflüge

Nach einigen Jahren Pause organisierte die Ortsgruppe Schwandorf wieder einen eigenen Ausflug. Am Himmelfahrtstag 1953 führte der Weg zum Miesberg nach Schwarzenfeld. Und dies war wörtlich zu nehmen. Denn es wurden sowohl eine Bahnfahrt oder wahlweise ein Fußmarsch angeboten. Die Mütter waren eingeladen, ihre Kinder mitzubringen. Selbstverständlich lud man die Zweigvereine Herz Jesu und Fronberg mit ein. Rund 70 Frauen trafen sich in Schwarzenfeld und pilgerten gemeinsam zum Passionistenkloster hinauf. Nach einer Maiandacht und einer Einkehr im Gasthof Bauer wanderten viele wieder zu Fuß ihrer Heimatstadt entgegen.

Da der Wunsch nach weiteren Ausflügen geäußert wurde, fasste man 1954 gleich zwei Ziele ins Auge. Mit dem Bahnbus ging es am Fest Peter und Paul zum Fahrenberg bei Waldthurn. Das dortige Marienheiligtum feierte sein 750 jähriges Jubiläum. Man nahm an einem Festgottesdienst speziell für Frauen teil. Im August ging es mit der Bahn zum Heilbrünnl nach Roding. 1957 wollten die Damen wieder einen weiteren Ausflug. Das Wallfahrtsziel war die Fraueninsel im Chiemsee. Allerdings beteiligten sich daran nur 10 Frauen. Bis zum nächsten Wallfahrtsausflug mussten neun Jahre ins Land gehen. 1963 fuhr man wieder als Halbtagesfahrt zum Heilbrünnl nach Roding. Die Himmelfahrts-Wallfahrt absolvierten sie mit der Bahn bis Roding. Von dort spazierten die Frauen zum Heiligtum bevor sie sich anschließend zum gemütlichen Beisammensein in der Waldwirtschaft trafen.

Einkehrtagung der Ortsvereine im Dekanat

Unter starker Beteiligung der Landfrauen versammelten sich mehrere hundert Frauen zu einer Einkehrtagung am Lichtmesstag 1954 in Schwandorf. Die Veranstaltung begann mit einer kurzen Gebetsstunde in der dicht besetzten Pfarrkirche. Einige Geistliche betraten die Kanzel um zu den Frauen zu sprechen.

Die Bezirksvorsitzende Baronin von Breidbach begrüßte im Anschluss an die Andacht die Teilnehmerinnen zur eigentlichen Tagung im Vereinshaus. Dort konnten die Frauen weitere Vorträge hören, wie zum Beispiel, dass Mann und Frau zwar gleichwertig, jedoch in ihrer Veranlagung völlig verschieden sind. Demzufolge sei eine vollständige Gleichberechtigung unangebracht.

Auswärtige Maiandachten

Der Zweigverein Fronberg hielt am Sonntag den 12.5.1957 eine Marienfeierstunde im Jugendheim ab, wozu alle Frauen eingeladen waren. Bei dieser Feierstunde nahmen einige Mitglieder des Zweigvereins St. Jakob teil. Ohne es zu wissen, legten die Damen damit einen Grundstein für weitere Ausflüge mit Maiandacht.

Mit dem Bus fuhr der Frauenbund am 7.5.1961 nach Furth im Wald. Dort erwartete ihn bereits der emeritierte Pfarrer Alois Wild. Nach einem gemeinsamen Spaziergang mit Ortsbesichtigung feierte er eine Maiandacht.

Nach einer großen Pause organisierten die Frauen 1973 eine Maiandacht in St. Jakob. Während der Andacht wurden 26 Mitglieder aufgenommen. Anschließend trafen sich alle zur gemütlichen Runde mit Gedichtvortrag und Diavorführung. 1974 fand erneut eine spezielle Maiandacht für die Frauenbundmitglieder statt. Ein Jahr später fuhren rund 70 Damen mit dem Bus und teilweise in Privatautos nach Heselbach. Dort zelebrierte Pfarrer Albert Kreuzer eine Maiandacht. Das gesellige Beisammensein mit Akkordeonmusik fand in der Gaststätte Besenhardt statt.

Der nächste Maiausflug mit Andacht führte rund 60 Frauen nach Dachelhofen. Zur gemütlichen Runde stießen auch 40 Frauen vom dortigen Zweigverein, an deren Spitze Pfarrer Johann Hirzinger, dazu. Frau Donhauser und Frau Aumiller sorgten für die musikalische Unterhaltung im Gemeinschaftshaus.

Ein Bus voll mit rund 60 Frauen steuerte 1978 nach Schwarzenfeld. Nach der Besichtigung des neuen Rathauses folgte eine Maiandacht, die vom Chor feierlich gestaltet wurde. Zur gemütlichen Runde traf man sich mit den Frauen vom Zweigverein Schwarzenfeld im Jugendheim.

Das Ziel 1979 war Klardorf. Während der Maiandacht hielt Pfarrer Georg Schönberger eine Ansprache. Anschließend traf man sich im Gasthaus Scherl mit den Damen vom Zweigverein Klardorf.

Zur neu erbauten Kirche in Steinberg fuhren 1980 zwei Busse voll mit Bundesschwestern. Nach der Andacht folgten die Damen der Einladung des Zweigvereins Steinberg zum Erfahrungsaustausch und einer Brotzeit. Zum ebenfalls neuen Gotteshaus (erbaut 1977) St. Josef in Burglengenfeld pilgerten 1981 insgesamt 60 Frauen. Das gemütliche kleine Fest, nach der Andacht, welches der Zweigverein Nabburg 1982 vorbereitete, blieb allen gut in Erinnerung. Die Singgruppe des Vereins umrahmte die Veranstaltung, bei der einige Frauen einen Sketch aufführten.

1983 bereitete der Frauenbund zwei Andachten vor. Zunächst eine für Senioren in der Spitalkirche und zwei Wochen später eine in Regensburg. Bereits am Nachmittag reiste man an, erkundete mit einem Gästeführer die alte Handels- und Kaufmannsstadt und nahm ein herzhaftes Abendessen ein. So gestärkt fand die Maiandacht in der Niedermünsterkirche statt.

Die Andacht 1984 beging man in St. Jakob. Anschließend fanden sich die Teilnehmerinnen zur einer Agape im Vereinshaus zusammen. Da seit der 70-Jahr-Feier erst drei Tage vergangen waren ließen alle ihre Eindrücke Revue passieren. An einem frühen Nachmittag 1985 fuhren 56 Frauen nach Mariabrünnl bei Nabburg zur Andacht. Die Gesellschaft wanderte dann zum nächsten Wirtshaus und genoß die leibliche Stärkung. 1986 ging die Fahrt zum bereits bekannten Heilbrünnl bei Roding.

Einen etwas größeren Ausflug bereiten die Damen für 1987 vor. Ziel war Freystadt bei Neumarkt. Nach Andacht und Kirchenführung zogen die 64 Teilnehmerinnen mit dem Pfarrer gemeinsam ins Wirtshaus. Im Rahmen einer besonders vorbereiteten Maiandacht wurden 1988 wieder 27 neue Mitglieder in der Pfarrkirche St. Jakob aufgenommen. Mit Brot und Wein bewirtete man anschließend die Gäste im Vereinshaus.

Zur Nachmittagsandacht machte sich 1989 ein voll besetzter Bus auf nach Maria Schnee in Aufhausen. 1990 bereitete der Bund wieder zwei Maiandachten vor. Zunächst fuhren einige nach Katzdorf bei Neunburg vorm Wald. Anschließend fand im Gasthaus Stamm im Warnthal eine Stärkung mit Kaffee und Kuchen statt. Eine Woche später feierte man mit den Senioren im Marienheim nochmals eine Andacht.

1991 stand der Besuch bei Kaplan Forster, jetzt Pfarrer in Falkenberg, auf dem Programm. Nach der Kirchenführung hatte er im Gasthof zum Roten Ochsen für die Gäste reserviert. Dem Kloster Reichenbach mit seinen Werkstätten stattete man 1992 einen Besuch ab. Bei herrlichstem Wetter konnte anschließend der Kaffee im Waldhaus Einsiedel im Freien getrunken werden. Die Ziele der nächsten Maiwallfahrt waren Schönsee, Stadlern und das Freizeitzentrum Reichenstein.

Das bereits bekannte Heilbrünnl bei Roding steuerten die Damen 1994 wieder an. In der ehrwürdigen Kapelle zu Maria Ort feierte man 1995 die Maiandacht. Dann konnten sich alle in Adlersberg in einem echt bayerischen Biergarten stärken. Der Eichelberg bei Hemau empfing 1996 die Ausflügler. Kaplan Peter Brolich hieß 1997 in "seiner" Wallfahrtskirche Weißenregen bei Kötzting den Frauenbund willkommen. Er erläuterte ausführlich die Geschichte des Gotteshauses.

Eucharistischer Weltkongress

Papst Leo XIII. (1878 – 1903) richtete ein ständiges Komitee am Heiligen Stuhl zur Betreuung der an wechselnden Orten der Welt stattfindenden Versammlung ein. Der Kongress soll die Verehrung der Eucharistie unter den Gläubigen fördern und vertiefen. Der 37. Weltkongress fand vom 31.7. bis 7.8.1960 in München statt.

Bereits im Vorfeld beschäftigte sich der Frauenbund mit dieser Veranstaltung. Schon im März 1959 wurde unter den Vorstandsmitgliedern vereinbart, wer welche Aufgaben übernehmen sollte. Mit Bastel- und Näharbeiten sowie Lichtbildervorträgen und Diskussionsrunden stimmte man die Bundesschwestern auf das bevorstehende Ereignis ein. Im Mittelpunkt der Vorbereitungen standen die Kelch- und Altarwäsche der Pfarrkirche, die die Damen ausbesserten und erneuerten.
 
Zur eigentlichen Versammlung in München fuhren 70 Frauen angeführt vom geistlichen Beirat Alois Wild. Die kurzzeitige Änderung der Lichtmessfeier in St. Jakob, als Folge des Eucharistischen Kongresses, wurde bereits besprochen. Noch 1961 sprachen die Bundesschwestern über das Ereignis und erinnerten an die Veranstaltung durch Diavorträge.   

Ausflüge

Nachdem 1958 weder ein Ausflug noch eine Wallfahrt zustande kam, plante die Vorstandschaft für 1959 gleich zwei Tagesreisen. Im April fuhr man nach Bodenwöhr. Die große Fahrt wurde für den August vorgesehen. Mit dem Bus ging es für 5,50 DM pro Person nach Bayreuth. Hier standen die Kirche, das Festspielhaus und die Eremitage auf dem Programm. Nachmittags fuhren die 57 Damen nach Berneck zu einem Spaziergang in den Kolonnaden. Animiert durch den Erfolg ging die nächste Reise nach Vierzehnheiligen, Schloss Banz und Bamberg. 56 Teilnehmerinnen fuhren mit dem Bus für 8 DM.

Als nächsten großen Ausflug organisierte der Frauenbund eine Fichtelgebirgsfahrt. Bei schönem Wetter steuerte man zunächst die Sechsämterstadt Wunsiedel an. Dann ging es weiter zum Marktredwitzer Haus mit seiner beeindruckenden Fernsicht. Nach einer Kaffeepause in Waldsassen stand die Besichtigung der "Kappl" auf dem Plan.

Am Jahresausflug 1964 beteiligten sich 46 Mitglieder. Er führte zum Bogenberg. Nach der Mittagspause steuerten sie über Oberaltaich zum Knabenseminar in Straubing. Dort erwartete sie Direktor Kasparbauer, derr vorher Religionslehrer in Schwandorf war. Er führte die Gäste durch die Räumlichkeiten und die Ökonomie. Eine heitere Weinprobe schloss sich an.

Der Besuch schöner und alter Kirchen führte die Damen 1965 nach Habsberg, Neumarkt und Freistadt. Überall standen Kirchenbesichtigungen auf dem Programm. Zur Abwechslung wollte der Reiseleiter Pfarrer Güntner den Bund zur Maximiliansgrotte in die "Hersbrucker Schweiz" führen. Doch hierzu war es bereits zu spät, so mussten sich die 52 Frauen mit dem herrlichen Rundblick trösten.

Ein Bus voll mit 63 Mitgliedern fuhr 1966 nach Bad Alexandersbad. Hier hielt Pfarrer Güntner in der Heimkapelle eine Eucharistiefeier. Am Nachmittag durchwanderten die Teilnehmerinnen das Felsenlabyrinth bei der Luisenburg. 1967 führte der Jahresausflug ans Grab der Hl. Walburga in Eichstätt. Hier feierten man eine Messe für die verstorbenen Bundesschwestern. Auf der Rückfahrt erkundeten die Damen das Altmühltal.

Der erfahrene und ortskundige Reiseleiter Pfarrer Güntner führte die Gruppe aus 50 Teilnehmerinnen 1968 in die Domstadt Passau. Ein Orgelkonzert, der Besuch des Maria-Hilf-Bildes und eine Dampferrundfahrt ließen kaum noch Zeit für einen Einkaufsbummel. Schon fuhren sie weiter über Niederalteich und Deggendorf. Der ganze Tag war erfüllt von froher Geselligkeit.

"Wir haben vergessen, schönes Wetter zu bestellen" – so lautete ein Kartengruß vom Jahresausflug 1969 nach Bad Steben im Frankenwald. Pfarrer Güntner hatte die Besichtigung der Kuranlagen am Vormittag und eine Wanderung durch die "Hölle", einem wildromantischen Tal, vorbereitet. Der Ausflug wurde als schön bezeichnet trotz der Klagen über das sehr kalte Wetter.

In der Morgendämmerung des 3.6.1970 fuhren 65 Mitglieder zum Dreisesselberg an die böhmische Grenze. Eine zweieinhalbstündige Wanderung über gefrorenem Schnee führte zum 1.332 Meter hohen Hochstein. Dort hatten sie einen überwältigenden Ausblick in den "Urwald". Die Reisegruppe überschritt anschließend erstmals die Landesgrenze. Der Bus fuhr weiter nach Österreich. Dort bestiegen die Damen eine schwankende Aussichtsplattform mit Moldaublick. Eine feuchtfröhliche Einkehr in den Stiftskeller in Schlögl beendete den "Auslandsaufenthalt". Gegen Mitternacht kehrte die Gruppe wohlbehalten nach Hause zurück.
 
 
 
 

Der Kurzbesuch in Österreich ermutigte 1971 zu einem ganztägigen Aufenthalt in der "Fremde". In Oberndorf besuchte man die weltbekannte Kapelle und sang Ende Juni das Lied "Stille Nacht". Nach der Mittagsrast hatten die Teilnehmer den Aufenthalt in der Mozart-Stadt Salzburg zur freien Verfügung. Danach erfreuten sie sich noch an den Wasserspielen im Schloss Hellbrunn.

1972 ging es zum Jahresausflug ein drittes Mal nach Österreich. Diesmal war das Ziel die Wallfahrtskirche Mariastein in Tirol. Mittagessen und Stadtrundgang erfolgten in Kufstein. Nach dem Besuch des Grabes der Hl. Notburga stand eine Schifffahrt auf dem Achensee auf dem Programm. .

Der Ausflug 1973 führte an die oberbayerischen Seen südlich von München. In der Klosterkirche Andechs wurde Eucharistie gefeiert und anschließend das Heiligtum besichtigt. Die Wieskirche in Steingaden war das nächste Ziel. Bei schönem Wetter genossen die 63 Damen einen wunderbaren Rundblick vom Hohenpeißenberg. Auf der Rückfahrt besuchten sie am Starnberger See die Gedächtniskapelle für König Ludwig II.

Die letzte Fahrt des "Reiseführers" Güntner ging nach Rothenburg ob der Tauber. In bewährter Weise führte er die Gruppe durch die Stadt und konnte über alle Sehenswürdigkeiten berichten. Danach lotste er die Damen weiter über Bad Mergentheim nach Tauberbischofsheim.

Kreuzberg 1959

Am Hochfest Maria Heimsuchung, den 2. Juli 1959, fand auf dem Kreuzberg die Diözesanwallfahrt aller Zweigvereine statt. Mit Omnibussen und der Bahn waren rund 1.200 Bundesschwestern gekommen. Geführt von den jeweiligen geistlichen Beiräten und begleitet von den Marienbannern zog die Prozession zum Münster hinauf. Zu Beginn der Singmesse spendete der Neupriester Pater Gerhard [Georg Johann Arnold] aus Ettmannsdorf seinen Primizsegen. Die Messe zelebrierte der Diözesanbeirat Monsignore Adolf Maier. Am Schluss spendete der Neupriester, Pater Alfred aus Schwandorf, den Primizsegen.

Nachmittags fand eine Frauenversammlung im Vereinshaus statt. Viele mussten stehen, weil für Stühle kein Platz mehr war. Selbst auf der Galerie und der Bühne saßen Zuhörerinnen. Da der Diözesanbeirat Maier vor wenigen Tagen sein silbernes Priesterjubiläum gefeiert hatte, überreichte ihm Frau Tausendpfund ein künstlerisch gestaltetes Album mit Fotografien aus allen Zweigvereinen der Diözese.

Das Hauptreferat des Tages befasste sich mit den Gefahren der Großstadt für die Landjugend. Unter anderem wurde ausgeführt, dass bei der Jugend von heute eine körperliche Frühreife bei verlangsamter geistiger Entwicklung festzustellen ist. Die Rednerin sprach auch über die Luxusverwahrlosung. Viele Jugendliche lebten mit ihren Eltern in gesicherten wirtschaftlichen Verhältnissen, jedoch kümmerten sich die Eltern nicht mehr ausreichend um ihre Kinder.

Ein Teil der organisatorischen Arbeit für diese Veranstaltung lag in den Händen des Zweigvereins St. Jakob. Bereits seit März fanden immer wieder Besprechungen mit dem Prior des Karmelitenklosters und Pfarrer Wild statt.

Dekanatswallfahrt

Am Hochfest Mariä Geburt 1970 veranstaltete das Dekanat eine Frauenbund Wallfahrt zum Kreuzberg. Daran beteiligten sich sämtliche Zweigvereine. Auch die Damen von St. Jakob waren beim Gottesdienst vertreten.

Pfarrer Güntner betätigte sich 1971 als Bezirkspilgerleiter und organisierte einen Sonderzug zum Kloster Ettal. Der Zug startete in Bodenwöhr und fuhr über Schwandorf Richtung Regensburg. In jedem Bahnhof bestand Zusteigemöglichkeit für die Pilger. Über 100 Personen machten von dem Angebot Gebrauch. In Oberau bestiegen sie bereitstehende Busse und gelangten so ans Ziel. Der gebürtige Amberger, Abt Karl Groß, empfing die Wallfahrer und geleitete sie im vollen Ornat zum Festgottesdienst. Nachmittag konnten die Busse für Ausflüge zum Schloss Linderhof bzw. Oberammergau und Garmisch genutzt werden.

Von diesem Erfolg beflügelt, organisierte der Pilgerleiter 1972 erneut eine Wallfahrt mit einem Sonderzug diesmal nach Fischbachau am Fuße des Wendelsteins. Gemeinsam mit den Angehörigen des Bundesbahn-Sozialwerkes kamen 700 Personen im Zug zusammen. Die

"Gäste" fuhren mit Bussen zum Spitzingsee, die Wallfahrer wanderten rund eine Stunde zur Birkenstein-Kapelle. Nach dem Gottesdienst mit dem Wallfahrtskurat standen Busse zur Verfügung um die Wallfahrer zu bekannten Ausflugszielen zu bringen. Da an diesem Tag ein Fußball Europacupspiel übertragen wurde, standen für die Fans sogar Fernseher bereit.

Oktoberrosenkranz

Papst Leo XIII. bestimmte 1884 den Oktober als Rosenkranzmonat. Sein späterer Nachfolger, Papst Johannes XXIII., empfahl 1959 den Monat Oktober als besonderen Rosenkranzmonat zur Vorbereitung auf das 2. Vatikanische Konzil. Paul VI. widmete 1969 ein apostolisches Schreiben dem Oktoberrosenkranz. Seitdem verbreitete sich der Brauch, in diesem Monat eine Wallfahrt mit Rosenkranzgebet durchzuführen.

Bei wunderschönem Herbstwetter startete der Frauenbund am 6.10.1971 seine erste Oktoberwallfahrt nach Habsberg. Die Halbtagsfahrt begeisterte so sehr, dass im darauffolgenden Jahr erneut dieses Ziel angesteuert wurde. Nach der heiligen Messe kehrten die Wallfahrer beim Kirchenwirt ein. Und ein drittes Mal startete man 1973 nach Habsberg , so dass die Protokollführerin schrieb "heuer [1974] mal nicht nach Habsberg, sondern zur Abwechslung nach Rechenberg im Laabertal". Dort ließen sich die Ausflügler die Entstehung der Wallfahrt erläutern und fuhren nach dem Gottesdienst weiter nach Katharied. Hier besuchten sie die Stoffdruckerei und testeten die Tischdecken bei einer zünftigen Brotzeit im Dorfwirtshaus.

Ein Bus mit 60 Frauen fuhr 1975 zur Rosenkranzwallfahrt nach Pilgramsberg im Bayerischen Wald. Auf dem Kirchplatz genossen sie einen herrlichen Rundblick über die herbstlich gefärbte Landschaft am Bogenberg und im Donautal. Die nächste Fahrt ging in die Schwandorfer Patenstadt Stadlern. Pfarrer Kreuzer zelebrierte in der Wallfahrtskirche und die Frauen sangen die Schubertmesse. Anschließend führte Bürgermeister Seitz zu den Sehenswürdigkeiten des Ortes. Im Cafe Bauer plauderte die Gesellschaft noch über die Entstehung der Patenschaft. Auf der Rückfahrt besuchte man noch Pfarrer Duscher in Tiefenbach, der vormals Kaplan in Schwandorf war.

Einem weiteren ehemaligen Kaplan von St. Jakob, war die Wallfahrtskirche Hohengebraching anvertraut worden. Mit feierlichem Glockengeläut lud er in seine Kirche, wo Pfarrer Kreuzer zelebrierte und Pfarrer Krämer die Ansprache hielt. Der dortige Bürgermeister begleitete die Damen durch den Ort und lud zu einer zünftigen Brotzeit in die Schlossschänke von Thurn und Taxis. Frohgestimmt nach einem sonnigen, ereignisreichen Tag erreichten die Teilnehmerinnen wieder den Ausgangspunkt und freuten sich schon auf die nächste Wallfahrt. Diese führte nach Ast bei Waldmünchen. Die Anzahl der Wallfahrerinnen war so gestiegen, dass diesmal gleich zwei Busse eingesetzt werden mussten. Nach dem Gottesdienst und der Kirchenbesichtigung "Jungfrau in Ast" fuhr man zum Hölzlwirt bei Höll-Haselbach. Einige Frauen gingen von dort noch zu Fuß bis an die tschechische Grenze.

75 Teilnehmerinnen machten sich 1979 auf den Weg nach Hohenburg. Pfarrer Kreuzer und sein ehemaliger Kaplan Erwin Strempel, jetzt Pfarrer in Hohenburg, konzelebrierten den Gottesdienst. Anschließend begrüßte der Altbürgermeister des Marktes die Gesellschaft, erzählte von der Geschichte des Ortes und begleitete alle ins Wirtshaus. 1980 fuhren singend und betend 90 Frauen in zwei Bussen durchs Naabtal nach Mariaort bei Regensburg. Die Gemeinde bei der die Naab in die Donau mündet, war das neue Ziel der Oktoberwallfahrt. Die gemütliche Einkehr fand in Eilsbrunn statt.

Der ehemalige Kaplan von Herz Jesu, Andreas Renner, Pfarrer in Waldthurn [jetzt im Ruhestand in Haselbach], begrüßte 1981 die Ausflügler in "seiner" Wallfahrtskirche auf dem Fahrenberg. 1982 führte der Rosenkranzausflug nach Reichenbach und Walderbach. Die Barock- und Rokokokirchen wurden ebenso besucht wie die Behindertenwerkstätte. Einige nutzten die Gelegenheit zum Einkauf von Korbwaren. Nach dem Motto: "Essen und trinken hält Leib und Seele" zusammen ging es zur Stärkung ins Wirtshaus. Der Diözesanpatron der Hl. Wolfgang und die Basilika St. Emmeram waren das Ziel der Wallfahrt 1983. Natürlich wurde die Besichtigung des Schlosses der Fürsten Thurn und Taxis nicht versäumt.

Zu einer der ältesten christlichen Niederlassungen im Donauraum, zur Wallfahrtskirche Sossau bei Straubing, fuhr die Wallfahrtsgesellschaft 1984. Dort erwartete sie eine Führung durch die 1000jährige Geschichte. Fuchsmühl bei Tirschenreuth stand 1985 auf dem Programm und 1986 hätte man beinahe mit dem Fahrrad fahren können. Bei sonnigem Wetter ging es zur Kappl bei Leonberg. Die Gestaltung des Gottesdienstes lag bei Frau Aumiller und Pfarrer Kreuzer zelebrierte. Die 70 Frauen nahmen an einer gemütlichen Stunde teil, zu der sich auch viele Frauenbundfrauen von Leonberg gesellten.

67 Frauen bestiegen 1987 den Bus mit Ziel "Annaberg bei Sulzbach-Rosenberg". Der anschließende Besuch des Schulmuseums war sehr interessant und erinnerte viele an die eigene Schulzeit. Bei einer Einkehr im Kettelerhaus klang der Nachmittag aus. Am Sterbetag der Anna Schäffer besuchten rund 100 Wallfahrerinnen den Ort Mindelstetten. Der Ortspfarrer schilderte den Leidensweg der Fürbitterin und erläuterte das Verfahren zur Seligsprechung.

Den Besuch bei Kaplan Erwin Bauer, nun Pfarrer in Döfering-Schönthal, wählte man 1989 als Ziel der Wallfahrt. Die Kreuzbergkirche in Pleystein, welche hoch auf einem Felsen steht, besichtigten die Damen 1990. Nach einer kurzen Einführung in die Ortsgeschichte folgte eine gemütliche Einkehr im Gasthaus Weißes Lamm. Zur barocken Basilika Marienweiler zog es die Wallfahrer 1991. Ein Pater aus dem dortigen Kloster berichtete über die Kirche und Entstehung der Wallfahrt. Über die Fahrt 1992 zum Frauenberg bei Laaber wurde ins Protokoll nichts eingetragen.

Einen bekannten Ort besuchten die Ausflügler 1993, den Mariahilfberg in Amberg. Die älteste Marienwallfahrtskirche der Oberpfalz, Trautmannshofen, steuerte der Bus 1994 mit 50 Mitgliedern an. Der Weg führte weiter durch die herbstliche Juralandschaft nach Lengenfeld, wo bei sonnigem Wetter ein Spaziergang unternommen werden konnte. Die neu renovierte Kapelle in Asang bei Nittenau besichtigten die Frauen 1995 und für 1996 wurde eine Fahrt zum Habsberg mit anschließender Besichtigung der Tropfsteinhöhle Velburg geplant..

Das Ziel der Wallfahrt 1997 war Dieterskirchen. Da es regnete, fiel der Spaziergang aus und der Bus fuhr gleich nach Penting ins Gasthaus Irlbacher. Bei strömenden Regen machten sich auch 1998 die Frauen auf den Weg nach Weiding bei Schönsee. Glücklicherweise lag das Wirtshaus, der Weidinger Hof, gleich gegenüber der Kirche. Die Klosterkirche Kastl, die mit der Geschichte Schwandorfs eng verbunden ist, steuerten die Wallfahrerinnen 1999 an.

Im Jahr 2000 stand die Gnadenkapelle in Altötting auf dem Programm. Bei der Rückfahrt gab es einen Stopp beim Kloster Dorfen. Dort wartete Schwester Hildegundis, die frühere Leiterin der Gerhardingerschule, auf die Gäste. 2001 stattete man der Wallfahrtskirche Frohnberg bei Sulzbach-Rosenberg einen Besuch ab und 2002 war Fuchsmühl an der Reihe. Bei schönstem Herbstwetter empfing ein Augustinermönch den Bus voll besetzt mit Bundesschwestern. Nach dem Gottesdienst und einer Kirchenführung klang der Tag in der Gaststätte Hackelstein aus.
 
 

Der gebürtige Schwandorfer, Pfarrer Bernhard Huber, hieß die Wallfahrerinnen 2003 in der Dreifaltigkeitskirche in Freihung willkommen. Nach einer Einkehr im Gasthof zur Post zeigte Beirat Amann den 50 Damen seine Heimat Tanzfleck. 2004 folgte ein Besuch in Maria Ort und 2005 in Steinmühl bei Bad Kötzting. 2006 ging die Wallfahrt erstmals ins benachbarte Ausland. Herrlichstes Wetter erwartete die Gesellschaft im bekanntesten Marienwallfahrtsort Böhmens, Maria Kulm. Über Eger und Waldsassen führte der Weg nach Hause.

Die Patengemeinde Schwandorfs, Stadlern, war 2007 das Ziel. Die Felsenlandschaft um den Wallfahrtsort hat ihm den Beinamen "bayerisches Bethlehem" gegeben, erläuterte die Mesnerin. Zur Pfarrkirche Maria Rosenkranzkönigin in Nagel/Mühlbühl führte der Ausflug 2008. Der Erholungsort im Naturpark Fichtelgebirge begeisterte alle. Die Fahrt 2009 sollte ein besonderes Highlight bringen. Nach dem Gottesdienst in der Kirche Maria Heimsuchung in Rechberg steuerte der Bus zum Kuhstallcafe in Illkofen bei Beratzhausen. Die gemütliche Gaststätte ist in einem Kuhstall integriert. Durch große Glasfenster konnte man sehen, wie die Kühe selbständig zum Melken gingen.

Bei strahlend blauen Himmel fuhren die Damen 2010 nach Sossau bei Straubing. Nach Eucharistiefeier und Kirchenführung nahmen alle eine kräftige Brotzeit im benachbarten Landgasthof ein. Dort gelang es einem "Ein-Mann-Orchester" einige Frauen zum Tanzen zu bewegen. Neumarkt in der Oberpfalz stand im Mittelpunkt der Wallfahrt 2011. Im Anschluss an die Stadtführung und den Gottesdienst in der Maria-Hilf-Kirche genossen die Pilgerinnen die Aussicht vom Landgasthof Höhenberg. St. Quirin in Püchersreuth war für die Rosenkranzwallfahrt 2012 eine gute Wahl, schreibt die Protokollführerin. Den musikalischen Teil des Gottesdienstes gestaltete die Künstlerin Brigitte Träger. Die Gemeinde Scheuer bei Hagelstadt empfing 2013 die Wallfahrerinnen mit windig kaltem Wetter. Nach dem Wortgottesdienst freuten sich alle auf die warme Stube im Gasthaus Zur Post.
 
 
 
 
 
 

Ausflüge so zwischendurch

Eine Nachmittags-Bus-Wallfahrt führte 1972 zum Annaberg bei Sulzbach-Rosenberg. Dort wurde die Geschichte ausführlich erläutert. Auch der Frauenbund von Sulzbach-Rosenberg gesellte sich zur Gruppe.

Schon lange hegte man den Wunsch, das Kloster in Ettmannsdorf zu besuchen. 1976 war es soweit, nach einer Einführung über die Ordensgründer und die Arbeit der Gemeinschaft, führte die Mutter Oberin durch die Gruppenräume der Zöglinge. Die Besucher staunten über den Fleiß, das Geschick und die Güte, mit der die Schwestern das Haus leiteten.

Eine weitere Halbtagesfahrt, 1977, hatte den Gasthof Hammermühle zum Ziel. Auf den Weg dorthin machte man in Amberg kurze Rast, um auf dem Ordensfriedhof am Mariahilfberg das Grab des aus Schwandorf stammenden Paters Stanislaus Wellnhofer zu besuchen. In Hammermühle bestand dann ausreichend Gelegenheit zu einem Waldspaziergang.

Eine Fahrt ins Blaue kündigte das Programm für den 29.6.1978 an. 32 Frauen ließen sich überraschen. Zunächst besichtigte man das Kloster Ensdorf bevor es zum Kaffee nach Erlheim weiter ging. Viele probierten den "Superwindbeutel".

Jahresausflüge unter neuer Leitung

Pfarrer Kreuzer übernahm die Rolle seines Vorgängers und betätigte sich ebenso als Reiseleiter. 63 Frauen hatten eine kurzweilige Busfahrt, mit einer Menge lustiger Witze und Gesang, zum Barockkloster Würzburg Oberzell. Es war das Mutterhaus der im Marienheim tätigen Schwestern. Entsprechend herzlich waren Empfang und Führung. Danach war Zeit die Geschäfte Würzburgs zu erkunden. Da man sich verspätete, musste man die Stadtbesichtigung im Laufschritt absolvieren. Bei der Abendjause auf dem Vogelsberg konnte im Freien ein Rundblick ins liebliche Maintal genossen werden, wobei der Frankenwein allen mundete.

Zum Jahresausflug 1976 musste Kaplan Strempel den verhinderten Pfarrer vertreten. Bei großer Hitze von 35 Grad fuhren die Damen nach Chammünster, wo das Beinhaus besichtigt wurde. Frisch gestärkt, nach einem Aufenthalt am Höllensteinsee, besuchte man die Glasbläser in Bodenmais. Schloss Egg und das Kloster Metten waren weitere Etappenziele. Ein Jahr später zeigte Pfarrer Kreuzer dem Frauenbund den Ort Kirchenlamitz, wo er einige Jahre als Expositus gewirkt hatte. Speinshart mit seinem Kloster und Wunsiedel mit der Luisenburg standen auch auf dem Programm.

Die Domstadt Passau war das Ziel des Ausfluges 1978. Nach dem Gottesdienst in der Maria-Hilf-Kirche bestiegen die Ausflügler einen Dampfer. Vier Stunden lang schipperten sie zwischen den Wäldern, Bergen und Burgen auf dem österreichischen Teil der Donau. Auf dem Schiff spielte zum Kaffee eine Zigeunerkapelle Unterhaltungsmusik. In der Klosterschänke in Metten wurde das Abendessen eingenommen.

Den Ausflug 1979 organisierte die Vorsitzende Anna Wellnhofer. Sie wählte Herzogenau und Waldmünchen als Ziel. Pfarrer Kreuzer hielt eine kurze Andacht und der Ortsgeistliche erläuterte die Kunstschätze seiner Kirche. Am Abend besuchten die Damen das historische Festspiel "Trenck der Pandur", das allen sehr gut gefiel. Maria Trautner fungierte 1980 als Reiseleiterin für die größte fränkische Wallfahrtskirche Vierzehnheiligen und das Schloss Banz. Bei herrlichem Wetter konnte noch die Altstadt von Bamberg besichtigt werden.

Da Frau Trautner den Ausflug so vorbildlich organisiert hatte, durfte sie auch die "Studienfahrt" nach Augsburg vorbereiten. Die Stadtrundfahrt durch eine sachkundige Reiseführerin ließ wohl kein bedeutendes Denkmal aus. Nach einem Tag voller schöner Eindrücke kehrten die Ausflügler froh gelaunt wieder heim. Zur einzigen katholischen Kirche Coburgs führte der Jahresausflug 1982. Dort ruhen in der Unterkirche die Herzöge und Prinzessinnen aus dem Hause Coburg, deren königliche Verwandtschaft in ganz Europa verteilt ist. Bei der Stadtführung durfte eine Kostprobe der berühmten Bratwürste nicht fehlen. Ausreichend Kunst und Kultur gab es dann noch bei der Besichtigung der Schlösser Ehrenburg, Tambach und der Veste Coburg.

Die größte Burg Deutschlands, Burghausen, steuerten die Frauen 1983 an. Ihr zu Füßen liegt die Altstadt an der Salzach mit ihren südländisch geprägten Häuserzeilen, die selbstverständlich ausgiebig besichtigt wurden. Im Bauernmuseum Massing fühlten sich alle in die Zeiten ihrer Eltern und Großeltern zurückversetzt. Das Abendessen wurde in Landshut eingenommen. Wegen der 70-Jahr-Feier und Fahnenweihe des Frauenbundes blieb keine Zeit mehr um einen Jahresausflug 1984 vorzubereiten.

Nach langer Diskussion beschloss man 1985, Bayreuth zu besuchen. Die Damen Portner, Hummel und Federer bereiteten die Fahrt aufs Trefflichste vor. Die örtliche Reiseführerin erläuterte die Markgrafenstadt und entführte die Gruppe in die musikalische Welt Richard Wagners. Auf der Heimfahrt wurde noch am Fichtlsee Station gemacht. Zwei voll besetzte Busse starteten 1986 zum Jahresausflug an den Ammersee. Nach dem Frühstücksaufenthalt in Fürstenfeldbruck ging es nach Diessen. Bei herrlichem Wetter überquerten die Ausflügler mit dem Dampfer den See, um von Herrsching aus das Kloster Andechs anzusteuern. Nach einer Stärkung mit dem Andechser Doppelbock Bier wurde die Heimreise angetreten.

Im Jahre 1987 bereitete man gleich zwei Jahresausflüge vor. Am 1.7. wurden das Zillertal, Mayerhofen und Hintertux besucht. Für alle Mitglieder, für die der große Ausflug zu anstrengend werden würde, organisierte man einen kleinen Ausflug nach Berching im Altmühltal. Für den Jahresausflug 1988 wurde Ruhpolding als Ziel angekündigt. Es musste allerdings kurzfristig umgeplant werden und so besuchte man den Marienwallfahrtsort Birkenstein in Fischbachau. Bei der sachkundigen Führung lernten die Frauen die Geschichte des Gnadenortes kennen. Den Nachmittag verbrachte man am Spitzingsee, wo Gelegenheit zum Wandern und Bootfahren war. Das Nördlinger Ries mit seiner mittelalterlichen Handelsstadt steuerte man 1989 an. Die dortige Stadtbesichtigung wurde mit dem Bus durchgeführt. Dennoch ließen es sich einige Frauen nicht nehmen, ein Stück auf dem Wehrgang der noch geschlossen erhaltenen Stadtmauer zu gehen. Dinkelsbühl mit seiner sehenswerten Hallenkirche stand ebenfalls auf dem Programm.

Einkehrtage

Einkehrtage sind nun keine neue Errungenschaft. Sie wurden in der Vergangenheit stets angeboten, aber nur sporadisch. Ab 1977 erging hierzu eine jährliche Einladung. Mit dem Thema "Leben aus der Kraft Christi" konnte Pfarrer Krämer aus Hohengebraching rund 100 Teilnehmerinnen ansprechen. Selbst am zweiten Tag zur Messe mit anschließendem Frühstück im Kaffee Brunner, kamen 60 Frauen.

Der Termin in der Fastenzeit, also Ende Februar oder im März sollte zur Tradition werden. Auch konnte man die Einkehrtage meist als zweitägige Veranstaltungen organisieren. 1979 wechselte der Ort für das Frühstück ins Vereinshaus. In den nächsten beiden Jahren sprach Monsignore Gottfried Mehrl zu den Frauen. Die Teilnehmerzahl blieb bisher konstant bei rund 60 Personen. Ab 1982 bewegte sich die Zahl wohl nach unten. Man verzichtete jetzt entweder ganz auf die Nennung der Teilnehmer oder umschrieb sie mit "zahlreich". Im Jahr 1982 probierten die Organisatoren erstmals ein neues Konzept. Nun war die Veranstaltungsstätte das Marienheim und der Einkehrtag dauerte nur einen Tag.

Schon im nächsten Jahr, 1983, kehrte man zum bekannten Ablauf zurück. Allerdings bewarb man nun die Veranstaltung massiv in der Tageszeitung. Der Erfolg war wohl mäßig, denn 1984 starteten die Damen eine neue Initiative mit einem Einkehrtag im Exerzitienhaus in Cham. Der Dozent, Pater Gerhard Mittermeier, war wohl rhetorisch gut, denn die Schriftführerin schrieb deutlich mehr als üblich über den Ausflug ins Protokoll.

Nach altem Muster verlief 1985 die Veranstaltung. 1986 kam Neues hinzu. Mit den Einkehrtagen verband man die feierliche Neuaufnahme von 18 Mitgliedern. Das Frühstück mit Diskussion fand in geselliger Runde in der Gaststätte Schmidt-Bräu statt. Über das religiöse Gespräch mit Pater Johannes Mittermeier wurde zwar positiv berichtet, aber das nachlassende Interesse konnte nicht gehemmt werden. Im Gegenteil: Nach den Protokollen ging es mit den Teilnehmerzahlen steil nach unten. Selbst die Schriftführerin fand es nicht mehr der Mühe wert, das Thema oder die Referenten zu verzeichnen. 1992 musste der Einkehrtag sogar ganz entfallen.

1993 wechselte der Veranstaltungsort in den Pfarrsaal und 1994 lud man erstmals eine Frau als Referentin ein. Mit 31 Personen konnte die Beteiligung als gut bezeichnet werden und Elisabeth Bauer erhielt für ihr Kommen einen Scheck über 300 Deutsche Mark zur Möblierung des Frauenbundhauses in Regensburg.

Gemeinsam mit dem Zweigverein Dachelhofen starteten die Damen 1995 zum Exerzitienhaus Johannistal bei Windischeschenbach. Einige Plätze im Bus blieben leer und das Defizit wohl sehr groß. Eine neue Strategie war gesucht. Die Planungen 1996 konnten nicht verwirklicht werden, so dass der Einkehrtag entfallen musste. Ab 1997 lud man keine auswärtigen Dozenten mehr ein, sondern die Frauen griffen auf "heimisches Personal" zurück. Der Klerus und die Mitarbeiter der Pfarrei gestalteten nun die Einkehrtage. Und tatsächlich: die Teilnehmerzahlen stiegen wieder.

Eine treue Gruppe von 30 bis 40 Frauen besuchte in den folgenden Jahren stets die Einkehr. In den Jahren 2000 bis 2002 als eintägige Veranstaltung, dann hatten die Referenten zwei Tage Zeit. Den Ablauf plante man stets gleich. Am Abend einen Gottesdienst, dann der Vortrag. Am nächsten Morgen eine Frauenmesse mit anschließendem Frühstück im Pfarrsaal.

Diözesanwallfahrt 1980

Der Verband des Katholischen Frauenbundes in der Diözese Regensburg lud zu einer Wallfahrt auf den Kreuzberg ein. Da die Pfarrei Kreuzberg bis heute keinen eigenen Zweigverein besitzt, war der Zweigverein St. Jakob in die Vorbereitung eingebunden. Am 29.6.1980 kamen über 3.500 Frauen aus der Diözese um in der Oberpfalzhalle den Vorträgen zu lauschen. Die Teilnehmerinnen fanden in der Halle nicht alle Platz, so dass die Reden auch ins Foyer übertragen werden mussten.

Die Landesvorsitzende Herta Pfister aus München referierte in ihrer Festansprache über die "Krisenpunkte" in Familie und Gesellschaft. Weihbischof Vinzenz Guggenberger wollte den Festgottesdienst halten. Wegen der übergroßen Beteiligung beschloss man, dass in der Oberpfalzhalle mit Diözesanbeirat Josef Wismeth einen Gottesdienst zu halten. Dieser Messe wohnte der Weihbischof bis zu seiner Festpredigt bei. Inzwischen pilgerte etwa die Hälfte der Gäste zum Kreuzberg. Dort zelebrierte Vinzenz Guggenberger einen weiteren Gottesdienst bei dem er seine Festpredigt zum zweiten Mal hielt. Er stellte dabei die großen Frauen in der jüngeren Kirchengeschichte in den Mittelpunkt.

Bezirkswallfahrt

Im Jahre 1985 feierte der Diözesanverband seinen 75. Geburtstag. In Vorbereitung auf dieses Ereignis in Regensburg veranstaltete der Bezirksverband eine Bußwallfahrt auf den Kreuzberg. Die Organisation lag in den Händen von Bezirksvorsitzenden Rita Bauer und Beirat Johann Prey, beide aus Fronberg.

Über 1.000 Frauen, überwiegend aus Schwandorf und 28 weiteren Zweigvereinen, zogen einen Rosenkranz betend, zum Marienmünster den Berg hinauf. Während des Festgottesdienstes stand das Wort Mose: "wählet das Leben" im Zentrum von Evangelium und der Festpredigt von Pater Franziskus.

Mehrtägige Jahresausflüge

Erstmals 1990 starteten 44 Frauen zu einem Wochenendaufenthalt nach Wien. Am Anreisetag nahmen sie ihre Zimmer im Hotel Novotel. Nachmittags konnte das Schloss Schönbrunn besichtigt werden und am Abend stand als Höhepunkt eine Aufführung des Musicals "Cats" auf dem Programm. Nach dem Frühstück war Zeit für eine Stadtrundfahrt und Besuch des Praters. Die Heimreise führte durch die Wachau zum Kloster Melk wo noch einmal Station gemacht wurde.

Ein Wochenende im Juni 1991 verbrachten 37 Damen am Rhein. Im Morgengrauen ging die Fahrt los zum ersten Halt in der Bundeshauptstadt Bonn. Nach einer Stadtrundfahrt konnte die Abtei Maria Laach am Laacher See besichtigt werden. Nun ging es mit dem Schiff rheinaufwärts nach Koblenz wo sich alle in den Trubel des Altstadtfestes stürzten. Der zweite Tag startete mit Stadtrundfahrt und Domführung in Köln. Letzte Rast nahm die Reisegruppe in Rüdesheim, wo ein Gang durch die berühmte Drosselgasse nicht fehlen durfte.

Den Jahresausflug 1992 verlebten die Damen am Bodensee. Der erste Tag begann mit einer Stadtbesichtigung in Ulm. Natürlich durfte das Münster mit seinem Kirchturm nicht ausgelassen werden. Über Weingarten erreichten sie Meersburg, wo ausgiebig Zeit zum Altstadtbummel war. Mit der Fähre setzten die Ausflügler über nach Konstanz. Hier bezogen sie das Hotel Barbarossa mitten in der Altstadt. Einige besuchten das Weinfest, andere spazierten an der Uferpromenade, doch alle erlebten einen herrlichen Abend. Der Höhepunkt des zweiten Tages war der Besuch der Insel Mainau. Nachmittags stand St. Gallen mit einer Führung und einem Einkaufsbummel auf dem Programm.

47 Frauen machten sich 1993 auf um das neue Bundesland Thüringen kennen zu lernen. Über Coburg erreichten sie die Stadt Meiningen. Die Stadtbesichtigung war leider von Regen begleitet, so dass die Weiterfahrt nach Oberhof zum Panoramahotel, trotz der vielen und bereits gut renovierten Sehenswürdigkeiten, nicht schwer fiel. Das Spielzeug- und Puppenmuseum in Sonneberg und die Stadt Kronach waren Haltepunkte am zweiten Tag.

Nachdem die bisherigen Jahresausflüge durch das Reisebüro Schmid organisiert worden waren, lag die Vorbereitung ab 1994 in den Händen der Frauen Ziegler und Beer. Diese bereiteten nicht nur das Programm für drei Tage vor, sondern bestellten auch noch bestes Wetter dazu. Am Freitagnachmittag startete der Bus Richtung Hessisch Oldendorf nördlich von Hameln, das die Ausflügler am späten Abend erreichten. Zwei Gästeführerinnen brachten ihnen am zweiten Tag nicht nur die Geschichte der Stadt, sondern auch das Märchen vom Rattenfänger von Hameln näher. In Bad Pyrmont lauschten alle einem Kurkonzert. Einige wollten noch das nahegelegene Schloss sehen. Der Tag klang bei einem oder mehr Gläschen Wein auf dem Kirchplatz von Oldendorf aus. Bei der Rückreise wurden drei Stationen angefahren. Die interessanteste war die Stadt Münden mit ihren Fachwerkhäusern. In diesem Ort hatte auch der in Oberviechtach geborene Dr. Eisenbarth gewirkt.

Die bewährte Vorbereitung der Damen Ziegler und Beer samt ihrem hervorragenden Kontakt zum "Wettergott" ließen auch den Ausflug 1995 ins Elsaß zu einem schönen Erlebnis werden. Den Freitagnachmittag nahm die Anreise nach Malterdingen bei Freibrug im Breisgau ein. Die Schönheiten des Kaiserstuhls und der Stadt Colmar füllten den zweiten Tag. Am Abend besuchte man Freiburg und sein Stadtfest zum 875. Jubiläum. Eine ausführliche Verkostung von Flammkuchen, Gugelhupf und Wein musste sein. Am Sonntag stand die Stadt des Europäischen Parlaments, Straßburg, auf dem Programm.

Für 1996 bereitete das Organisatorenpaar eine herbstliche Fahrt nach Meran vor. Erstmals ist die Begleitung von Männern im Protokoll erwähnt. Im Anschluss der Übernachtung im Hotel Schlosshof in Lana bei Meran konnten die Teilnehmerinnen in Begleitung einer Gästeführerin den Ort Meran erkunden. Der Besuch des Weinmuseums und eine Verkostung des Getränks schlossen den zweiten Tag. Auf der Heimreise verbrachten die Bundesschwestern noch einen halben Tag in Bozen.

Erneut in Gesellschaft von Männern starteten 44 Frauen zum Jahresausflug 1997 in den Ostharz. Schon bei der Anreise gab es Stadtführungen in Quedlinburg und Gernrode. Bei letzerer beeindruckte das Stift St. Cyriakus aus dem 10. Jahrhundert. Am nächsten Tag stand eine Harzrundfahrt auf dem Programm. Die Städte Stollberg und Wernigerode begeisterten genauso wie ein Felsenplateau, das Hexentanzplatz genannt wird. Hier sollen die Fabelwesen besonders in der Walburgisnacht ihr Unwesen treiben. Auf der Heimreise gab es einen längeren Aufenthalt in Erfurt, die Landeshauptstadt von Thüringen.

Mainfranken war das Ziel eines nur zweitägigen Ausfluges in 1998. Schon am Vormittag konnte die Altstadt von Würzburg besichtigt werden. Für einen ausgiebigen Stadtbummel war genügend Zeit eingeplant. Nachmittag verkosteten die Damen den Frankenwein in Obereisenheim, bis alle leicht angespitzt ihre Zimmer im Panoramahotel in Schweinfurt bezogen. Eine Mainschleifenrundfahrt mit Stationen in der Wallfahrtskirche Maria im Weinberg, in Geibach und in Veitshöchheim rundete den zweiten Tag ab.

Der Jahresausflug 1999 führte die Frauen ins spätsommerliche Allgäu. Schon bei der Anreise wurde eine Schaukäserei besichtigt mit großzügiger Verkostung. Nach einem Stadtrundgang in Füssen konnte man das Hotel Peterhof in Kempten beziehen. Die Erkundung der Metropole des Allgäus war für den nächsten Tag vorgemerkt. Die Heimreise wurde von einem Aufenthalt in Ottobeuren unterbrochen, um die Basilika zu sehen.

2000 fuhren 48 reiselustige Frauen nach Heidelberg. Eine Führerin zeigte das Schloss und die Altstadt und erklärte die historische Verbindung der Stadt und ihrer Fürsten mit der Oberpfalz. Die Nacht verbrachten die Damen im "Queens Hotel" und fuhren am nächsten Tag weiter zur Schlossbesichtigung nach Schwetzingen. Die Domführung in Speyer musste leider wegen einer Opernvorbereitung am Domplatz ausfallen.
 
 

Die Kulturstadt Weimar war das Ziel 2001. Nach einem Rundgang zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt, bezogen die 46 Ausflügler ein Hotel mitten in der Stadt. Dies hatte den Vorzug, dass die City noch am Abend selbst erkundet werden konnte. Die Besichtigung der Wartburg stand für den zweiten Tag auf dem Programm.

Eine Rundfahrt auf der Schwäbischen Alb planten die beiden Organisatorinnen Beer und Ziegler für 2002. Das Kloster Blaubeuren war das erste Ziel. Dann folgte die Barockkirche Zwiefalten, die der Burglengenfelder Baumeister Johann Michael Fischer, zu einem Prachtbau umgestaltete hatte. Nach der Schlossbesichtigung in Liechtenstein konnte man das Hotel in Gomaringen beziehen. Bei der Rückreise gab es noch je einen Stopp in Tübingen und in Schwäbisch Gmünd.

Eine Tour durch nordwürttembergische Städte stand 2003 auf dem Programm. Nach dem Stadtrundgang in Dinkelsbühl erreichten die Damen die Altstadt von Schwäbisch Hall, wo sie im Hotel "Kronprinz" Quartier bezogen. Auf der nahe gelegenen Comburg nahmen alle am Abend ein 4-gäniges "Mönchsessen" ein, das alles andere als eine Fastenspeise war. Die Götzenburg, die Klosteranlage Schöntal und Bad Mergentheim waren weitere Bestandteile der Fahrt.

Beim Jahresausflug 2004 blieben die Bundesschwestern im Freistaat Bayern. Landshut und Wasserburg wurden besucht, bevor sie in Bernried am Starnberger See ihr Hotel bezogen. Eine Schifffahrt und der Besuch im Buchheim Museum füllten den zweiten Tag.

2005 brachen die Damen zu einer Kulturfahrt nach Sachsen und Sachsen-Anhalt auf. Von der Domstadt Naumburg ging es weiter nach Leipzig. Da das Hotel in der Altstadt lag, konnten die Sehenswürdigkeiten bei Tag und Nacht betrachtet werden. Wittenberg und die Geschichte um Martin Luther beeindruckte die Reisegesellschaft. Im weitläufigen Wörlitzer Park absolvierten alle eine zweistündige Führung. Müde kehrten sie hiervon zurück zum Bus.

Die Geburtsstadt des Dichters Friedrich Schiller, Marbach, steuerte der Frauenbund 2006 an. Die Führerin verstand es, die Neckarstadt und ihren großen Sohn, den Besuchern näher zu bringen. Die Übernachtung erfolgte im Herzen von Ludwigsburg. Nachdem das touristische Programm absolviert war, wartete eine besondere Weinprobe auf die Ausflügler. Einige Weine wurden mitten in den Weinbergen kredenzt. Die weiteren edlen Tröpfchen verkostete man in der Stube.

Der Jahresausflug 2007 führte nach Tirol. Zunächst steuerte der Bus die Landeshauptstadt Innsbruck an. Im Gasthof neben dem goldenen Dachl wurde das Mittagessen eingenommen. Die Swarovski-Kristallwelten verzauberten die Teilnehmerinnen. Die Nacht und den nächsten Tag verbrachte die Gruppe in Kufstein.

Die Liebe zu Österreich pflegten die Damen auch 2008. Die ehemalige Kulturhauptstadt Graz beherbergte den Frauenbund zwei Tage lang. Auf dem Weg dorthin boten das Lebkuchendorf Spital am Pyhrn, das Lipizzanergestüt Piber und die Hundertwasserkirche in Bärnbach Anlass für einen kurzen Aufenthalt. Die Stadt selber beeindruckte mit ihren hochherrschaftlichen alten Häusern, aber auch mit bizarrer moderner Kunst.

Bei der Stadtführung in Regensburg hatten die Damen im Vorjahr den Salzhandel bereits kennengelernt. Nun 2009 schritten sie weiter auf den Spuren des weißen Goldes und erkundeten die Bergwerke in Berchtesgaden und Bad Reichenhall. Den Höhepunkt der Reise bildete eine Plättenfahrt von Raitenhaslach nach Burghausen.
 
 

Den Frauenbund zog es 2010 an den Rhein. Bei strahlendem Sonnenschein lernten die Damen die Domstadt Speyer kennen. Ihre Trinkfestigkeit bewiesen sie bei einer abendlichen Weinprobe im Hotel. Am nächsten Tag standen Stadtführungen in Bad Bergzabern und Germersheim auf dem Programm.

Beim Jahresausflug 2011 war erstmals das Ziel Italien. Mit einem Stopp bei Schloss Tratzberg und Kloster Neustift erreichten sie das Hotel "Goldenes Rößl" in Brixen, wo die Damen Quartier bezogen. Ein Törggelenabend beschloss den Tag. Am zweiten Tag konnte die Bischofsstadt Brixen erkundet werden. Auf der Heimreise gab es noch einen Aufenthalt in Sterzing.

Auf dem Weg in die Barockstadt Fulda statteten die Damen 2012 Coburg und Meiningen einen Besuch ab. Standesgemäß wurde im Hotel am Schlossgarten übernachtet. Hessens schönstes Herrschaftsgebäude, Schloss Fasanerie, bildete den Rahmen für einen geselligen Nachmittagskaffee.

Auf den Spuren des berühmten Schwandorfer Kunstmalers Joseph Fiertmair bewegte sich der Frauenbund 2013. Der Jahresausflug führte nach Rottweil und Bad Säckingen. Den nächsten Tag verbrachte man in Zürich, wo ausreichend Zeit für einen Stadtbummel zur Verfügung stand.

Halbtagesausflüge

Einen Halbtagesausflug zur Landesgartenschau in Würzburg bot der Frauenbund 1990 an. 44 interessierte Damen beteiligten sich an dieser Tour. Ausgehend vom Erfolg des Angebotes sollten in den nächsten Jahren weitere kleine Ausflüge folgen. So stand 1991 das schon mehrfach besuchte Kloster Banz im Programm. 1994 besuchten sie das Kloster Mallersdorf. Es ist jenes Kloster, das mit dem Marienheim in Schwandorf in enger Verbindung stand. Da auch der Frauenbund seine Heimat im Marienheim hatte, bestand eine enge Verbundenheit zwischen den beiden Organisationen. 1996 fand man die ebenfalls schon mehrfach besuchte Wutzschleife im Programm.

43 Frauen wollten 2006 den Nepaltempel in Wiesent sehen. Dieser wurde ursprünglich für die EXPO 2000 in Hannover von 800 nepalesischen Handwerksfamilien erbaut. Am Ende der Ausstellung fand er eine neue Heimat hier in Bayern. Die Damen waren begeistert und die Führerin gab noch einen Spruch vom Dalai Lama mit auf den Weg: "Begib Dich einmal im Jahr an einen Ort, an dem Du noch niemals gewesen bist."

Eine Erlebnisfahrt mit der "Kristallkönigin" von Regensburg zur Walhalla organisierte die Vorstandschaft 2013. Auf dem Schiff fühlten sich alle wie in einem Märchenschloss. Überall glitzerte und blinkte es wegen der Swarovski-Steine. In Donaustauf war Gelegenheit zum Ruhmestempel empor zu steigen. Alle Damen bevorzugten es aber bei herrlichem Wetter, sich am oberen Sonnendeck verwöhnen zu lassen.
 
 

Winterwanderung

Im Programmheft 2001 bot der Bund erstmals eine Winterwanderung an. Leider schweigt das Protokoll, was daraus geworden ist. Einige Jahre später, 2008, konnte man die Idee neu beleben. 17 Frauen trafen sich beim Feuerwehrhaus in Krondorf und marschierten Richtung Richt zum Brunnerhof. Festes Schuhwerk war für alle angebracht, einige benutzten ihre Nordic-Walking-Stöcke. Unterwegs gesellten sich weitere Mitglieder zur Gruppe, so dass am Ziel 26 Personen ankamen. Gestärkt mit Kaffee und Kuchen konnte der Heimweg angetreten werden.

Die nächste Wanderung startete 2009 an der Spitalkirche über den Weinberg zum Oichhornwirt in Kronstetten. Unterweges machte man Halt bei den Mitglieder Hedwig Legl in der Weinbergstraße und Johanna Steltenkamp in der Föhrenstraße. In beiden Aufwärmstationen stand Likör für die Wanderer bereit. Heiter und gut gelaunt genoss man am Ziel eine zünftige Brotzeit.

Die Winterwanderung 2010 begann wieder an der Spitalkirche mit Ziel Brauereiwirtschaft Fronberg. Die Damen wählten allerdings nicht den kürzesten Weg, sondern schritten über den Weinberg zum Waldspielplatz und Prissath zum Endpunkt. Auf dem Weg passierte man erneut das Anwesen von Hedwig Legl, die schon mit einem "Zielwasser" auf die Wanderer wartete. Leichten Fußes konnte so der Weinberg erklommen werden.

2011 musste die Wanderstrecke wegen ungünstiger Witterung kurzfristig geändert werden. So marschierten die Damen von der Naabuferstraße zur Aussiger Straße durch die Regensburger Unterführung direkt ins Cafe der Sparkasse. Die Wanderung 2012 war eine Wiederholung der von 2009 einschließlich der beiden "Aufwärmstationen". 2013 stand erneut der Brunnerhof in Richt auf dem Programm. In diesem Jahr gab es auf dem Weg dorthin auch zwei "Tankstellen": bei der Vorsitzenden Christa Obermeier und bei Ingeborg Hermann.

Erfreulich ist, dass sich immer mehr Mitglieder der Wandergruppe anschliessen.

Pilgerfahrten

Der Frauenbund veranstaltete gemeinsam mit der Pfarrei eine Pilgerreise nach Lourdes. Die Fahrt dauerte vom 6.6. bis 10.6.2002 und oblag der Leitung von Pfarrer Amann.

Eine achttägige Reise zu den Mönchen und Heiligen der Insel Irland stand 2008 auf dem Programm. Der bewährte Pilgerleiter Amann steuerte von Dublin aus zu den kirchen- und kunsthistorisch bedeutsamsten Sehenswürdigkeiten des Landes. Die Landschaft, die geprägt wurde von Vulkanen und dem Meer, beeindruckte die Teilnehmer.

"Auf Jesu Wegen" führte der Pilgerleiter Amann seine Gruppe in 2011. Jerusalem, die Stadt der biblischen Völkerwallfahrt, war das erste große Ziel. Am Ölberg im Garten Gethsemani feierte man Eucharistie. Viele biblische Stätten von Bethlehem bis Golgotha besuchten die Pilger. Den zweiten Teil der Reise verbrachte man am Toten Meer und dem See Genezareth.

Stadtführung in Regensburg

Am 14.9.2005 trafen sich 19 Frauen am Bahnhof in Schwandorf um mit dem Zug die Bezirkshauptstadt Regensburg zu erreichen. Eine Gästeführerin erwartete bereits die Gruppe. Mit ihr erkundeten sie die Dombauhütte, verschiedene Innenhöfe großer Wohnhäuser, das Judenviertel und die Steinerne Brücke. Da hier die Führung endete, lag es nahe, in der "historischen Wurstkuchl" eine Brotzeit einzunehmen, bevor man die Rückfahrt antrat.

Die Damen waren so begeistert von dieser Stadtführung, dass eine Fortsetzung beschlossen wurde. Tatsächlich traf man sich ein Jahr später wieder an der Steinernen Brücke und spazierte über die Donaubrücke nach Stadtamhof. Dort brachte die Führerin die Geschichte der Salzstadel näher. Regensburg hatte das Monopol für den Salzhandel in der Oberpfalz; nicht jedoch in den Landesteilen von Pfalz-Neuburg. Salz war für die Stadt das "weiße Gold". Im Folgejahr stand der Dom auf dem Programm. Mit einer stetig steigenden Zahl von Teilnehmerinnen erkundete man 2008 den Untergrund von Regensburg. Die freigelegten Römermauern, die Fundamente der Judensiedlung, die Ringbunker des 20. Jahrhunderts weckten das Interesse genauso wie die Schatzfunde aus dem 14. Jahrhundert.
 
 

Das einstige Traditionsunternehmen, die Schnupftabakfabrik, stand 2009 auf dem Plan. Natürlich durfte eine "Pries" zur Probe nicht fehlen. Geheimnisvoll klang die Ankündigung 2010 mit "Sesam-öffne-Dich". Dahinter verbarg sich eine Führung durch mehrere Patrizierhäuser. Das Leben dort und die Geschäftstätigkeit der Kaufleute in den jeweiligen Gebäuden wurde den Gästen näher gebracht. Die Kleindenkmäler der Stadt besuchten die Frauen 2011. Dabei wurde bewusst, dass man oft achtlos an solchen Kleinoden vorbeiläuft: zum Beispiel an Wappenschildern oder Steinfiguren an Hausfassaden.

Stadtamhof, die kleine bayerische Schwester der Freien Reichsstadt, war das Ziel 2012. Auf eine Zeitreise begaben sich die Damen 2013. Die Ausgrabungen unter der Niedermünsterkirche spannen einen Bogen vom 7. bis ins 19. Jahrhundert. Mit Hilfe der 3-D-Technik wurde dies anschaulich dargestellt.
 
 
 
 
 
 

Gemeindemission

In der Zeit vom 21. März bis 3. April 2009 führten die Pfarreien der Stadt Schwandorf eine Gemeindemission unter dem Motto "da treffen Sie Gott und die Welt" durch. Zu diesem Anlass richtete die Pfarrei St. Jakob ein großes Missionskreuz mitten am Marktplatz auf. Dieses Kreuz ziert heute die nördliche Außenmauer der Pfarrkirche.

Schon bei der Vorbereitung und später bei der Durchführung der zahlreichen Veranstaltungen stand der Frauenbund den Organisatoren der Pfarrei hilfreich zur Seite. Besonders die abendliche Marienfeier in der Kreuzbergkirche, das Frauenfrühstück im Pfarrsaal und die Abschlussprozession mit Bischof Gerhard Ludwig Müller begleiteten die Damen.

Wallfahrt der bayerischen Bistümer

"Mit Maria auf dem Weg" machten sich 2013 die bayerischen Bistümer unter Leitung von Bischof Rudolf Voderholzer, zum heiligen Berg Niederbayerns, zum Bogenberg. Anlass für diese Wallfahrt war der kommende einhundertste Jahrestag der Erhebung der Muttergottes zur Schutzheiligen Bayerns durch Papst Benedikt XV. im Jahr 1917. Die Festreihe soll 2017 in München ihren Abschluss finden.

Die Patrona Bavariae ist die Schutzheilige des Frauenbundes. Daher machte sich auch die Pfarrei St. Jakob mit einem Bus vollbesetzt mit Bundesschwestern samt ihrer Fahne auf den Weg zum Bogenberg. Tausende Gläubige, begleitet von rund 200 Fahnen- und Bannerabordnungen, angeführt von den sieben bayerischen Bischöfen bzw. acht, da das Bistum Speyer traditionell noch zu Bayern gezählt wird, zogen den Berg hinauf.
 
 

5. Politik

Der Frauenbund versteht sich nicht als kirchlicher Verein, sondern als Bund interessierter Frauen mit konfessioneller Ausrichtung. Aus diesem Grund will man keinen Kleriker an der Spitze haben, sondern setzt auf eine rein weibliche Führung. Die Frauen waren allerdings in der Vereinsführung ohne jegliche Erfahrung und erhielten vom Klerus keine Unterstützung. So ist über das Kalenderjahr 1917 keine Zeile im Protokollbuch geschrieben. Auch fehlen Einträge für spätere Jahre. Der Pfarrklerus hingegen nutzte die Situation und nahm den Frauen immer wieder die Führung aus der Hand.

So verhielt es sich mit den Thema Volksversicherung oder sozialdemokratische Volksfürsorge. Bereits bei der Vorstandssitzung vom 1.7.1914 bestand Dekan Scherr auf eine umfassende Information der Mitglieder mit der Empfehlung zur Volksversicherung. Tatsächlich hielt er bei der öffentlichen Versammlung am 26.7.1914 eine ausführliche, aufklärende Rede über die Volksversicherung, die für die kleinen Leute, besonders aus dem Mittelstand, eine billige und sichere Versicherung für schwere Tage ermöglichte. Die Veranstaltung wurde von gediegenen musikalischen Darbietungen umrahmt. Außerdem verteilte man schöne Kalender des katholischen Frauenbundes.

Das Pfarramt und die vier zusammenarbeitenden Vereine luden gemeinsam für den 1.10.1916 zu einer öffentlichen Versammlung für Männer und Frauen ein. Es stand als einziger Punkt der Bericht "Wer ist unser Feind? England" auf dem Programm.

Erstmals Frauenwahlrecht

In einem kurzen Satz teilte der Verein am 12.12.1918 in der Tagespresse mit: "Die Zweigstelle Schwandorf des kath. Frauenbundes tritt der Bayer. Volkspartei bei." Was war geschehen? Mit der Flucht König Ludwig III. aus München, veränderten sich die Machtverhältnisse. Für den 12. Januar 1919 wurden die ersten Landtagswahlen in Bayern ausgerufen. Verschiedene Parteien, darunter auch die neu gegründete Bayerische Volkspartei (BVP), warben um die Gunst der Wähler. Tatsächlich zog die BVP als stärkste Partei in den Landtag. Unter den ersten Landtagsmitgliedern der Partei waren Ellen Ammann, die Landesvorsitzende des Frauenbundes, und Franz Xaver Lampart, der Bürgermeister von Schwandorf.

Unmittelbar vor der Wahl, am 6.1.1919 , berief der Frauenbund kurzfristig eine öffentliche Frauenversammlung ein. Die Verbandssekretärtin Luise Hartmann aus Regensburg hielt einen Vortrag, der tatsächlich eine reine Wahlkundgebung war. Dabei wetterte sie, dass die sozialdemokratische Partei die 1000 jährige Verbindung zwischen Staat und Kirche lösen möchte. Ferner sollte die Religionsausübung in der Schulerziehung vollständig entfernt werden. Nur die Bayerische Volkspartei werde dies verhindern und stellte die Ziele der Partei: Invalidenfürsorge, Krankenpflege und Jugendfürsorge, in den Vordergrund. Der überaus großen Zahl von Frauen und Mädchen wurde dann noch erklärt, wo sie ihr Kreuz am Wahlzettel anzubringen hätten.

Nur zwei Tage später, am 8.1.1919, folgte die Gegenveranstaltung. Nun lud der Sozialdemokratische Verein Schwandorf zu einer Frauenversammlung ein. Das Thema war: Der politische Umsturz und seine Folgen für die Frauen.

Das katholische Kartell

Kaum waren die beiden Urnengänge des Januars 1919 – Bayerischer Landtag und Weimarer Nationalversammlung – vorüber, regte sich die katholische Volksseele. Ausnahmslos alle religiösen Vereine Schwandorfs schlossen sich zu einem Kartell zusammen. Der Zorn richtete sich gegen den bayerischen Unterrichtsminister Johannes Hoffmann . Dieser hatte verfügt, dass der Religionsunterricht nur noch den Stellenwert wie Turnen oder Zeichnen einnehmen sollte. Darin sah man die erste Etappe zur völligen Entchristlichung der Schule und Entfernung des Religionsunterrichts.

Unter dem Motto "Religion und Schule" rief das Aktionskomitee zu einer Großdemonstration ins Vereinshaus. In dem vollbesetzten Haus sprachen Bürgermeister Lampart, Dekan Scherr und Rechtsrat Dr. Hipp aus Regensburg. Letzterer führte aus, dass es nach Staatsrecht Pflicht ist, jedem Kind eine religiöse Erziehung zu verschaffen. Der Dekan sah in dem Erlass einen heimtückischen Schlag gegen die Religion, die Kirche und gegen Gott. "Ja, die Freiheit sei gefährdet, da die Religion mit ihrem Heils- und Segensquellen zu einer Staatsnotwendigkeit geworden ist." Der Bürgermeister schloss die Versammlung mit dem Ruf: "Einig voran auf christliche Bahn" und forderte auf für die höchsten Güter des Menschen den aufgezwungenen Kampf zu führen.

Nach monatelangem Schweigen richtete der Vorsitzende des katholischen Vereinskartells, Pfarrer Scherr, einen öffentlichen Protest an den Stadtrat. Er sprach sich im Namen von 13 Vereinen mit Tausenden von Mitgliedern gegen die Versammlung von sogenannten Freidenkern aus. Durch die voraussichtlichen Angriffe auf die religiöse Überzeugung des weitaus größten Teils der katholischen wie auch protestantischen (!) Bevölkerung, werde der Friede, die Ruhe und Ordnung gestört. Der Unwille der Bevölkerung sei so hoch gestiegen, dass Gefahr für ausgedehnte und folgenreiche Ruhestörungen bestünde. Ferner besteht die ungeheure Gefahr, dass die religiösen Gefühle der Mitbürger, die an einer seit 60 Jahren stattfindenden Dankprozession zum Kreuzberg teilnehmen, durch eine frevelnde Schar mit Füßen getreten würden. Über den weiteren Verlauf wurde nichts berichtet.

Fledermaus

Die Faschingszeitung "Fledermaus" wurde vom Stadtratsmitglied und Schneidermeister Franz Xaver Bierl herausgegeben. Dabei handelte es sich um eine schillernde Persönlichkeit, die unter dem Deckmantel der Faschingszeitung Personen des öffentlichen Lebens angriff. Sein bevorzugtes Opfer waren die katholische Kirche und Pfarrer Scherr.

In einer öffentlichen Erklärung wandte sich die katholische Geistlichkeit gegen die Verspottung unserer religiösen und sittlichen Überzeugung in einem Witzblatt, das ein Abgefallener hier verbreitete. Der Protest stellte sich gegen den Frevel an unserer himmlischen Mutter Maria und an unserem Wallfahrtsheiligtum auf dem Kreuzberg. Durch das hasserfüllte Treiben eines Menschen sei die Ehre unserer Stadt gefährdet, der Friede unter den Mitbürgern gestört und unser Glaube geschändet.

Besonders ironisch und polemisch war die Ausgabe Nr. 4 der "Fledermaus" vom Fasching 1929. In einer Einladung zur öffentlichen Protestkundgebung, die auch von der Vorsitzenden des Frauenbundes mit unterzeichnet worden war, lud man ins Vereinshaus. Gleichzeitig beantragte man die Einziehung der Faschingszeitung.

Im Dezember 1929 kam es vor dem Amberger Schwurgericht zum Prozess. 45 Zeugen waren anzuhören, um den Wahrheitsgehalt der Verleumdungen zu ergründen. In verschiedenen Artikeln wurde unter den Pseudonymen "Joseph Salbungsvoll", "Turmschwalbe" und "Nachtigall" der Dekan angegriffen. Der Angeklagte Bierl bestritt, mit den Tiernamen Pfarrer Scherr im Auge gehabt zu haben. Die Behauptungen, Scherr hätte sich gegenüber Schülerinnen ungeziemend benommen bzw. sie in irgendeiner Weise angerührt, konnten von den Zeuginnen nicht bestätigt werden.

Da nur zwei Vergehen der Beleidigung nachgewiesen werden konnten, wurde das milde Urteil "zwei Monate Gefängnis" gefällt. Damit ging "wahrhaftig ein Theater" zu Ende titelte die Presse. Somit war dieses Verfahren abgeschlossen. Franz Xaver Bierl hatte weitere Beleidigungsprozesse von Bürgermeister Wellnhofer und Schneidermeister Eichinger noch vor sich.

Hindenburgkundgebung

Sieben Vereine, darunter der Frauenbund, luden im März 1932 zu einer Hindenburgkundgebung ins Vereinshaus. Anlass war die bevorstehende Wahl des Reichspräsidenten. Über 600 Personen drängten sich in dem überfüllten Saal, um den Referenten zu lauschen.

Eine Woche nach dem zweiten Gang zur Präsidentenwahl, bat das Aktionskomitee erneut zu einer großen Versammlung. Thema war: Der Kampf um die Staatsführung oder kann ein Katholik Nationalsozialist sein? Nach Feststellungen von Pfarrer Wild waren in Schwandorf rund 1.600 Stimmen bei der letzten Wahl den Nationalsozialisten zugefallen. 90 % dieser Wähler mussten demnach Katholiken sein. Eine Aufklärung wäre daher dringend nötig.

Rettungsversuch für das Kreuzbergkloster

Immer deutlicher zeigte der Nationalsozialismus im Laufe der Jahre sein wahres Gesicht. 1940 brach der Klostersturm los. Am 16.4.1941 verlangten vier Repräsentanten des Regimes Einlass an der Klosterpforte am Kreuzberg. Nach Besichtigung des Hauses erklärten sie, dass die Gebäude innerhalb von 24 Stunden nach Eintreffen eines Räumungsbefehles verlassen sein müssten. Tatsächlich traf der Befehl am 25.4. ein. Auf telefonische Nachfrage, ob die Karmeliten schon abgezogen wären, erklärte der Prior: "Nein, wir weichen nur der Gewalt."

Ohne viel zu fragen, quartierten sich am 29.4.1941 Offiziere im Kloster ein. Man ließ sie gewähren. Allmählich waren 25 Soldaten im Haus, die sich benahmen, als wäre es ihr Eigentum. Am 12. Mai fuhren elf Frauen: Bäuml, Ziegler, Fischer, Kuttner, Krempl, Neumüller, Wiefling, Schüller, Feldmeier und zwei Frauen aus Fronberg zur Regierung nach Regensburg, um über den Verbleib der Hochwürdigsten Herren Patres zu verhandeln. Das Militär zog bereits einen Tag später, am 13. Mai 1941, ab.

Damit hatten die Damen ein Etappenziel erreicht. Die Räumung des Klosters konnten sie nicht verhindern. Die Patres zogen ins Mesnerhaus. Ab 1.6.1941 diente das Klostergebäude als Unterkunft für die Kinderlandverschickung.

Kampf ums Schulkreuz

Am 23. April 1941 gab der bayerische Kultusminister Adolf Wagner einen Erlass heraus. Hierin ordnete er an, dass kirchlicher Bilderschmuck sowie Kruzifixe in der Schule am falschen Platz seien und entfernt werden müssen. In weiten Kreisen der bayerischen Bevölkerung kam es zu spontanen Protesten. Der Münchner Kardinal Faulhaber verfasste hierzu einen Hirtenbrief und war mit den übrigen bayerische Bischöfen in Briefkontakt.

Schließlich wurde der Erlass des Kulturministers etwas abgeschwächt.

In Schwandorf wurden im Dezember 1941 die Schulkreuze entfernt. Auch hier gab es Widerstand. Baronin von Breidbach und 17 tapfere, namentlich nicht aufgeführte Frauen, gingen am 15. Dezember zu Bürgermeister Fürst und protestierten gegen diese Maßnahme. Leider ohne Erfolg. Der Bürgermeister lachte nur und schickte die Frauen wieder heim.

Vier Jahre später, im Dezember 1945, konnte das Schulkreuz in einer feierlichen Prozession in die Schule zurückkehren. Vorausgegangen war ein Festgottesdienst in der Pfarrkirche, an dem der gesamte neue Stadtrat teilnahm. Bürgermeister Sichler betonte, dass die Wiedereinführung der Armen Schulschwestern vom Stadtrat einstimmig beschlossen sei und sich nun eine Wiedergutmachung vollzieht, die dem Volkswillen entspricht.

Politische Bildung

Die bayerischen Kommunalwahlen waren für den 30.3.1952 festgesetzt. Am 18.3. rief Pfarrer Wild den Frauenbund zu einer Versammlung ins Vereinshaus. Es gab den Vortrag "Vater und Mutter müssen Erziehungsbegriffe bleiben" zu hören. So ganz nebenbei stellte sich Amtsgerichtsrat Dr. Scherr als Oberbürgermeisterkandidat vor. "Er könne zwar noch kein genaues Programm präsentieren [man beachte, zwei Wochen vor der Wahl] aber er setze sich für eine saubere Verwaltung ein", vermittelte er den Anwesenden. Ebenfalls erhielt die CSU-Stadtratskandidatin Frau Parno Rederecht. Sie tat ihre Ansicht über "die Frau und Mutter als Wählerin" kund.

Zwei Monate später folgten die Wahlen zur Schulpflegschaft. Erneut musste der Frauenbund als Forum für die politische Meinungsbildung herhalten.

Die Bundestagswahl – für die zweite Wahlperiode – wurde am 6.9.1953 durchgeführt. Gleich zwei Vorträge konnten die Damen anhören. Am 4.8. sprach Fräulein Lauterbacher aus Regensburg zum Frauenbund. Ihre Themen waren die EVG-Verträge zur europäischen Einigung und das Ehegesetz. Hier gebe es zwar eine Gleichwertigkeit, doch sei in einer gesunden Familie die natürliche Ordnung am Platze, nämlich für den Mann die Sorge für die Familie und für die Frau die Pflege der Familie.

Kaum drei Wochen später am 27.8. sprach die stellvertretende Landesvorsitzende Frau Scherer aus Augsburg zu den Bundesschwestern. Ihrer Meinung nach ginge es bei der bevorstehenden Bundestagswahl um Deutschland, um Europa und den Fortbestand des Christentums. An der anschließenden Diskussion beteiligten sich der neue Schwandorfer CSU-Vorsitzende Dr. Hans Haas und der ehemalige Landtagsabgeordnete Josef Krempl.

Ein Jahr später wurden die Wähler erneut zur Urne gerufen. Diesmal stand am 28.11.1954 die Wahl zum 3. Bayerischen Landtag auf dem Programm. Fräulein Beil aus Ingolstadt konnte als Rednerin gewonnen werden. Ihrer Meinung nach habe das bayerische Volk eine besondere Dankesschuld an die Gottesmutter abzutragen. Es ergebe sich die Aufgabe, die Welt für Christus zu erhalten und sie christlich zu gestalten. Daher appellierte sie an die Zuhörer nach christlichem Gewissen zu wählen.

Vier Jahre lang wurde nun nicht mehr über eine staatsbürgerliche Ausbildung berichtet. Gerade rechtzeitig zur Landtagswahl am 23.11.1958 fand man wieder einen Referenten. Dr. Sauer aus Ravensburg sprach vor 160 Frauen aus den Zweigvereinen St. Jakob und Herz Jesu. Sein Thema war "die Anwort des Christen auf die Angst und Unruhe unserer Zeit".

Zwei Wochen vor der Kommunalwahl am 27.3.1960 fanden sich gleich zwei Redner. Betty Forster sprach als Stadtratskandidatin über die Aufgaben der katholischen Frau im öffentlichen Leben und Max Ringholz, Kreisvorsitzender der CSU und Stadtratskandidat, klärte über die Durchführung der Wahl auf.

Bei der Generalversammlung 1961 führten die Damen das neue Amt einer staatsbürgerlichen Bildungsbeauftragten ein. Eine Aktivität findet sich erst zur Landtagswahl 1962. Wieder konnten zwei Referenten gefunden werden, die die politischen Ziele aus Sicht der Kirche darstellten. Bemerkenswert ist, dass sich der Frauenbund animieren ließ, kurz vor dem Urnengang 500 Wahlflugblätter zu verteilen.

Danach wird es wieder still um die staatsbürgerliche Bildung. Lediglich die Beauftragte nahm mehrmals an einer auswärtigen Fortbildung teil.

CSU Frauenarbeitsgemeinschaft

Im Mai 1957 trafen sich einige Frauen, um mit Fräulein Lautenbacher über eine Zusammenarbeit der CSU mit dem Frauenbund zu sprechen. Ein Jahr später, im März 1958, gründete sich eine Arbeitsgemeinschaft der Frauen in der CSU, die ein weiteres Jahr später an einer Tagung in Amberg teilnahm.

Ohne es im Protokollbuch zu berichten, gab es möglicherweise weitere Kontakte. Nur so ist es zu erklären, dass es sechs Jahre später zu einer großen CSU Frauenversammlung kam. In Zusammenhang mit der Landtagswahl am 20.11.1966, sprach Alfred Lange, der Gründer der Stefanusgemeinschaft, zum Thema: Weltauftrag der Frau. Bei derselben Veranstaltung referierten die Stadträtin Betty Forster, die Landtagskandidatin Elisabeth Troppmann aus Roding, die Bezirksrätin Klara Hummel und der Landtagsabgeordnete Franz Sackmann aus Roding. Nach diesem hochkarätig besetzten Treffen wird zunächst nichts mehr über die Zusammenarbeit mit der Partei berichtet.

Erst vier Jahre später, als 1970 die nächste Landtagswahl ins Haus stand, erinnerte man sich an das Wählerpotenzial des Frauenbundes. Fräulein Wittmann aus Amberg, von der Frauen-Union, stellte sich als Kandidatin vor. Anschließend sprach vor vollem Haus der Bundestagsabgeordnete Rainer Barzel.

Kurz vor der Bundestagswahl am 3.10.1976 meldete sich wieder die Frauen-Union und lud den Zweigverein zu einer Wahlveranstaltung. 35 Frauen folgten der Einladung und hörten Herrn Sackmann, Herrn Dr. Jobst, Ursula Schleicher und Maria Geiß-Wittmann.
 
 

Weitere politische Bildung

Die Bundestagswahl war für den 19.11.1972 angesetzt. Eine Woche vorher sprach im Piusheim die Landtagsabgeordnete Maria Geiß-Wittmann. Die Veranstaltung war von der Bezirksvorsitzenden des Frauenbundes und gleichzeitigen Stadträtin Baronin Sophie von Breidbach einberufen worden.

Die selbe Rednerin sprach am 22.10.1975 über die freie Marktwirtschaft. Nach ihrer Meinung ist es Aufgabe der Hausfrauen, durch verantwortlichen und kritischen Verbrauch den Markt zu regulieren. Eine wichtige Frage war für sie: Wer garantiert bei leichtverderblichen Lebensmitteln aus Nicht-EG-Staaten dafür, dass jene ohne schädliche Zusatzstoffe gewonnen würden? Sollte man nicht die etwas teueren heimischen Produkte kaufen? Eine rege Diskussion schloss sich an.

Zehn Tage vor der Bundestagswahl 1976 sprach Michael Kaplitz bei einer Monatsversammlung des Frauenbundes. Er erläuterte, was sich alles ändern werde, wenn die Unionsparteien obsiegten und ein Regierungswechsel vollzogen werde.
 
 
 
 
 
 

Landtagsbesuch

Nach langer politischer Enthaltsamkeit führte der Frauenbund 1992 einen Besuch im Bayerischen Landtag in München durch. Die Einladung erhielten sie von MdL Marianne Deml, die jedoch aus Termingründen der Führung nicht beiwohnen konnte. Ein Beamter erklärte die Tätigkeit der Abgeordneten und lud die Damen zum Mittagessen ins "Franziskaner" ein. So gestärkt, verbrachte man anschließend den Nachmittag im Einkaufszentrum in Eching.
 
 

6. Vorstände – Geistliche Beiräte
 
 

      1. Magdalena Gabel

23.3.1915 Elisabeth Chanteaux

Elisabeth Chanteaux geb. Wolff, geboren am 16.11.1873 in Ratingen, war seit 1894 verheiratet mit Ferdinand Chanteaux, dem Direktor der Tonwarenfabrik Schwandorf. Aus der Ehe gingen 13 Kinder hervor. Sie ist am 24.5.1943 völlig unerwartet an Herzschwäche verstorben.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

26.11.1926 Magdalena Gabel
 

 

Magdalena Gabel, geboren am 22.8.1869, gestorben am 28. Oktober 1937 in Weiden. Sie war die Ehefrau von Notar Heinrich Gabel. Aus der Ehe sind zwei Söhne hervorgegangen. Am 1.10.1911 übersiedelten die Ehegatten nach Schwandorf. Die Söhne waren zu diesem Zeitpunkt bereits im Internat des Bischöflichen Studienseminars in Würzburg. Der jüngere Sohn ist im Ersten Weltkrieg gefallen. Nach dem Tod des Ehemanns nahm die Witwe 1930 ihren Wohnsitz bei ihrem Sohn Anton in Weiden. 

 

Oktober 1930 Berta Schäffler
 
  Anna Berta Schäffler geb. Pacher, geboren am 19.9.1887 in Weilheim, gest. 4.4.1940 in Schwandorf. Sie war die Ehefrau von Dr. med. Ludwig Lorenz Schäffler; aus der Ehe gingen mindestens vier Kinder hervor.

 

1934 Anna Kuttner
 
  Anna Kuttner geboren am 6.2.1897 in Schwandorf, als Tochter des Heizers Georg Kuttner. Sie verstarb am 24.3.1969 im Alter von 72 Jahren. Auf der Heimfahrt von einem Einkehrtag in Werdenfels erlitt sie am Bahnhof in Regensburg eine Herzschwäche, an der sie noch am selben Abend verstarb.

Der Frauenbund begleitete die Heimgegangene mit Fahnenabordnung zu ihrer letzten Ruhestätte.

Pfarrer Güntner dankte in tiefempfundenen Worten der Verstorbenen für ihre vielen Dienste, die sie der Kirche geleistet hatte. Besonders hob er die Standfestigkeit in der Zeit des Dritten Reiches hervor.
 
 
 
 
 
 
 
 

23.11.1952 Walburga Eichermüller

Walburga Eichermüller geb. Diepold, geboren am 14.3.1900 in Parsberg. Sie heiratete 1933 den Sparkassendirektor Max Eichermüller. Aus der Ehe ist eine Tochter hervorgegangen. Nach langer Krankheit ist sie am 1.2.1987 verstorben.
 
 
 
 

13.1.1966 Rosa Kreuzer
 
Rosa Kreuzer geb. Schlaile, geboren am 5.6.1921 in Pfreimd, gestorben am 12.7.1993. Sie war die Ehefrau des Schustermeisters Johann Kreuzer. Aus der Ehe sind vier Kinder hervorgegangen.

 
 
 

16.6.1970 Christine Sommer
 
  Christine Sommer geb. Schäfer, geboren am 21.9.1934 in Rumburk / Tschechien kam als Heimatvertriebene 1946 zunächst nach Sulzbach-Rosenberg. Nach ihrer Eheschließung, 1961, zog sie mit ihrem Ehemann, Wilfried Sommer, 1964 nach Schwandorf. Neben ihrem Beruf als Lehrerin und der Leitung eines Haushaltes mit zwei Kindern fand sie noch Zeit sich ehrenamtlich zu Engagieren. Nach dem Tod ihres Ehemanns nahm sie wieder einen Wohnsitz in Sulzbach-Rosenberg.

 
 
 

12.5.1976 Anna Wellnhofer
 
Anna Wellnhofer geb. Weidner, geboren am 28.11.1917 in Seeg. Sie heiratete 1956 den Schlosser Raimund Wellnhofer mit welchem sie zwei Kinder hatte. Sie starb nach längerer Krankheit, als Oberlehrerin im Ruhestand, am 16.7.1982.

4.8.1981 Maria Trautner
 
Maria Trautner geb. Zeidler, geboren am 4.2.1937 in Chot?šov (Chotieschau bei Pilsen). Sie heiratete 1965 den Bahnbediensteten Hermann Trautner und gründete in Schwandorf eine Familie. Sie arbeitete als Industriekauffrau und verlebt ihren Ruhestand in Schwandorf. 

 

20.3.1985 Erna Portner
 
Erna Portner geb. Hautmann, geboren am 25.4.1922 in Potštát (Bodenstadt in Tschechien). 1951 heiratete sie den kaufmännischen Angestellten Josef Portner. Neben ihrer Beschäftigung im Fernmeldeamt und der Erziehung ihrer drei Kinder fand sie noch Zeit zum ehrenamtlichen Engagement. Heute lebt sie als Obersekretärin in Ruhe in Krondorf. 

 

Josefine Keller
 
Die Ehrenvorsitzende Josefine Keller geb. Günther war geboren am 10.8.1901 in Neuenmarkt. Sie heiratete dem Kaufmann Wilhelm Keller. Aus der Ehe ist eine Tochter hervorgegangen. Josefine Keller verstarb im hohen Alter von 93 Jahren am 19.11.1994 in Schwandorf. 

20.10.1993 Anna Elisabeth Stöckl
 
Anna Elisabeth Stöckl wurde geboren am 18.11.1931 in Krondorf als Tochter des Stationsgehilfen Josef Stöckl und dessen Ehefrau Magdalena geb. Kiendl. Nach ihrer Ausbildung arbeitete sie im Fernmeldeamt. Als Beamtin im Ruhestand lebt sie heute in Krondorf.

 
 
 

      1. Christa Obermeier
Christa Obermeier geb. Hausladen, geboren am 3.8.1952 in Krondorf, heiratete am 7.7.1972 den Metzger Andreas Obermeier. Aus der Ehe sind zwei Kinder hervor gegangen. Sie lebt mit ihrer Familie im angestammten Anwesen in Krondorf.

 
 
 
 
 

Die erste Wahl der Vorstandschaft am 10.5.1914 erbrachte folgendes Ergebnis:

Magdalena Gabel, Notarsgattin – 1. Vorsitzende

Anna Scherl, Schlossermeistersgattin - Schriftführerin

Fräulein Barbara Specht - Kassiererin

Anna Meiller, Buchdruckereibesitzersgattin - Beisitzerin

Frau Seebauer - Beisitzerin

Fräulein Alexandra Moser, Hauptlehrerin in Wackersdorf - Beisitzerin

In einer Nachwahl am 26.7.1914 wird Albertine Höcht, Bankbeamtin zur Erweiterung der Organisation als 4. Beisitzerin bestätigt.

Bei einer Ausschusssitzung am 23.3.1915 teilte Herr Dekan Scherr mit, dass Magdalena Gabel aus gesundheitlichen Gründen zurückgetreten und Elisabeth Chanteaux an ihre Stelle getreten war.

Die Mitgliederversammlung vom 15.12.1918 brachte wohl eine Veränderung in der Vorstandschaft.

Während die Spitze unverändert blieb, wurde nun Anna Meiller als zweite Schriftführerin bezeichnet. Frau Seebauer schied als Beisitzerin aus. An ihre Stelle trat Frau Rauch.

1922 ist die geschätzte Kassiererin Barbara Specht von Schwandorf weg gezogen und legte ihr Amt nieder. Gleichzeitig verzichteten die Schriftführerin [Anna Scherl] und eine weitere nicht genannte Person der Vorstandschaft, auf ihre Ämter. Nachfolger konnten nicht gefunden werden.

Am 1.7.1926 trat die erste Vorsitzende Elisabeth Chanteaux aus Gesundheits- und Familienrücksichten von ihrem Amt zurück.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Neustart

Die Neuwahl am 26.11.1926 brachte folgendes Ergebnis:

Magdalena Gabel, erste Vorsitzende [Augustinstraße 9], gest. Oktober 1937

Anna Scherl, Schlossermeistersgattin, 2. Vorsitzende, gest. 20.10.1932

Berta Schäffler, Arztgattin, Kassierin [Augustinstraße 1]

Amalie Strohmenger, Fürsorgeschwester, Schriftführerin [Schulstraße 9]

Als Beisitzerinnen wurden gewählt: Maria-Anna Freifrau von Breidbach [Schloss Fronberg], Anna Meiller, Redakteursgattin [Friedrich-Ebert-Straße 5], Margarethe Schuierer, Bäckermeistersgattin [Ettmannsdorfer Straße 2], Fräulein Klara Schuierer [Friedrich-Ebert-Straße 4], Magdalena Eichinger, Rechtsanwaltsgattin [Bahnhofstraße 24], Karoline Peißner, Stadtratsgattin [Bahnhofstraße 6]

Im Sommer 1930 kam es zu einer Änderung in der Zusammensetzung der Vorstandschaft. Leider geben weder die Presse noch das Protokollbuch Auskunft über den Ablauf. Am 19.6.1930 verstarb Herr Notar in Ruhe und Justizrat Heinrich Gabel im König-Otto-Bad in Wiesau. Vorausgegangen war eine mehrere Wochen lange Krankheit. Seine Ehefrau und Vorsitzende des Frauenbundes war wohl mit der Krankenpflege sehr beschäftigt, denn im gleichen Zeitraum gingen die Aktivitäten des Vereins stark zurück. An der Beisetzung nahmen der Frauenbund mit Fahne und zahlreiche andere Vereine teil. Wenig später muss der Rücktritt erfolgt sein.

Ob die neue Vorsitzende Berta Schäffler geb. Pacher im Rahmen einer Generalversammlung gewählt wurde oder ob sich der Wechsel wie bei Frau Chanteaux vollzog, bleibt ungeklärt. Ebenso ob sich auch weitere Veränderungen ergaben. Ab Herbst 1930 wird die neue Vorsitzende in den Unterlagen erwähnt.

Mit der Jahreszahl 1934 steht im Protokollbuch: "Durch die geschichtliche Wendung des Dritten Reichs war der Frauenbund verwaist. Bei der Rückfahrt von der Landeswallfahrt bat man mich, die Vorstandschaft zu übernehmen. Alle meine Ausreden halfen mir nichts. Eines Tages kam Fräulein von Grafenstein, brachte mir das Material, mit der Bitte, ich möchte mich doch für den Bund verwenden. Mit Gottes Hilfe habe ich die Arbeit begonnen. Vorsitzende: Anna Kuttner - In liebenswürdiger Weise unterstützte mich Frau Meiller. Wo ich mir oft guten Rat holen konnte."

Neuwahl der Vorstandschaft

Am 23. Januar 1947 traf sich der Frauenbund zu einer Versammlung mit Vortrag und Wahl der Vorstandschaft im Marienheim.

Als erste Vorsitzende wurde Frau Anna Kuttner, geboren 27.4.1891, wiedergewählt.

Rosa Zwick, geb. Schmidl geb. 19.8.1898 in Wien, Apothekersgattin, Bahnhofstraße 17, zweite Vorsitzende

Maria Rebler geb. Heumann, Mechanikermeistersgattin, Friedrich-Ebert-Straße 8, Schriftführerin

Fräulein Eckert, Krondorf, Kassenverwalterin

Am 17. Februar 1952 erfolgte die nächste Vorstandswahl.

Anna Kuttner, erste Vorsitzende

Rosa Zwick geb. Schmidl, Drogerie, zweite Vorsitzende

Rosa Kreuzer geb. Schlaile geb. 5.6.1921 in Pfreimd, Schuhmachermeistersgattin, Friedrich-Ebert-Straße 33, gest. 12.7.1993, Kassiererin

Maria Rebler geb. Heumann, Schriftführerin

Für den 23. November 1952 lud Pfarrer Wild zu einer Versammlung mit Wahl der Vorstandschaft. Zu Beginn dankte er Frau Kuttner für ihre langjährige Tätigkeit im Frauenbund und sprach ein großes Lob für sie aus, nachdem sie auch während der schweren Zeit den Bund über Wasser gehalten hatte. Auch für Frau Kreuzer fand er lobende Worte für ihre Kassenführung.

Dem Ausscheiden von Anna Kuttner gingen familiäre Veränderungen voraus, vergleichbar dem Rücktritt von Frau Gabel. Am 18.1.1952 starb die Mutter von Frau Kuttner, Maria Kuttner. Der Frauenbund und die Dritte-Ordens-Gemeinde waren jeweils mit Fahnenabordnungen an der Beisetzung vertreten. Frau Zilch widmete im Namen des Frauenbundes der Verstorbenen einen ehrenden Nachruf.

Die Neuwahl endete mit folgendem Ergebnis:

Walburga Eichermüller, 1. Vorsitzende

Maria Haas, 2. Vorsitzende

Rosa Kreuzer, Schatzmeisterin

Josefine Keller, Schriftführerin

Beisitzende: Rosa Zwick, Frau Hofmann, Anna Zilch, Barbara Zilch, Hedwig Volger, Karolina Schaumberger, Gertrud Böhm, Frau Wöhrl, Anna Wild, Anna Krempl.
 
 
 
 

Am 11.5.1954 fand eine Generalversammlung ohne Neuwahl statt. Im Oktober 1956 wurden Neuwahlen der Vorstandschaft durchgeführt. Es gab keine Veränderungen, steht im Protokollbuch. Eine Überprüfung mit dem Pressebericht ergab zwar keine Änderung bei den vier führenden Frauen, aber die Zusammensetzung der Ausschussmitglieder änderte sich. So sind nun Beisitzer: Gertrud Tschapka, Barbara Geuer, Anna König und Hedwig Volger. Vorsitzende der Hausfrauenvereinigung blieb Elisabeth Exler, ihre Vertreterin ist Sophie Auhofer. Als Vertrauensfrau und Kassiererin fungierte Zenta Selig.

Die im Mai 1958 erfolgte Generalversammlung mit Neuwahl ergab offenbar keinen Wechsel.

Am 6. Juni 1961 brachte die Generalversammlung mit Wahl der Vorstandschaft folgendes Ergebnis:

Walburga Eichermüller, 1. Vorsitzende

Gertrud Tschapka und Anna Meier, Stellvertreterinnen

In einer späteren Versammlung wurden Rosa Kreuzer als Schriftführerin, Maria Haas als Schatzmeisterin und Josefine Keller als Referentin für staatsbürgerliche Bildung gewählt.

Die nächste Neuwahl fand am 20. Oktober 1964 statt.

Als erste Vorsitzende wurde Walburga Eichermüller einstimmig wiedergewählt. Ihr wurde ein Führungskreis aus sieben Mitgliedern beigestellt: Anna Maier, Maria Haas, Barbara Geuer, Josefine Keller, Rosa Kreuzer, Franziska Schleicher, Anna Wellnhofer.

In der Ausschusssitzung vom 27.10. verteilte man die Aufgaben wie folgt:

Anna Maier, zweite Vorsitzende

Josefine Keller, Schriftführerin,

Maria Haas Kassenverwalterin

Barbara Geuer führte die Hausfrauenvereinigung und Frau Wellnhofer den Mütterkreis.

Für den 13. Januar 1966 wurde eine weitere Generalversammlung einberufen. Die Neuwahl erbrachte als Ergebnis:

Rosa Kreuzer, erste Vorsitzende

Anna Meier, 2. Vorsitzende

Josefine Keller, Schriftführerin;

Maria Haas, Schatzmeisterin,

Walburga Eichermüller, Luise Hastreiter, Frau Donhauser, Beisitzerinnen

Franziska Schleicher führt die Hausfrauenvereinigung und Frau Wellnhofer den Vorsitz des Mütterkreises

Am 16.6.1970 war wieder Generalversammlung mit Neuwahl:

Christine Sommer, erste Vorsitzende, geb. 21.9.1934, Schießstättengasse 1a

Rosa Kreuzer, 2. Vorsitzende,

Josefine Keller Schriftführerin;

Maria Haas Kassiererin,

Luise Hastreiter, Anna Meier, Anna Brunner, Beisitzerinnen

Franziska Schleicher, Vorsitzende der Hausfrauenvereinigung

Anna Wellnhofer, Leiterin des Mütterkreises

Am 13. Juli 1971 übernahm Elisabeth Bregulla geb. Eichermüller die Kassenführung und legte eine übersichtliche Kartei vor.
 
 

Die Neuwahl bei der Generalversammlung am 14.3.1974 schloss mit folgendem Ergebnis:

Christine Sommer, erste Vorsitzende

Anna Wellnhofer, 2. Vorsitzende

Christine Obermeier, Schriftführerin, geb. 31.8.1917 gest. 5.6.2011, Kreuzbergallee 7

Elisabeth Bregulla, geb. Eichermüller, Kassenwart, geb. 17.11.1934, Marktplatz 13

Renate Bartonitschek, geb. 20.4.1939; Anna Brunner, geb. 2.4.1913; Luise Hastreiter, geb. 5.9.1909; Therese Kaplycz, geb. 17.8.1919; Josefine Keller, geb. 10.8.1901; Irmgard Strobl, geb. 5.2.1941; Maria Trautner geb. 4.2.1937 und Anna Maier, geb. 17.10.1916, Beisitzerinnen

Erna Portner, Vorsitzende der Hausfrauenvereinigung, geb. 25.4.1922, Richter Weg 43

Dem Diözesanverband in Regensburg wurde die Bildung von fünf Kommissionen mitgeteilt. Als Vorsitzende stellten sich folgende Personen zur Verfügung:

Anna Maier, Osserstraße 14 – Caritas

Irmgard Strobl, Kreuzbergallee 5 – Ehe und Familie

Maria Trautner, Fichtlstraße 9 – Medien

Luise Hastreiter, Friedrich-Wilhelm-Weber-Straße 6 – Synode

Sieglinde Ziegler, Rosenstraße 3a – Staatsbürgerlehre
 
 
 
 

Bei der Generalversammlung am 12.5.1976 fand eine Ergänzungswahl statt, da die bisherige Vorsitzende ihr Amt wegen Übersiedlung in eine andere Pfarrei zur Verfügung stellte. Die Ergänzungswahl sollte bis zum Ende der regulären Amtszeit Gültigkeit haben.

Anna Wellnhofer erste Vorsitzende, geb. 28.11.1917, Kreuzbergallee 4

Elisabeth Bregulla 2. Vorsitzende

Gerda Federer Schriftführerin,

Luise Hastreiter Kassiererin

Irmgard Schuierer, Katharina Seitz, Emma Grabinger und Franziska Grosser rückten auf frei gewordene Beisitzerposten.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Die Generalversammlung mit Neuwahl am 7.6.1978 brachte eine bedeutende Änderung in der Struktur des Frauenbundes, da weitere Aufgaben fest verteilt wurden:

Anna Wellnhofer, erste Vorsitzende

Maria Trautne,r 2. Vorsitzende

Gerda Federer, Schriftführerin

Luise Hastreiter, Schatzmeisterin

Erna Portner führt die Hausfrauen und staatsbürgerliche Kommission

Josefine Keller betreut die Senioren

Maria Trautner zuständig für Medien und Turnen

Katharina Seitz zuständig für Zeitungsanzeigen

Irmgard Strobl, Kommission für Ehe und Familie und Turnen

Irmgard Schuierer und Franziska Grosser, Vorbeterinnen

Maria Trautner, Gerda Federer, Franziska Grosser und Frau Hien zuständig für Veranstaltungen für Kinder

Therese Kaplycz, Anna Kretschmer, Emma Grabinger, Anna Brunner, Anna Maier und Franziska Schleicher, Beisitzerinnen

Während einer Vorstandssitzung am 22.3.1979 teile Erna Portner mit, dass sie von ihrem Amt als Hausfrauenvorsitzende zurücktreten wolle. Eine Nachfolgerin konnte nicht gefunden werden. Am selben Tag erklärte sich Franziska Grosser bereit, Frau Federer als zweite Schriftführerin zu unterstützen. Sie würde hauptsächlich die Nachmittagsveranstaltungen dokumentieren.

Dem Diözesanverband in Regensburg wurden als Vorsitzende der fünf Kommissionen folgende Personen am 29.5.1979 mitgeteilt:

Irmgard Strobl – Ehe und Familie

Erna Portner – Staatsbürgerliche Erziehung

Maria Trautner – Medienkommission

Johanna Aumiller – Glaube und Kirche

Anna Maier – sozial-caritative Kommission

Bei der Vorstandssitzung am 1.4.1981 beschäftigte man sich mit den Thema der anstehenden Neuwahl. Die erste Vorsitzende Frau Wellnhofer ist nun schon seit fast einem Jahr krank und steht zur Wiederwahl nicht mehr zur Verfügung. Weiter wurde erwogen, den Führungskreis des Frauenbundes von derzeit 17 Personen auf 10 Frauen zu beschränken.
 
 

Die Generalversammlung mit Neuwahl am 8.4.1981 schloss mit folgendem Ergebnis:

Maria Trautner, erste Vorsitzende

Johanna Aumiller, 2. Vorsitzende

Gerda Federer, Schriftführerin

Annemarie Lösche, Schatzmeisterin

Katharina Seitz, Hausfrauenvorsitzende

Irmgard Strobl, Sieglinde Ziegler, Irmgard Schuierer, Emma Huber und Franziska Schleicher, Beisitzerinnen

Josefine Keller, Seniorenbeauftragte

Als Vertreterinnen in den jeweiligen Kommissionen wurden gewählt.

Irmgard Strobl – Ehe und Familie

Erna Portner – Staatsbürgerliche Erziehung

Maria Trautner – Medienkommission

Irmgard Schuierer – Glaube und Kirche

Emma Wankerl – sozial-caritative Kommission

1.9.1982 Die Kassiererin Frau Lösche ist nach Nürnberg verzogen. An ihre Stelle trat Franziska Grosser.

Mit Schreiben vom 18.9.1984 legte Gerda Federer ihr Amt als Schriftführerin nieder. Bis zur Neuwahl 1985 wurde das Amt kommissarisch von Maria Trautner übernommen.

Eine große Besucherzahl wurde am 20.3.1985 zur Vollversammlung mit Neuwahl begrüßt. Das Ergebnis lautete:

Erna Portner, erste Vorsitzende

Maximiliane Hummel, 2. Vorsitzende, Amberger Straße 1b

Gerda Federer, Schriftführerin

Franziska Großer, Schatzmeisterin

Irmgard Strobl, Kreuzberg-Allee 5; Katharina Seitz, Ettmannsdorfer Straße 53; Sieglinde Ziegler, Rosenstraße 3a; Elfriede Daucher, Klosterstraße 11; Anni Keller, Wackersdorfer Straße 12; Maria Bauer, Dachelhofer Straße 46, Beisitzerinnen

Josefine Keller, Seniorenbeauftragte

Anni Keller und Franziska Schleicher, Kassenrevisorinnen

Katharina Seitz, Hausfrauenvorsitzende

Als Vertreterinnen in die jeweiligen Kommissionen wurden gewählt:

Irmgard Strobl; Ehe und Familie

Emma Wankerl, Staatsbürgerliche Erziehung, Egerländer Straße 18

Maria Trautner, Medienkommission

Johanna Aumiller, Glaube und Kirche, Angerring 11

Emma Wankerl, sozial-caritative Kommission

Im Vereinshaus fand am 7.6.1989 die Generalversammlung mit Neuwahl der Vorstandschaft statt. Der Urnengang brachte folgendes Ergebnis:

Erna Portner, erste Vorsitzende

Sieglinde Ziegler, 2. Vorsitzende

Maria Bauer, Schriftführerin

Maximiliane Hummel, Kassiererin

Katharina Seitz, Hausfrauenvorsitzende

Margarethe Weindl, Baumannstraße 19; Rosa Kreuzer, Hildegard Götz, Dr.-Martin-Luther-Straße 9; Irmgard Strobl, Christa Amann, Baumannstraße 2; Agnes Beer, Irlaching 30; Johanna Aumiller, Franziska Großer, Christa Obermeier, Fröbelstraße 8; Edith Wolf, Büchelkühn, Beisitzerinnen
 
 
 
 

Als Vertreterinnen in den jeweiligen Kommissionen wurden gewählt:

Gerda Federer; Ehe und Familie

Emma Wankerl, Staatsbürgerliche Erziehung,

Maria Trautner, Medienkommission

Johanna Aumiller, Glaube und Kirche,

Rosemarie Hasenbank, sozial-caritative Kommission; Kornweg 6

Erstmals im frisch restaurierten Pfarrhof fand am 11.9.1991 eine Generalversammlung statt. 35 Mitglieder hörten den Rechenschaftsbericht der Vorstandschaft.

Am 20.10.1993 trafen sich 37 Frauen zur Generalversammlung mit Neuwahl.

Annemarie Stöckl, erste Vorsitzende

Agnes Beer, 2. Vorsitzende

Maria Bauer, Schriftführerin

Maximiliane Hummel, Kassiererin

Johanna Aumiller, Erna Portner, Hildegard Götz, Christa Obermeier, Irmgard Strobl, Elisabeth Bäuml als Beisitzerinnen.

Als Vertreterinnen in den jeweiligen Kommissionen wurden gewählt:

Elisabeth Bäuml, Ehe und Familie

Erna Portner, staatsbürgerliche Erziehung

Maria Trautner, Medienkommission

Johanna Aumiller, Glaube und Familie

Edith Wolf, sozial-caritative Kommission

Christa Obermeier, Kommission für eine Welt

Im Pfarrhof trafen sich am 19.9.1996 16 Frauen zur Teilnahme an der Generalversammlung. Die Vorstandschaft trug die Aktivitäten seit der letzten Versammlung vor.

33 Mitglieder trafen sich am 12.11.1997 zur Generalversammlung mit Neuwahl. Die Vorstandschaft gab einen Rechenschaftsbericht über die geleistete Arbeit und wurde von der Versammlung entlastet. Annemarie Stöckl gab danach bekannt, dass sie in Ruhestand gehe und daher auf eine Wiederwahl verzichte. Bei der anschließenden Neuwahl stellte sich keine der anwesenden Damen zur Verfügung. Der Wahlgang musste daher abgebrochen werden.

Zur Hauptversammlung am 4.3.1998 kamen 32 Mitglieder zusammen. Die Bezirksvorsitzende Rita Bauer erläuterte den Verfahrensablauf, nachdem bei der letzten Versammlung keine Vorstandschaft gewählt werden konnte. Es müssten sich mindestens sieben Frauen finden, um eine satzungsmäßige Vorstandschaft bilden zu können. Es kam zu keinen Vorschlägen und es zeichnete sich erneut ein Eklat ab. Nun baten einige Frauen aus der Gymnastikgruppe um Wahlunterbrechung und zogen sich gleichzeitig zur Beratung zurück. Als sie zurückkamen, wurde der Wahlgang fortgesetzt. Per Akklamation unter spontanem, erleichternden Applaus wurden daraufhin gewählt:

Christa Obermeier, als erste Vorsitzende

Elisabeth Bäuml (geb. 4.12.1946 gest. 23.11.2009) und Rosemarie Dietz gemeinsam als Stellvertreterinnen

Maximiliane Hummel als Schatzmeisterin

Maria Bauer und Hildegard Götz als Schriftführerinnen

Irmgard Strobl, Rosemarie Stöckl, Sieglinde Ziegler und Agnes Beer als Beisitzerinnen.
 
 

Als Vertreterinnen in den jeweiligen Kommissionen wurden gewählt:

Christa Amann (13.10.1948 – 6.7.2010), Ehe und Familie

Rosemarie Stöckl, staatsbürgerliche Erziehung

Maria Trautner, Medienkommission

nicht besetzt, Glaube und Familie

Sieglinde Bäumler, sozial-caritative Kommission

nicht besetzt, Kommission für eine Welt

Pfarrer Kreuzer erklärte sich weiterhin bereit als Beirat zur Verfügung zu stehen und dankte allen für die Bereitschaft zur Mitarbeit.

Am 7.11.2001 trafen sich 28 Frauen im Pfarrhof und hielten eine Hauptversammlung ab. Die Vorsitzende trug einen Tätigkeitsbericht über die vergangenen Jahre vor. Eine Neuwahl stand nicht auf der Tagesordnung.

Nur vier Monate später, am 13.3.2002, fand erneut eine Hauptversammlung, nun mit Neuwahlen, statt. 41 stimmberechtigte Mitglieder wählten folgende Vorstandschaft:

Christa Obermeier, als erste Vorsitzende

Johanna Steltenkamp, 2. Vorsitzende

Maximiliane Hummel, Schatzmeisterin

Maria Bauer, Schriftführerin

Elisabeth Bäuml, Agnes Beer, Rosa Stöckl, Margarethe Westiner und Sieglinde Ziegler als Beisitzerinnen.

Als Vertreterinnen in den jeweiligen Kommissionen wurden gewählt:

Margarethe Westiner, Ehe und Familie

Sieglinde Ziegler, Gesellschaft und Politik

Maria Trautner, Medienkommission

Elisabeth Bäuml, Glaube und Familie

Rosemarie Dietz, sozial-caritative Kommission

Agnes Beer, Kommission für eine Welt

Margarethe Westiner, Hausfrauenvereinigung

Der Pfarrhof wurde erneut als Veranstaltungsort für die Hauptversammlung am 26.10.2005 bestimmt. 32 Mitglieder kamen zur Neuwahl der Vorstandschaft:

Christa Obermeier, als erste Vorsitzende

Johanna Steltenkamp, 2. Vorsitzende

Maximiliane Hummel, Schatzmeisterin

Hermine Daubitzer, Schriftführerin

Elisabeth Bäuml, Hedwig Legl, Erika Kleidl, Margarethe Westiner, als Beisitzerinnen

Hans Amann als Geistlicher Beirat

Maria Albert und Agnes Beer als Kassenprüferinnen

Kommissionsmitglieder wurden nicht mehr bestimmt.

Aus gesundheitlichen Gründen legte Frau Hummel ihr Amt als Schatzmeisterin vorzeitig nieder. Frau Obermeier und Frau Steltenkamp bedankten sich bei einem Krankenbesuch für ihre geleisteten Dienste. Für die vakante Stelle wurde am 15.11.2006 eine Nachwahl durchgeführt. Per Handzeichen wurden gewählt:

Margaretha Westiner, Schatzmeisterin

Sandra Irrgang, stellvertretende Schatzmeisterin

Die nächste Hauptversammlung mit Neuwahl wurde für den 21.10.2009 in den Pfarrhof einberufen. 36 Mitglieder konnten begrüßt werden. Die Neuwahl erbrachte folgendes Ergebnis:

Christa Obermeier, als erste Vorsitzende

Johanna Steltenkamp, 2. Vorsitzende

Margarethe Westiner, Schatzmeisterin

Hermine Daubitzer, Schriftführerin

Sieglinde Ziegler, 2. Schriftführerin

Ingeborg Hermann, Rosemarie Dietz, Sandra Irrgang, Hedwig Legl, als Beisitzerinnen

Hans Amann als Geistlicher Beirat

Agnes Beer und Maria Bauer als Kassenprüferinnen
 
 

Die bisher letzte Hauptversammlung mit Neuwahl fand am 3.7.2013 im Pfarrhof mit folgendem Ergebnis statt:

Christa Obermeier, Fröbelstraße 8, als erste Vorsitzende

Johanna Steltenkamp, Föhrenstraße 64, 2. Vorsitzende

Margarethe Westiner, Krondorfer Straße 13, Schatzmeisterin

Hermine Daubitzer, Weinbergstraße 36, Schriftführerin

Sieglinde Ziegler, Rosenstraße 12, 2. Schriftführerin

Ingeborg Hermann, Grünwaldstraße 51; Rosemarie Dietz, Am Spitalfeld 6; Ursula Nowak, Angerring 29; Hedwig Legl, Weinbergstraße 11; Hannelore Berger, Bahnweg 29; als Beisitzerinnen

Rosemarie Dietz, Kassenrevisorin

Geistliche Beiräte

Josef Scherr

Das Protokollbuch und die Tagespresse geben keinen Hinweis darüber, wann der erste geistliche Beirat gewählt wurde. Erst das Jahrbuch des Katholischen Frauenbundes 1918/1919 nennt in diesem Amt Dekan Josef Scherr.

Die Damen ließen es sich nicht nehmen, 1931, in einer eigenen ebenso herzlichen als auch schlichten Feier von ihrem geistlichen Leiter Abschied zu nehmen. Die Jugendgruppe des Bundes führte einen Reigen auf in dem Stadt, Schule und Kirche dargestellt wurden. Musik bereicherte den Abend. Die Frauen brachten ihren Dank zum Ausdruck.

Josef Scherr wurde am 3.7.1868 in Schelldorf, Pfarrei Rötz, als Landwirtssohn geboren. Am 8.5.1892 erhielt er in Regensburg die Priesterweihe. Von 1913 bis 1931 war ihm die Pfarrei St. Jakob übertragen. Nach der Neugliederung der Dekanate im Bistum Regensburg am 1.1.1915 wählten ihn seine Mitbrüder zum Dekan im Dekanat Schwandorf. Seinen Ruhestand verbrachte er in Amberg, wo er mit 68 Jahren am 3.2.1936 starb und am Dreifaltigkeitsfriedhof bestattet wurde.

Mit dem Wegzug von Pfarrer Scherr war offenbar auch die Stelle des geistlichen Beirats verwaist. Leider schweigen die Akten über den Nachfolger. Erst 1938 erscheint ein Hinweis: Geistlicher Beirat, Stadtpfarrer und Dekan A. Wild.

Aloys Wild

Aloys Wild wurde am 18.5.1883 in Furth im Wald als Sohn eines Seifensieders geboren. Am 29.6.1908 erhielt er die Priesterweihe. Die Pfarrei St. Jacob wurde ihm im Juni 1931 übertragen, die er bis November 1960 leitete. Am 25. Jahrestag der Wahl zum Dekan gab er am 16.11.1960 das Amt in jüngere Hände weiter. Seinen Ruhestand verbrachte er im Caritas Altenheim in Amberg wo er am 23.4.1972 verstarb. Seine sterbliche Hülle wurde in Furth im Wald bestattet.

Bei einem Pfarrfamilienabend am 25.9.1960 wurde der geistliche Beirat Wild verabschiedet. Der Frauenbund schmückte aus diesem Anlass den Saal festlich. Schon zuvor am 29.6.1958 hatte die Stadt Schwandorf den verdienten Priester mit dem Ehrenbürgerrecht geehrt. In den Akten des Dritten Reiches wurde er als "der kämpfende Jesuit von Schwandorf" bezeichnet. In dieser Zeit war er treu zur Kirche und standhaft in seiner Haltung. 1984 benannte die Stadt im Stadtteil Ettmannsdorf eine Straße nach ihm: die "Pfarrer-Wild-Straße".

Der nachfolgende Pfarrer von St. Jakob, Isidor Haustein, betreute den Frauenbund nicht als Geistlicher Beirat. So konnte man am 26.1.1961 als neuen kirchlichen Ratgeber Studiendirektor Georg Pirzer begrüßen.

Georg Pirzer

Georg Pirzer wurde am 2.4.1913 in Mauern bei Neustadt an der Donau als Sohn einer kinderreichen Landwirtsfamilie geboren. Am 19.3.1938 weihte man ihn zum Priester. 1946 wurde er als Benefiziat auf die Röls´sche Frühmessstiftung präsentiert. Anfangs erteilte er nebenberuflich Religionsunterricht bis er 1954 als hauptamtlicher Religionslehrer an die städtische Berufsschule Schwandorf berufen wurde. Die Schwandorfer nannten ihn liebevoll "Pirzer Bene". Am 9.9.1987 ist er in Schwandorf nach langer schwerer Krankheit verstorben. Seine sterbliche Hülle bestattete man an seinem Geburtsort nahe seinen Eltern.

Georg Güntner

Bei der Versammlung vom 20. Oktober 1964 gab Pfarrer Georg Güntner den Rücktritt des bisherigen geistlichen Beirats bekannt. Dem Wunsch des Diözesanbeirats entsprechend, übernahm Pfarrer Güntner die Aufgabe.

Georg Güntner wurde am 28.3.1909 in Regensburg geboren. Nach Ablauf seiner Studien erhielt er am 29.6.1933 die Priesterweihe. Am 1.6.1963 wurde ihm die Pfarrei St. Jakob anvertraut, die er bis zu seinem Ruhestand am 1.8.1974 versorgte. Als freiresignierter Pfarrer wirkte er in der Pfarrei St. Cäcilia in Regensburg weiterhin im Weinberg des Herrn. Plötzlich und unerwartet ist er am 20.1.1984 in seiner Wohnung in Regensburg verstorben. Sein Leichnam wurde am oberen katholischen Friedhof in Regensburg zu Grabe getragen.

Albert Kreuzer

Albert Kreuzer wurde am 24.1.1936 in Erbendorf geboren, als Sohn einer alteingesessenen Metzgersfamilie. 1963 erhielt er die Priesterweihe in Regensburg. Die Pfarrei St. Jakob war ihm von 1974 bis 2000 anvertraut. Von 1998 bis 2000 stand er als Dekan dem Dekanat Schwandorf vor. Seinen Ruhestand erlebt er als Kanonikus des Stifts St. Johann in Regensburg.

Hans Amann

Hans Amann wurde am 10.9.1952 in Tanzfleck, Gemeinde Freihung (Landkreis Amberg-Sulzbach) geboren. Seine Priesterweihe erhielt er am 23.6.1979 im Dom zu Regensburg. Von 1981 bis 1985 wirkte er als Präfekt am Bischöflichen Studienseminar in Weiden, für welches einst der Frauenbund einen "Grundstein" stiftete. Mit Wirkung ab 1.9.2000 wurde ihm die Pfarrei St. Jakob anvertraut. Seine Mitbrüder wählten Hans Amann 2001 zum Dekan des Dekanats Schwandorf.

7. Ehrenmitglieder – Treuenadel

Ehrung 1938

Ein Diplom mit Ährennadel erhielten am 4.12.1938 für 25-jährige Mitgliedschaft:

Anna Meiller

und Therese Norgauer "für 25 Jahre stille Dienste" [gest. 2.3.1941 in Reinhausen ]

Damit sind die beiden Damen, die letzten noch lebenden Gründungsmitglieder.

Ehrung 1964

Die Goldene Verbandsnadel für 50 jährige Mitgliedschaft wurde 1964 verliehen an:

Gründungsmitglied Anna Meiller geb. Kleber geb. 19.7.1882, gest. 30.3.1975

Lina Peißner geb. Geier geb. 31.10.1875 in Schwarzenbach, gest. 2.5.1966

Karoline Ringholz geb. Härtl, gest. 7.1.1967, 81 Jahre

Margarethe Schaffer geb. Schuppe geb. 1.5.1883, gest. 1.12.1971

Anna Wittmann geb. Schuierer geb. 26.3.1895,

Walburga Eichermüller für langjährige Zweigvereinsvorsitzende

Silberne Ehrennadel für besondere Verdienste: Anna Kuttner geb. 6.2.1897

Silberne Ehrennadel für 40 jährige Mitgliedschaft:

Maria-Anna Freifrau von Breidbach-Bürresheim geb. Gräfin Wolff-Metternich zur Gracht geb. 30.9.1888 in Satzvey, gest. 18.6.1972,

Justina Deppisch-Hubmann geb. Hubmann geb. 28.9.1894, gest. 7.7.1980

Barbara Zilch geb. Steimer geb. 22.5.1900

Margarethe Schuierer, geb. Hottner geb. 8.12.1900, gest. 7.6.1985

Karoline Schaumberger, geb. Melchner geb. 28.12.1893 in Frauenricht, gest. 15.6.1987

Katharina Eberle, geb. Steimer geb. 4.2.1898, gest. 29.4.1970

Franziska Schreyer, geb. Söllner geb. 23.6.1894, gest. 23.7.1977

Maria Brunner, geb. Huber, gest. 22.2.1979, 85 Jahre

Anna Zahlhaas, geb. Tiefenböck geb. 7.12.1890 in Lauterhofen, gest. 13.10.1972

Ehrung 1970

Anlässlich ihres 70. Geburtstages wurde Walburga Eichermüller geb. Diepold zur Ehrenvorsitzenden ernannt. In einer kleinen Feierstunde am 12.3.1970 überreichte die Diözesanvorsitzende Sofie Germann eine Ehrenurkunde. Rosa Kreuzer würdigte die Verdienste ihrer Amtsvorgängerin und blickte auf 17 Jahre erfolgreiche Vorstandstätigkeit zurück. Für die Jubilarin gab es viele Blumen und einen Bildband mit dem Titel: "Die Bibel hat doch recht".

Ehrung 1989

Zum 75jährigen Vereinsjubiläum wurden folgende Personen geehrt:

Zur Ehrenvorsitzenden wurde Josefine Keller ernannt. Gleichzeitig erhielt sie die Goldene Ehrennadel des Verbandes.

Die Silberne Ehrennadel für langjährige karitative Arbeit im Verein erhielt Franziska Schleicher. Ebenfalls die Silberne Ehrennadel bekam Rosa Kreuzer für die Aufbauarbeit nach dem Krieg und als ehemalige Vorsitzende.

Mit einer Kerze wurden die ehemaligen Vorsitzenden Christine Sommer und Maria Trautner geehrt.

Ebenfalls mit einer Kerze ehrte man folgende Frauen für 20 Jahre oder mehr Jahre Mitgliedschaft:

Anna Andree (28.12.1921 – 5.4.2002), Johanna Aumiller, Rosina Bäuml (26.3.1901 – 8.9.1995), Maria Böhm (15.10.1910 – 23.4.1991), Elisabeth Bregulla, Anna Brunner (2.4.1913 – 22.9.1994), Barbara Deml (8.2.1934 – 13.12.1993), Maria Diener, Hedwig Donhauser (2.11.1938), Margarethe Dörfler (3.11.1909 – 8.3.2012), Ernestine Dürr, Anneliese Eichinger, Anna Federer (22.1.1909 – 23.4.1994), Thea Festl (18.7.1907), Elisabeth Fischer (20.10.1900), Friederike Fischer (30.10.1922 – 4.9.2006), Barbara Fleischmann (20.3.1916 – 25.4.1992), Anna Glaab, Barbara Graf, Anna Hausladen (10.10.1910 – 24.2.1994), Maria Hermann (2.11.1913 – 12.3.1993), Agnes Hildebrand, Anna Hölzl (23.3.1911 – 1.8.1998), Margarethe Hösl (27.12.1912 – 5.9.1993), Anna Huber, Barbara Jäger (18.6.1911 – 22.1.1994), Theresia Jäger (27.11.1904 – 5.3.1997), Anna Keller, Geraldine Kellner (15.8.1921 – 25.1.2000), Franziska Kiener, Margarethe Kiener (7.8.1910 – 19.10.1996), Anna Klar (4.6.1920), Mathilde Kolb, Viktoria Kramer (10.4.1908 – 11.1.1997), Therese Kraus (12.9.1917 – 25.2.2001), Helene Krekel (14.4.1905 – 27.8.1998), Maria Lanzl (24.11.1920), Hildegard Lederer, Elisabeth Lindberg, Anna Maier (17.10.1916), Anna Mauerer (11.4.1912), Maria Meiller, Emma Müller (31.8.1907 – 7.9.1994), Therese Paintner (gest. 8.9.2002), Wilhelmine Plößl (8.6.1973 – 14.2.1990), Anna Riedhammer, Marianne Ruhland, Klara Salzl (19.9.1927), Maria Sußbauer (23.6.1923), Katharina Schenk (30.12.1916 – 25.4.1994), Anna Scherl (2.2.1911 – 12.8.1990), Anna Schießl (19.7.1905 – 20.4.1994), Maria Schießl (15.8.1910 – 6.9.1996), Theres Schönberger (9.3.1904 – 9.6.1989), Margarethe Schuierer (13.7.1913 – 8.3.1992), Therese Schwarz, Margarethe Stadlbauer, Josefa Stangl, Therese Stockerl (8.2.1909 – 18.8.1996), Magdalena Stöckl (17.8.1900 – 2.7.1990), Maria Stopfer, Irmgard Strobl, Anna Taller (26.9.1904 – 4.2.1996), Gertrude Tschapka (10.12.1906 – 22.11.1989), Elisabeth Vogl (16.1.1903 – 12.6.1992), Emma Wankerl, Maria Winkelmeier (11.2.1912 – 26.2.1995), Franziska Wittmann (4.10.1920 – 27.2.2002), Theresia Zwick,
 
 
 
 
 
 

Ehrung 2002

Zu einem eigenen Abend mit Ehrung langjähriger und verdienter Mitglieder lud der Frauenbund am 21.9.2002 ein. Die Bezirksvorsitzende Rita Bauer hatte die Ehre 68 Damen eine Ehrennadel zu überreichen. Die Vorsitzende Frau Obermeier und Frau Steltenkamp bedankten sich mit einer roten Rose bei den Ausgezeichneten.

Eine Ehrennadel in Gold erhielt Mathilde Neumer (19.4.1917 – 15.1.2008) für 60 Jahre Mitgliedschaft.

Für 50 Jahre Mitgliedschaft erhielten ebenfalls eine Goldenen Ehrennadel:

Ernstine Dürr (10.1.1931 – 3.2.2013), Franziska Kiener (29.5.1919), Josefa Stangl (25.8.1910 – 19.3.2010), Anna Keller (8.9.1916 – 5.11.2008), Anna Huber (22.7.1914 – 23.2.1906), Barbara Graf (6.12.1917 – 7.12.2005), Marianne Ruhland (27.7.1918 –25.12.2009), Maria Meiller (3.11.1911 – 5.5.2009), Theresia Schwarz (8.2.1922 – 23.8.2012), Agnes Hildebrand, Anna Glaab, Maria Pichl, Margarethe Stadlbauer (gest. 4.6.2004)

Für 40 Jahre Mitgliedschaft erhielten eine Goldene Ehrenadel:

Elisabeth Bregulla, Elisabeth Lindberg (20.4.1920 – 10.8.2008), Theresia Zwick, Emma Wankerl (7.7.1926 – 8.11.2013), Maria Diener

Für 30 Jahre Mitgliedschaft erhielten eine Goldene Ehrennadel:

Theresia Hottner, Katharina Seitz, Martha Schuierer, Ingeborg Hermann, Martha Winkler, Irmgard Strobl, Friedlinde Schaffer, Anna Riedhammer, Anna Kretschmer (12.10.1914 – 15.8.2005), Johanna Aumiller, Maria Trautner, Sieglinde Ziegler

für 25 Jahre Mitgliedschaft erhielten eine Silberne Ehrenadel:

Margarethe Meier (14.2.1916 – 28.4.2005), Barbara Sittl (24.4.1922 – 11.10.2013), Christa Obermeier, Theresia Ziegler, Anna Holzer (17.11.1919 – 7.1.2003), Monika Winkler, Theresia Fleischmann, Elisabeth Friedrich, Hannelore Stockerl, Margarethe Zilch, Maria Hartung (3.1.1919 – 31.12.2002), Hildegard Götz, Margarete Hiebl, Mathilde Müller (26.2.1922 – 12.3.2005), Cäcilia Schottenhammel, Maria Kranczok, Antonie Kranczok (23.2.1907 – 24.2.2003), Else Hermann, Berta Westiner, Karoline Rester, Theresia Sperl (19.12.1925 – 23.10.2009), Maria Kolbeck, Maria Bösl, Gerda Federer (25.7.1939 – 2.1.2010), Elfriede Jobst, Christine Bäuml, Theresia Wöhrl, Emma Huber Witwe Grabinger (8.8.1930 – 19.2.2014), Margaretha Hütter (18.6.1936 – 22.9.2004), Erna Portner, Rosa Unger, Maria Westiner, Gislinde Stendebach, Caroline Urban (17.11.1911 – 5.8.2003), Anneliese Eichinger, Barbara Hölzl, Margarethe Weindl, Elfriede Daucher,
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Ehrung 2005

Während einer gemeinsamen Muttertagsfeier konnte die Bezirksvorsitzende Johanna Steltenkamp folgende Ehrungen vornehmen:

Für 50 Jahre Mitgliedschaft:

Maria Diener und Theresia Zwick (16.4.1930 – 11.4.2012)

für 40 Jahre Mitgliedschaft:

Johanna Aumiller, Erna Riedhammer und Irmgard Strobl

Für 25 Jahre Mitgliedschaft:

Maria Bauer, Christa Bauer, Agnes Beer, Barbara Berger, Isabella Brunner, Barbara Brunner (11.6.1927 –1.7.2013), Theresia Fleischmann (22.11.1924 – 10.3.2009), Barbara Graf, Paula Hiltl, Barbara Hölzl, Maximiliane Hummel, Maria Jehl, Barbara Kölbl (28.2.1935 – 2.3.2008), Christiane Müllner, Theres Schmidl, Hildegard Uber, Maria Westiner (9.1.1925 – 25.8.2011), Inge Wissmann, Theresia Wöhrl (29.3.1921)

Ehrung 2008

Im Rahmen der Elisabethenfeier wurde eine Ehrung für 25-jährige Mitgliedschaft durchgeführt. Man überreichte eine Anstecknadel und eine Rose an:

Theresia Bösl (2.10.1925 – 30.1.2009), Christa Hauser, Maria Jehl, Sieglinde Jakobitz, Franziska Kiener, Maria Münch, Anna Mühlbauer, Magdalena Nieber, Ingeborg Segerer (1.2.1922 – 4.2.2013), Theresia Scheibinger, Erna Schmid, Hildegard Uber, Hannelore Zilch

Während eines Krankenbesuches wurden für 25-jährige Mitgliedschaft geehrt:

Elisabeth Bäuml (4.12.1946 – 23.11.2009), Christa Amann (13.10.1948 – 6.7.2010) und Elisabeth Graf

Ehrung 2011

Während der Adventfeier am 10.12.2011 nahmen die beiden Vorsitzenden und Beirat Hans Amann eine Ehrung langjähriger Mitglieder vor.

Für 40 Jahre Mitgliedschaft erhielten eine Goldenen Anstecknadel:

Theresia Hottner, Martha Schuierer (15.12.1934 – 24.3.2013), Katharina Seitz, Maria Trautner und Sieglinde Ziegler

Für 25 Jahre Mitgliedschaft erhielten eine Silberne Anstecknadel:

Melitta Brunold, Hermine Daubitzer und Gerlinde Spiegler

Während eines Krankenbesuches wurde Maria Schluck für 25 Jahre Mitgliedschaft geehrt.

Ehrung 2012

Anlässlich der Adventfeier am 15.12.2012 nahmen die beiden Vorsitzenden und der Beirat Hans Amann erneut eine Ehrung langjähriger Mitglieder vor:

Eine Goldene Anstecknadel für 50 Jahre Mitgliedschaft erhielt:

Elisabeth Bregulla

Eine Goldene Anstecknadel für 40 Jahre Mitgliedschaft erhielten:

Ingeborg Hermann und Martha Winkler

Eine Silberne Anstecknadel für 25 Jahre Mitgliedschaft erhielten:

Christa Bauer, Sibylle Faderl und Elisabeth Schuierer,

Während eines Krankenbesuches wurde Marianne Karl für 25-jährige Mitgliedschaft geehrt.

Ehrung 2014

Im Rahmen der 100 Jahr Feier werden voraussichtlich am 28.6.2014 folgende Personen geehrt:

Für 40 Jahre Mitgliedschaft

Christine Bäuml, Maria Bösl, Anneliese Eichinger, Elisabeth Friedrich, Elfriede Jobst, Erna Portner, Friedlinde Schaffer, Gislinde Stendebach, Berta Westiner, Theresia Ziegler, Margarete Zilch

Für 25 Jahre Mitgliedschaft

Sieglinde Bäumler, Irmgard Donhauser, Helga Hoffmann, Anna Huf, Anna Jäger, Hildegard Plößl
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Abgebildete Mitglieder:

01 = Sieglinde Ziegler; 02 = Johanna Steltenkamp; 03 = Maximiliane Hummel; 04 = Hermine Daubitzer; 05 = Martha Winkler; 06 = Christa Obermeier; 07 = Ursula Nowak; 08 = Eleonore Kreuttner; 09 = Isabella Brunner; 10 = Maria Schluck; 11 = Katharina Seitz; 12 = Maria Weiß; 13 = Hans Amann; 14 = Maria Jehl; 15 = Friedlinde Schaffer; 16 = Christa Hauser; 17 = Katharina Hecht; 18 = Barbara Hölzl; 19 = Theresia Hottner; 20 = Elisabeth Bregulla; 21 = Maria Rieppel; 22 = Erika Kleidl; 23 = Hannelore Berger; 24 = Barbara Berger; 25 = Johanna Aumiller; 26 = Elfriede Zitzmann; 27 = Rosemarie Fleischmann; 28 = Elisabeth Forster; 29 = Gerda Schmid; 30 = Hedwig Legl; 31 = Anna-Maria Hierstetter; 32 = Maria Jehl; 33 = Anna Bauer; 34 = Anna Elisabeth Stöckl; 35 = Agnes Beer; 36 = Anneliese Auer; 37 = Helga Hoffmann; 38 = Theresia Scheibinger; 39 = Maria Trautner; 40 = Anette Jobst; 41 = Sieglinde Bäumler; 42 = Theresia Niebler; 43 = Ingeborg Hermann; 44 = Sophie Luber; 45 = Maria Bauer; 46 = Sandra Irrgang; 47 = Anna Huf; 48 = Rosmarie Dietz; 49 = Margarethe Westiner;
 
 

Anhang:

1953 selbstverfasstes Gedicht von Frau Eichermüller:

Zum lustigen, frohen Abend heut, begrüß ich alle herzlich.

In unserem frohen Bundeskreis zu ein paar Stunden Heiterkeit.

Ein extra Gruß unsern hochwürdigen Herrn geistlichen Rat, der sich die Zeit genommen hat,

in unserem Kreise zu verweilen, mög´ er auch unseren Frohsinn teilen.

Ja, unser Herr Geistlicher Rat, hat a groß Plag, daheim hat er vier Frau´n

Und rund bald 200 im Frauenbund. Die eine möcht a Predigt, die andere a Wallfahrt,

die dritte a Bergtour, die vierte a Talfahrt.

Die eine im Stillen Kaffee und Kuchen, die andere Wurst und Bier.

Wir haben verschiedenen Wünsche hier.

Unserer Gründungsmitglieder sind auch eine Zahl,

da winken uns Feste, wir freuen uns all.

Die neuen Mitglieder möchte ich extra begrüßen,

Solln das Jahr durch recht brav sein, sonst müssens nächstes Jahr büßen.

Meine Mitarbeiterinnen werden nicht müde beim Werben.

Sie wollen alle gute Frauen den Frauenbund vererben.

Es gibt noch viele die außen stehn,

vielleicht können wir auch sie bald in unseren Reihen sehn.

Ob ich drin bin im Frauenbund sagt manche, ist gleich,

das ist nicht wahr, bestimmt bekommt, sie dann a große Leich.

Und wenn wir gut bei Kasse sind, einen schönen Kranz dazu.

Und dann hat sie in Ewigkeit vom Frauenbund a Ruh.

Und das will ich euch allen sag´n, jetzt darf noch keine sterben,

wir haben in der Kass´ net viel, wir sind noch übern werben.

Erst wenn 25 Jahr um, dann woll´n wir jubilieren

Dann kann die heutige Jugend, den Frauenbund weiter führen.

Unsre 2. Vorsitzende ist von auswärts, hat sich aber gut eingewöhnt,

wenn auch das bayerische aus ihrem Mund noch ganz auswärts tönt.

Frau Keller muss schreiben in die Zeitung recht munter,

sonst geht die Schwandorfer Zeitung noch wegen dem Frauenbund unter.

Sie muss sich beeilen so gut es geht, sonst kommt sie mit ihrer Nachricht wieder 2 Tage zu spät.

Frau Zilch vom Kreuzbergring ist recht eifrig und treu,

ihre Würde und ihre Liebe wächst mit jeden Tag neu.

Frau Hofmann die treue die eifrigste von Allen

Hat, gehalten den Bund sonst wär er zerfallen.

Treppauf und treppab ging es wochenlang zu

Bis der Gatte gesagt hat, jetzt gib endlich Ruh.

Frau Zilch vom Wendelinplatz, hat a recht große Plag

Einen heiratsfähigen Sohn hat´s und die Tochter folgt nach.

Sie jammert ach leider, was fang ich den an

Vielleicht möchte sie gern noch selber einen Mann.

Doch dem Frauenbund hat sie geschworen "ewige Liebe und Treu"

Sie wirbt für den Frauenbund jeden Tag aufs neu.

Gibt’s im Frauenbund Zweifel wer die Fahne soll trag´n

Hab´n wir lauter kranke Frauen und keine wills wagen.

Doch Frau Zilch nimmt die Fahne, geht tapfer voran

Frau Kreuzer folgt nach, wird´s nicht erfahren der Mann.

Frau Kreuzer ist eifrig, sie redet sich wund,

sie will nur immer vergrößern den Bund.

Koste was es wolle mir muss es gelingen

Ich will sie alle zum Frauenbund bringen.

Fräulein Krempl geht gern auch zum Frauenbund aber sonst bleibts daheim

Sie hat ja auch schon ihr Erlebnis mit einer Flasche Rotwein.

Im Frauenbund gibt´s viel Arbeit und Müh und Plag

Drum ist die Frau Zwick in die Schweiz g´fahrn so soweit läufts die Arbeit nit nach.

Frau Schaumberger die ruhige die stille Frau

Die macht ihre Arbeit im Bund recht genau.

Frau Wöhrl und Frau Volger, Krondorf und Wöhrvorstadt missionieren

Das wird bald zu einer vorbildlichen Wöhrvorstadt führen.

Fräulein Wild liegt im Krankenhaus operiert ist sie word´n

Doch hört sie was vom Frauenbund spitzt´s schon wieder die Ohr´n

Am Weinberg schaut´s schlecht aus noch keine Mitarbeiterin haben wir drob´m

Und ich tät halt gern auch von da drob´n a Frau lob´n.

Ein großes Anliegen habe ich an alle Frauen hier,

es gibt ja so wenige die gehen von Tür zu Tür

Wenn für Caritas oder Siedlungswerk aufruft der Herr Erzbischof

Da müssen immer die gleichen gehen, von Tür zu Tür und Hof.

Ich weis ihr werdet mir jetzt sag´n, wir haben Mann und Kinder

Ich glaube es, doch manche gehen und haben das nicht minder.

Doch nicht gefragt wir werden mal, ob jetzt Zeit zum sterben

Und wenn wir fleißig sammeln wärn, die Früchte werden erben.

Es gibt auch viele, ich weis es schon die wirklich wenig Zeit

Und vom menschlichen Verstand gesehen, bringt es auch keine Freud

Sehr oft kommt es vor, dass an Frauenbundstagen

Viel Frauen tun waschen über Zeitmangel klagen

Laufen Filme zensiert mit drei oder vier

Da tut keine waschen bald eindrücken´s Tür.

Doch von unserem Frauen machts keine, das weiß ich bestimmt,

und wenn es eine gemacht hat zu Herzen sich´s nimmt.

Jetzt seid mir nicht böse, wenn ich so manches gesagt,

es ist nun mal Fasching und ich hab es gewagt.